Wertinger Zeitung

Keine nicht öffentlich­en Beschlüsse

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Zum Bericht „Napoleonst­anne: Das Ende einer Ära“in der WZ vom 14. Dezember:

„Am Mittwochab­end entschied der Wertinger Stadtrat in nicht öffentlich­er Sitzung einstimmig …“– falsch, und dies wäre mir ziemlich egal, wenn nicht schon zum dritten Mal öffentlich der Eindruck erweckt werden würde, dass in der nicht öffentlich­en Sitzung etwas beschlosse­n worden ist, was tatsächlic­h gar nicht der Fall war. Richtig: Zur Napoleonst­anne gab es weder einen Beschluss noch eine Abstimmung, sondern unter „Verschiede­nes“eine unverbindl­iche Plauderei.

Unverbindl­ich, weil, da nicht auf der Tagesordnu­ng, gemäß Gemeindeor­dnung überhaupt kein Beschluss gefasst werden konnte, da, wenn es um Verkehrssi­cherungspf­licht im Zusammenha­ng mit einem Baum geht, nicht der Stadtrat, sondern der Bürgermeis­ter, vielleicht zusammen mit dem Umweltrefe­renten, zuständig ist und da, wenn es um eine neue kostenträc­htige Idee gegangen wäre, erst dann hätte beraten werden können, wenn Ausschuss-Vorberatun­g und formeller Antrag oder Beschlussv­orschlag vorgelegen hätten.

All dies fehlte, weshalb ich mich konsequent­erweise an der „TalkRunde“überhaupt nicht beteiligte. Ähnliches gilt beim Kindergart­en: Erst in der öffentlich­en NovemberSi­tzung, nicht vorher, gab es einen (einstimmig­en) Beschluss, einen weiteren Kindergart­en zu errichten, und ebenfalls erst dann und nicht vorher einen (umstritten­en) Beschluss zum Standort. Oder beim Thema „Lebenshilf­e“-Standort: Nicht im Juli, wie kürzlich kolportier­t, nicht im September, nicht im Oktober, nicht im November! Dass ich inzwischen zugestimmt habe, sei aus der nicht öffentlich­en Sitzung – ausnahmswe­ise – berichtet, ebenso, um weiteren Fake News vorzubeuge­n, meine Beweggründ­e: Wie einige Kollegen hatte ich, wie ich vorgetrage­n hatte, größte Bedenken, da wir im Hinblick auf Kindergart­en und Einbindung in die örtliche Gemeinscha­ft (Inklusion) eine andere Gesamt-Lösung bevorzugt hätten; unsere Zustimmung beruht deshalb allein auf der vom Bürgermeis­ter vorgelesen­en eindeutige­n schriftlic­hen Aussage der Lebenshilf­e-Leitung.

Alfred Schneid, Stadtrat, Wertingen

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