Vhs: Donau- und Zusamtal rücken zusammen
Bildung Die Volkshochschulen Gundelfingen, Lauingen und Zusamtal bilden eine Kooperation. Eine Außenstelle möchte nicht dazugehören
Gundelfingen Teile des Landkreises rücken zusammen – zumindest, was den Bereich Volkshochschulen betrifft. Am Dienstag unterzeichneten Vertreter aus Gundelfingen, Lauingen, Wittislingen, dem Aschberg sowie aus dem Zusamtal einen Kooperationsvertrag. Dieser gilt ab dem 1. September 2019. Die Volkshochschulen aus diesen Bereichen schließen sich zu einem Verbund mit dem Titel „Vhs Donau-Zusam“zusammen.
Hintergrund ist eine Regelung des Bayerischen Volkshochschulverbandes. Diese sieht vor, dass ab dem Jahr 2019 eine Volkshochschule mindestens 30000 Teilnehmerdoppelstunden vorweisen muss, um Mitglied in dem Verband zu sein. Diese Mitgliedschaft braucht es, um Fördergelder zu erhalten. Da einzelne, kleinere Volkshochschulen die Vorgabe nicht erfüllen können, ist ein Zusammenschluss nötig.
Neben dem Verbund aus Dillingen, Höchstädt und dem Kesseltal ist die Vhs Donau-Zusam damit der zweite große Zusammenschluss der Weiterbildungseinrichtungen. Er besteht aus den Volkshochschulen Gundelfingen, Lauingen mit den Außenstellen VG Wittislingen und VG Holzheim sowie der Vhs Zusamtal mit den Standorten Wertingen und Buttenwiesen. Durch die Zusammenarbeit sollen die VhsStellen auch technisch und inhaltlich profitieren. Technisch etwa, weil der Verbund mit einem einheitlichen Computerprogramm arbeiten soll. Davon sollen laut Gundelfingens Bürgermeisterin Miriam Gruß auch die Kursteilnehmer profitieren. Künftig sollen diese etwa eine SMS auf das Handy bekommen, wenn ein Kurs ausfällt. Auch ein Newsletter soll künftig verschickt werden. Inhaltlich sollen die Standorte auf einen gemeinsamen Mantelteil im Programmheft zurückgreifen können. Gruß betonte: „Die Standorte bleiben rechtlich und wirtschaftlich selbstständig.“Individuelle Angebote, die eine Volkshochschule bislang ausgezeichnet haben, sollen auch in Zukunft bleiben.
Bei der Vertragsunterzeichnung am Dienstag im Gundelfinger Bleichestadel waren Vertreter der beteiligten Städte und Gemeinden sowie der Volkshochschulen anwesend. Gruß machte deutlich, dass der Zusammenschluss durch die Regelung des Bayerischen Volkshochschulverbandes vorgegeben war. „Dies ist ein Weg, der Zukunft hat. Es besteht die Chance, vorhandene Synergieeffekte zu nutzen und auszubauen.“Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier betonte, dass Kooperation immer etwas Positives habe. „Wir kooperieren sehr gerne und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“Für Nutzer sei es ein „Erweitern des Horizonts“. Katja Müller, Lauingens Bürgermeisterin, sprach von einer „tollen Sache“und von Synergieeffekten, von denen man profitieren wolle. Winfried Heppner, Vorsitzender der Vhs Zusamtal Wertingen-Buttenwiesen, betonte, wie viel Detailarbeit für den Zusammenschluss nötig war und ist und bedankte sich bei den beteiligten Mitarbeitern. „Der Landkreis Dillingen ist immer noch nicht so vernetzt, wie es möglich wäre, wir bräuchten noch mehr Verbindendes“, sagte der Buttenwiesener Bürgermeister Hans Kaltner. Der Vhs-Zusammenschluss sei ein erster Schritt. Amtskollege Erhard Friegel aus Holzheim betonte, dass es gerade für kleine Gemeinden wichtig sei zu kooperieren. Dies sei in Zukunft nicht nur im Bereich Vhs nötig. Ulrich Müller, Bürgermeister von Wittislingen, sprach von „genau dem richtigen Weg“, um den Landkreis zu stärken und eine Marke nach außen zu bilden.
Bei der Vertragsunterzeichnung gefehlt haben Vertreter der Gemeinde Syrgenstein. Die dortige Volkshochschule war bislang eine Außenstelle der Vhs Gundelfingen. Syrgenstein möchte kein Teil des neu geschaffenen Verbundes sein. Gegenüber unserer Zeitung begründet Bürgermeister Bernd Steiner den Schritt. Demnach habe es vor der vergangenen Gundelfinger Bürgermeisterwahl ein Konzept gegeben, das den Zusammenschluss von Gundelfingen, Lauingen und Syrgenstein vorsah – laut Steiner war eine intensivere Zusammenarbeit angedacht, etwa in Form einer gemeinsamen Verwaltung und eines hauptamtlichen Geschäftsführers. Punkte, die bei der nun vollzogenen Kooperation fehlen. Steiner bezeichnet dies als „einen Schritt zurück“. Syrgenstein wolle nun Gespräche mit dem Dillinger Vhs-Verbund führen. Gruß betonte: „Bei uns steht die Türe offen.“
Volkshochschulen und Nutzer sollen profitieren