Nachhaltige Waldbewirtschaftung geht auch im Kleinen
Landwirtschaft Gutachten zeigt mögliche Lösungen auf, wie ein Wald klimastabil und nachhaltig zu pflegen ist. Dabei kommt es laut dem Wertinger Forstoberrat Marc Koch keineswegs auf die Größe eines Waldes an. Das zeigt sich in Marzelstetten
Marzelstetten Der Nutzungsrechtewald Marzelstetten ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Wald nachhaltig bewirtschaftet. Forstoberrat Marc Koch vom Wertinger Amt für Landwirtschaft wünscht sich, dass dies andere Waldbesitzer zu einem Umbau anregt. Unter Berücksichtigung der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte, die im Zusammenhang mit Wald und seiner Pflege wichtig sind, erhielt der knapp zehn Hektar große Marzelstettener Nutzungsrechtewald ein neues Forstbetriebsgutachten. Nach einer Bestandsaufnahme und Begehung im Wald, wurden die Weichen für den kommenden 20-jährigen Abschnitt gemeinsam gestellt.
Bürgermeister Wolfgang Grob für die Gemeinde Zusamaltheim, die Eigentümerin der Waldflächen ist, der Vorsitzende der Rechtler, Gustav Holand, sowie Marc Koch, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Wertingen diskutierten gemeinsam über die Zukunft des Rechtlerwaldes. Zielsetzung ist, den Wald stabiler gegen extremer werdende Klimabedingungen zu machen, ohne dabei die für die beteiligten Rechtler wichtigen Einnahmen zu vernachlässigen. Das wurde vom forstlichen Sachverständigen Joachim Peitzsch umgesetzt und findet sich in der nun vorliegenden Planung. Je ein Exemplar des neuen Forstbetriebsgutachtens wurde den Nutzungsrechtlern und der Gemeinde Zusamaltheim übergeben. Ein weiteres verbleibt am Amt in Wertingen, die die Aktualisierung des Werkes bezuschusst hat.
Ein Forstbetriebsgutachten liefert wertvolle Informationen über den aktuellen Zustand des betreffenden Waldes und zeigt mögliche Lösungen auf, wie man seinen Wald nachhaltig und gemäß den jetzigen Erkenntnissen klimastabil pflegen und bewirtschaften kann. Während für öffentliche Waldflächen ein solcher Plan vorgeschrieben ist, ist er in privaten Wäldern meist nur bei größeren Forstbetrieben vorhanden.
Für Bereichsleiter Marc Koch liegen die Vorteile jedoch für die Wälder aller Besitzarten klar auf der Hand: „Mit einem solchen Plan erhält jeder Waldbesitzer die für seine Entscheidungen wichtigen Informationen.“Gerade in Zeiten großer Veränderungen, wie wir sie in der Waldbewirtschaftung aktuell erleben, sei es enorm wichtig, die Wälder aktiv zu gestalten. „Bäume sind langlebige Organismen, die nicht davonlaufen können.“Koch weiß, dass der klimagerechte Waldumbau eine Herausforderung für die Waldbesitzer ist. Diese würden daher mit Beratung und finanzieller Förderung unterstützt. Der Freistaat Bayern fördert die Erstellung von forstwirtschaftlichen Plänen im Privatwald aktuell mit 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Anträge für Wälder im Landkreis Dillingen können beim zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Wertingen gestellt werden.