Was uns jetzt blüht
Beet & Blumen Warum der Mittelmeer-Schneeball besser im Kübel steht und welche Pflege die Christrose braucht
Augsburg Mitten im kalten Winter gibt es Pflanzen, die auch draußen blühen – und sogar duften. In Kooperation mit der Bayerischen Gartenakademie stellen wir jeden Monat Tipps für Hobbygärtner vor. Lesen Sie, zu welchen Arbeiten und Pflanzen Marianne Scheu-Helgert jetzt im Dezember rät:
● Christrosen Die weißen Schönheiten gehören nicht in Wohnräume, betont Scheu-Helgert. „Christrosen sind Staudengewächse.“Wer eine kauft oder geschenkt bekommt, sollte sie in eine Schale pflanzen und beispielsweise als Schmuck vors Haus stellen. Die Nähe des Hauses sei wichtig, weil angetriebene Christrosen aus dem Gewächshaus empfindlich auf Frost reagieren. Sinkt das Thermometer unter null Grad, müssen sie entweder in einen kühlen Raum gestellt oder mit einem Vlies geschützt werden. „Verblühte Christrosen können Hobbygärtner in den Garten pflanzen. Allerdings sollte man dies nicht direkt nach der Blüte tun, sondern die Pflanzen an einem kühlen Ort erst einmal ruhen lassen und ab März an einen halbschattigen Platz pflanzen.“Gut eingewachsene Christrosen sind winterhart und blühen jedes Jahr wieder.
● Schneebälle Blühende Winterschneebälle gibt es gleich in verschiedenen Arten. Eine trägt den schönen Namen „Winter-Duftschneeball“. Die Knospen sind rosafarben, die dann weiße Blüte zeigt sich von November bis Ende März. Und wie der Name sagt, versprüht sie einen intensiven Duft. Während der Winter-Duftschneeball ein frosthartes Gewächs ist, benötigt der immergrüne MittelmeerSchneeball mehr Pflege und Aufmerksamkeit, erklärt Scheu-Helgert. Sie rät dazu, ihn als Kübelpflanze auf die Terrasse oder vor das Haus zu stellen, da er nur bedingt winterhart ist und bei Temperaturen unter drei Grad minus mit einem Vlies geschützt oder ins Innere verfrachtet werden muss. In milden Wintern beginnt die Blüte des Mittelmeer-Schneeballs (Viburnum tinus) zwischen Dezember und Januar. Im Sommer trägt der Mittelmeer-Schneeball blau-schwarze Beeren, die allerdings giftig sind.
● Hyazinthen Auch sie empfiehlt Scheu-Helgert nicht gleich nach dem Kauf ins warme Wohnzimmer zu stellen. Gerade am Anfang rät sie sogar dazu, die Zwiebel an einen eher dunklen Standort zu stellen, da sie sich dann noch etwas strecke. „Und nie zu nass halten“, betont die Expertin. Besonders zu empfehlen ist das Treiben von Hyazinthen in Gläsern. In speziell dafür angefertigte Gläser wird abgekochtes Wasser gefüllt und die möglichst große Zwiebel so aufgesetzt, dass sie keinesfalls mit dem Wasser in Berührung kommt, sonst droht sie zu faulen. Dann sollte sie an einem kühlen – etwa fünf bis neun Grad – Standort stehen. Es bilden sich Wurzeln in dem Glas. Ist das Glas mit Wurzeln durchzogen, kann die Hyazinthe ans Licht. Sie wird aber vor starkem Sonnenschein mit einem Hütchen geschützt, das so lange bleibt, bis der Austrieb das Hütchen hochhebt. Da Wasser verdunstet, gilt es, immer mal wieder nachzugießen. Wer kein Hyazinthenglas hat, kann auch in einem Topf mit normaler Blumenerde die Hyazinthenzwiebel geben und sie zum Blühen bringen. Bei abgeblühten Hyazinthen nicht das Laub entfernen, betont ScheuHelgert, sondern an einen hellen, kühlen Ort stellen, wo sie die Möglichkeit haben, einzuziehen.
● Zwiebellegen Solange der Boden nicht gefroren ist, kann man nach Einschätzung von Scheu-Helgert auch noch Blumenzwiebeln für ein im Frühjahr prächtig blühendes Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthenmeer im Beet oder auf der Wiese legen.
● Umgraben Solange der Boden nicht gefroren, aber schön kalt ist, rät die Expertin dazu, die Beete umzugraben. „Jetzt kommt es nicht zu einer zusätzlichen Stickstoffbelastung und die für den Boden wertvollen Regenwürmer haben ganz tief unten angesiedelt.“Doch Vorsicht: Vor dem Umgraben immer alles Samenunkraut entfernen, ansonsten vermehrt es sich immer weiter. Wurzelunkräuter sauber auslesen, sonst vermehrt man auch sie durch das Umgraben.
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Tipps Weitere Informationen rund ums Garteln gibt es im Internet auf der Seite der Bayerischen Gartenakademie unter www.lwg.bayern.de.