So kommen Sie gesund durch den Advent
Ernährung In der Weihnachtszeit gehören Plätzchen und Glühwein dazu. Aber ein paar Regeln müssen sein
Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Einladungen, die Zeit der Feste und Märkte. Hier ein mehrgängiges Menü bei Freunden, dort das Büfett auf der Betriebsweihnachtsfeier, dazu ein paar Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Das alles ist gemütlich, aber die Leber leidet unter der Kombination aus wenig Bewegung, Süßkram und Alkohol. So geht es ein klein wenig gesünder: 1 Plätzchenteller nur am Wochenende auf den Tisch stellen Vor allem, wer Kinder hat, sollte das Gebäck unter der Woche sorgfältig verwahren. „Sonst ist das in null Komma nichts alle“, warnt Kochbuchautorin und Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm. Auf diese Weise schützt man auch sich selbst. Stehen jeden Tag Plätzchen bereit, greift man eben doch schnell mal zu, ohne groß darüber nachzudenken.
2 Die richtigen Getränke wählen Man kann es drehen und wenden, wie man möchte: „Alkohol ist und bleibt Gift für die Leber“, sagt Professor Markus Cornberg, Medizinischer Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung. Wie so oft gilt: Maß halten! Die Ernährungswissenschaftlerin Gabriela Freitag-Ziegler schlägt als Alternative heißen Apfelpunsch vor. „Der schmeckt auch herrlich weihnachtlich, enthält aber keinen Alkohol und weniger Kalorien.“Die gesündeste Variante ist Tee: wärmend, aber alkoholfrei.
3 Maroni statt Fettgebackenem Schlemmen gehört zum Weihnachtsmarkt dazu. Wer sich etwas Gutes tun will, achtet darauf, was er isst. Maroni sind der gesündeste Snack – da sind sich die Ernährungsexpertinnen einig. Freitag-Ziegler rät, einen Bogen um Fettgebackenes zu machen. „Statt Reibekuchen oder Langos besser Waffeln oder Flammkuchen essen“, rät sie. Das Hauptproblem liegt aber beim Zucker, sagt der Mediziner Cornberg. Herzhaftes ist im Zweifelsfall also Zuckerwatte vorzuziehen.
4 Die Gesamtmenge im Blick behalten Wer nachmittags auf dem Weihnachtsmarkt zugeschlagen hat, sollte versuchen, das am Abend auszugleichen. Von Cramm rät, das Abendessen dann wegzulassen. Ist man abends eingeladen, hilft es, mittags nur eine Suppe zu essen. „Die hat in der Regel wenig Kalorien, macht aber satt.“
5 Eigene Einladungen gesund gestalten Als Gast muss man essen, was es gibt – und sei es der vierte Gänsebraten der Woche. Wer selbst einlädt, hat die Gestaltung des Menüs in der Hand. „Vielen macht man in der Weihnachtszeit mit leichten, gesunden Speisen eine Freude“, sagt Freitag-Ziegler. Statt eines mehrgängigen Menüs schlägt sie vor, eine Art Büfett auf dem Tisch anzurichten. Wer zum Kaffee geladen hat, kann Waffeln anbieten und die mit Lebkuchengewürz verfeinern, schlägt von Cramm vor. 6 Esspausen einlegen Selbst wenn es erst am Ersten Advent losgeht, schlemmt man alles in allem doch gut vier Wochen. Statt in dieser Zeit ständig auf das Essen zu achten, hilft auch tageweises Pausieren. Dagmar von Cramm rät, zwischendurch zum Beispiel Hülsenfrüchte-Tage einzuplanen. „Eine Erbsensuppe oder ein Linsencurry beschäftigen den Magen auch“, sagt sie. Der Körper hat aber einen Tag Zeit, sich zu erholen. 7 Bewegen! Nach dem Familienfrühstück schön festgequatscht, ist es eigentlich schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Kaum ist das vertilgt, trägt die Oma den Kuchen zum Wohnzimmertisch. Laufen die Feiertage so ab, bekommt der Körper nicht nur viel zu viele Kalorien – man sitzt auch die ganze Zeit. „Für die Leber ist beides schädlich – ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung“, sagt Cornberg. Er rät daher zu ausgedehnten Spaziergängen zwischen den Mahlzeiten. „Ideal sind 10 000 Schritte pro Tag“, sagt er. Teresa Nauber, dpa