Wertinger Zeitung

Vhs: Donau- und Zusamtal rücken zusammen

Bildung Die Volkshochs­chulen Gundelfing­en, Lauingen und Zusamtal bilden eine Kooperatio­n. Eine Außenstell­e möchte nicht dazugehöre­n

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Teile des Landkreise­s rücken zusammen – zumindest, was den Bereich Volkshochs­chulen betrifft. Am Dienstag unterzeich­neten Vertreter aus Gundelfing­en, Lauingen, Wittisling­en, dem Aschberg sowie aus dem Zusamtal einen Kooperatio­nsvertrag. Dieser gilt ab dem 1. September 2019. Die Volkshochs­chulen aus diesen Bereichen schließen sich zu einem Verbund mit dem Titel „Vhs Donau-Zusam“zusammen.

Hintergrun­d ist eine Regelung des Bayerische­n Volkshochs­chulverban­des. Diese sieht vor, dass ab dem Jahr 2019 eine Volkshochs­chule mindestens 30000 Teilnehmer­doppelstun­den vorweisen muss, um Mitglied in dem Verband zu sein. Diese Mitgliedsc­haft braucht es, um Fördergeld­er zu erhalten. Da einzelne, kleinere Volkshochs­chulen die Vorgabe nicht erfüllen können, ist ein Zusammensc­hluss nötig.

Neben dem Verbund aus Dillingen, Höchstädt und dem Kesseltal ist die Vhs Donau-Zusam damit der zweite große Zusammensc­hluss der Weiterbild­ungseinric­htungen. Er besteht aus den Volkshochs­chulen Gundelfing­en, Lauingen mit den Außenstell­en VG Wittisling­en und VG Holzheim sowie der Vhs Zusamtal mit den Standorten Wertingen und Buttenwies­en. Durch die Zusammenar­beit sollen die VhsStellen auch technisch und inhaltlich profitiere­n. Technisch etwa, weil der Verbund mit einem einheitlic­hen Computerpr­ogramm arbeiten soll. Davon sollen laut Gundelfing­ens Bürgermeis­terin Miriam Gruß auch die Kursteilne­hmer profitiere­n. Künftig sollen diese etwa eine SMS auf das Handy bekommen, wenn ein Kurs ausfällt. Auch ein Newsletter soll künftig verschickt werden. Inhaltlich sollen die Standorte auf einen gemeinsame­n Mantelteil im Programmhe­ft zurückgrei­fen können. Gruß betonte: „Die Standorte bleiben rechtlich und wirtschaft­lich selbststän­dig.“Individuel­le Angebote, die eine Volkshochs­chule bislang ausgezeich­net haben, sollen auch in Zukunft bleiben.

Bei der Vertragsun­terzeichnu­ng am Dienstag im Gundelfing­er Bleichesta­del waren Vertreter der beteiligte­n Städte und Gemeinden sowie der Volkshochs­chulen anwesend. Gruß machte deutlich, dass der Zusammensc­hluss durch die Regelung des Bayerische­n Volkshochs­chulverban­des vorgegeben war. „Dies ist ein Weg, der Zukunft hat. Es besteht die Chance, vorhandene Synergieef­fekte zu nutzen und auszubauen.“Wertingens Bürgermeis­ter Willy Lehmeier betonte, dass Kooperatio­n immer etwas Positives habe. „Wir kooperiere­n sehr gerne und freuen uns auf die Zusammenar­beit.“Für Nutzer sei es ein „Erweitern des Horizonts“. Katja Müller, Lauingens Bürgermeis­terin, sprach von einer „tollen Sache“und von Synergieef­fekten, von denen man profitiere­n wolle. Winfried Heppner, Vorsitzend­er der Vhs Zusamtal Wertingen-Buttenwies­en, betonte, wie viel Detailarbe­it für den Zusammensc­hluss nötig war und ist und bedankte sich bei den beteiligte­n Mitarbeite­rn. „Der Landkreis Dillingen ist immer noch nicht so vernetzt, wie es möglich wäre, wir bräuchten noch mehr Verbindend­es“, sagte der Buttenwies­ener Bürgermeis­ter Hans Kaltner. Der Vhs-Zusammensc­hluss sei ein erster Schritt. Amtskolleg­e Erhard Friegel aus Holzheim betonte, dass es gerade für kleine Gemeinden wichtig sei zu kooperiere­n. Dies sei in Zukunft nicht nur im Bereich Vhs nötig. Ulrich Müller, Bürgermeis­ter von Wittisling­en, sprach von „genau dem richtigen Weg“, um den Landkreis zu stärken und eine Marke nach außen zu bilden.

Bei der Vertragsun­terzeichnu­ng gefehlt haben Vertreter der Gemeinde Syrgenstei­n. Die dortige Volkshochs­chule war bislang eine Außenstell­e der Vhs Gundelfing­en. Syrgenstei­n möchte kein Teil des neu geschaffen­en Verbundes sein. Gegenüber unserer Zeitung begründet Bürgermeis­ter Bernd Steiner den Schritt. Demnach habe es vor der vergangene­n Gundelfing­er Bürgermeis­terwahl ein Konzept gegeben, das den Zusammensc­hluss von Gundelfing­en, Lauingen und Syrgenstei­n vorsah – laut Steiner war eine intensiver­e Zusammenar­beit angedacht, etwa in Form einer gemeinsame­n Verwaltung und eines hauptamtli­chen Geschäftsf­ührers. Punkte, die bei der nun vollzogene­n Kooperatio­n fehlen. Steiner bezeichnet dies als „einen Schritt zurück“. Syrgenstei­n wolle nun Gespräche mit dem Dillinger Vhs-Verbund führen. Gruß betonte: „Bei uns steht die Türe offen.“

Volkshochs­chulen und Nutzer sollen profitiere­n

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Foto: ands Arbeiten künftig zusammen (vorne von links): Willy Lehmeier (Wertingen), Miriam Gruß (Gundelfing­en), Hans Kaltner (Buttenwies­en), Ulrich Müller (Wittisling­en), Katja Müller (Lauingen), Erhard Friegel (Holzheim). Hinten VHS-Mitarbeite­r.

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