Wenn schon das Aussuchen Freude macht
Vorweihnachtszeit Der Christbaumverkauf des Binswanger Fördervereins Schillinghaus zieht Jahr für Jahr viele Besucher an. 190 Nordmann- und Blautannen standen dieses Mal zur Auswahl. Daneben bietet die Binswanger Aktion noch andere Vorteile
Binswangen „Der ist schön!“– „Nein, der gefällt mir besser.“– Diese Worte sind immer wieder zu hören beim Christbaumverkauf auf dem Parkplatz des Binswanger Schillinghauses. Auch Mona steht am frühen Samstagnachmittag dort und hält eine Nordmanntanne fest, die sie sich daheim gut als Christbaum vorstellen könnte. Die ist nur wenig größer als sie, aber mindestens einen halben Meter kleiner als die, welche ihr Papa Reiner Thrul gerade anschaut. Mama Gerlinde schaut überlegend zwischen den beiden hin und her. Ihre Entscheidungskriterien? „Die Größe, der dichte Wuchs und die Platzmöglichkeiten“, erklärt sie. Dass es eine Nordmanntanne werden soll, steht für sie fest, denn: „Eine Fichte will ich nicht, die nadelt immer so.“
Neben der Binswanger Familie schaut sich Thomas Bühler aus Wertingen mit seiner Frau und Schwiegermutter um. „Die Atmosphäre hier ist schön, das ganze Drumherum gefällt uns“, sagt er und ist zufrieden, dass die Bäume unverpackt an den Drahtgitterzaunteilen lehnen. Als er das sagt, winkt er zu Jürgen Käsmayr hin, der ein paar Meter weiter den Nachschub aus dem Netz holt. Da Thomas Bühler weiß, dass es immer eine Weile dauert, bis sich die Äste entfalten, ist er froh über diese Vorgehensweise.
Der Bringservice beim Binswanger Christbaumverkauf funktioniert hervorragend. Damit hat der Förderverein Schillinghaus bei Thomas Bühler in den Vorjahren schon viele Pluspunkte gesammelt. Daheim in Wertingen werden die Bühlers den Baum in einen mit Wasser gefüllten Eimer stellen. Erst in der Woche vor Weihnachten holen sie ihn aus dem Netz heraus und schmücken ihn.
Aus dem Netz? Ja, nachdem die Helfer den Namen und die Adresse auf ein rotes Schild geschrieben haben, das sie an der Spitze befestigen, wird der Baum wieder eingepackt und an den entsprechenden Zwischenlagerplatz gestellt. So müssen die Fahrer nicht lange sortieren, bevor sie sich auf den Weg machen. Einziges Manko ist dieses Mal das Wetter. Stürmische Böen lassen die Leute immer wieder ihre Utensilien festhalten. Alexander Gumpp und seine Helfer sind warm angezogen und somit für fast jedes Wetter gerüstet, so meint er: „Solange es nicht regnet, sind wir zufrieden.“
190 Bäume in den Qualitäten Nordmanntanne Premium und Standard sowie Blautannen hat der Förderverein im Angebot. „Alle ganz schön, alle ganz frisch“, betont der Vorsitzende des Fördervereins, die Blicke der zufriedenen Besucher bestätigen seine Worte. Nachdem die wissen, dass ihr Baum ohne ihr Zutun zuhause landet, sammeln sie sich an den Stehtischen, eingedeckt mit Essen und Trinken. Kinderpunsch und Glühwein wärmen, dazu gibt es Bratwürstchen vom Musikverein, Lebkuchen vom Friedensund Heimatverein, der Kindergarten backt Waffeln frisch auf Bestellung und Ingomar SieghartWaldbrunn hat selbst gemachten Likör parat.
Ein junges Ensemble vom Musikverein sorgt für die passende musikalische Umrahmung und der passende Gesprächsstoff scheint nicht auszugehen.
Ein Teil des Baumerlöses geht übrigens an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.