Diese fünf Versicherungen braucht jeder – oder?
Kolumne Verbraucherschützer erklärt am Beispiel von Laura, worauf junge Menschen achten müssen
Laura hat sich nach ihrem Auszug schon in etliche Themen eingearbeitet. Doch ein wichtiges steht noch auf ihrer Liste: Versicherungen. Bei allen Versicherungen gilt: Sie sollen für den Fall der Fälle vor einer finanziellen Katastrophe schützen. Manche Versicherungen braucht Laura unbedingt, andere nur in bestimmten Lebenssituationen und einige sind komplett überflüssig.
● Die Krankenversicherung ist ein
Muss Als Auszubildende ist Laura angestellt und verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Diese übernimmt die Kosten beim Arzt oder im Krankenhaus. Bei den „gesetzlichen Kassen“liegt der Beitragssatz bei 14,6 Prozent des Bruttogehalts. Davon zahlt der Arbeitgeber die eine Hälfte und Laura die andere. Je nach Höhe der Kassenzusatzbeiträge variiert Lauras Anteil zwischen 7,3 und 9 Prozent. Bei einem Azubi-Gehalt von 800 Euro brutto wären das 58 bis 72 Euro im Monat. Die Krankenkasse kommt auch für die meisten Arztrechnungen im Urlaub auf, allerdings nur in EU-Ländern und solchen, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht. Für die Arztbehandlungen in Nicht-EU-Ländern benötigt Laura eine spezielle Auslandsreise-Krankenversicherung, die sie auch kurz vor Reiseantritt noch abschließen kann. Gute Verträge gibt es schon für etwa 15 Euro im Jahr.
● Haftpflicht Ein Missgeschick kann immer und überall passieren. Zum Beispiel fällt Laura das Notebook ihrer Freundin aus der Hand, den Schaden muss sie bezahlen. Schlimmer und sehr viel teurer werden Personenschäden, etwa wenn die 18-Jährige den Sturz eines Radfahrers verursacht, der nun über viele Monate eine aufwendige Reha benötigt und einen erheblichen Verdienstausfall hat. Wie gut, dass die Haftpflichtversicherung für die hohen Kosten aufkommt. Eine Pri- ist eine der wichtigsten Versicherungen, denn Schadenersatzansprüche in Millionenhöhe können Laura die Existenz kosten. Studenten und Auszubildende sind während ihrer (ersten) Ausbildung meist über die Eltern abgesichert. Danach müssen sie selbst einen Vertrag abschließen. Wenn Laura verschiedene Anbieter vergleicht, kann sie ordentlich sparen. Die Preisspanne liegt zwischen 60 und 160 Euro.
● Teuer, aber wichtig: die Berufs- unfähigkeitsversicherung Laura fängt gerade an zu arbeiten, da denkt sie kaum über ein plötzliches Ende des Berufslebens nach. Das Thema „Berufsunfähigkeit“ist aber wichtig – wenn Laura wegen einer schweren Krankheit nicht mehr arbeiten kann, sitzt sie ohne Einkommen da. Die staatliche Erwerbsminderungsrente ist gering, deutlich besser geht es ihr im Notfall mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Die ist zwar teuer, aber wenn Laura sie früh abschließt, kann sie die Beiträge gering halten. Beispiel: Eine 20-jährige kaufmännische Angestellte zahlt rund 400 Euro im Jahr, um eine monatliche Rente von 1000 Euro zu erhalten. Mit 30 müsste sie dafür bis zu 600 Euro jährlich aufbringen.
● Unfälle absichern – nicht zwingend Ob Laura eine Unfallversicherung benötigt, ist zu überlegen. Für rund 100 Euro pro Jahr würde sie eine größere Geldsumme erhalten, wenn ihr Körper nach einem Unfall – etwa beim Skifahren – schwer geschädigt ist. Da die meisten Menvathaftpflicht schen wegen Krankheit berufsunfähig werden, ersetzt die Unfallversicherung nicht die Berufsunfähigkeitsversicherung.
● Hausrat versichern? Vielleicht Sobald Laura ihre Bleibe mit teuren Möbeln, Bildern oder einem neuen PC ausstattet, macht eine Hausratversicherung Sinn. Denn Feuer, ein Wasserrohrbruch oder ein Einbruchdiebstahl richten großen Schaden an, für den die Versicherung aufkommt. Die Beitragshöhe richtet sich nach der Versicherungssumme, der Wohnungsgröße und dem Wohnort. Für eine 50-Quadratmeter-Wohnung verlangen Versicherer zwischen 40 und 120 Euro jährlich. Bei Fahrrädern gelten besondere Regeln, für ein teures Modell kann sich eine Zusatzversicherung lohnen.