Heimgekehrte Krieger bekommen ein Freimahl
Blick zurück (Serie) Als sich die Soldaten im Koch-Saal bei Freibier versammelten... Und wie es dazu kam, dass das Schloss, in dem das Landratsamt untergebracht war, restauriert und erweitert wurde
Region Wertingen Was passierte vor 100 oder 50 Jahren im Dezember in der Region Wertingen und darüber hinaus? Unser Mitarbeiter Johannes Tischmacher stöberte wieder im Archiv der Wertinger Zeitung.
● Vor 100 Jahren Wertingen In der Wertinger Zeitung stand vor hundert Jahren im Dezember folgende Einladung:
„Kommenden Sonntag, den 29. ds. Monats, findet in der hiesigen Stadtpfarrkirche ein Dankgottesdienst mit vorhergehender Anrede für die heimgekehrten Krieger und Kriegsteilnehmer der Stadt Wertingen statt. Zu diesem Zwecke werden nun alle hier wohnhaften Krieger und Kriegsteilnehmer freundlichst ersucht, sich Punkt ¾ 9 Uhr womöglich in feldgrauer Uniform in der Brauerei Koch einfinden zu wollen. Von da ab Abmarsch mit Fahne zur Kirche. Nach beendetem Dankgottesdienst Rückmarsch zur Brauerei Koch. Hier Auflösung des Zuges. Abends ½ 6 Uhr versammeln sich die sämtlichen heimgekehrten Feldgrauen der Stadt Wertingen wieder im KochSaale zu einem Freimahle und Freibier. Hier Begrüßung, dann Prolog und Festrede. Die Zwischenpausen werden mit musikalischen und Gesangs-Vorträgen ausgefüllt.
Zu diesen Feiern werden sämtliche hier wohnhaften Krieger und Kriegsteilnehmer öffentlich eingeladen mit dem Bemerken, daß, falls irgend ein hiesiger Krieger oder Kriegsteilnehmer übersehen worden sein sollte, diese öffentliche Einladung gilt. Wegen voraussichtlichem Platzmangel sind Einführungen nicht gestattet. Stadtmagistrat Wertingen. L. Madlon (Bürgermeister)“
● Vor 50 Jahren Wertingen/Dillingen Grünes Licht für den Umbau des alten Landratsamts gab der Kreistag in seiner Sitzung Mitte Dezember und stimmte den Eingabeplänen und dem Finanzierungsplan zu. Mit einem Kostenaufwand von 2,1 Millionen DM soll das Wertinger Schloss mit seinen beiden Bauteilen aus den Jahren 1354 und 1654 im Anschluss an die Fertigstellung des LandratsamtsErweiterungsbaus restauriert werden. Den Ausführungen von Landrat Rauch war zu entnehmen, dass gleichzeitig mit der Beseitigung des schlechten Bauzustandes die Fassade in ihrer ursprünglichen Klarheit und Schönheit wiederhergestellt wird. Zu den Umbaukosten gewähr- te der bayerische Staat einen Zuschuss von 520 000 DM und ein Darlehen von 350 000 DM. Wertingen Am Samstag, 28.12.1968, war im überregionalen Teil zu lesen: Vom Mond zurück – Die Erde hat sie wieder „Apollo 8 landete am Freitag 16.51 MEZ mit beispielloser Präzision nach sechstägigem Weltraumflug von über 1 Million km. So wie das ganze Unternehmen des sensationellen ersten bemannten Fluges zum Mond ablief, so endete es auch: Mit einer Präzision, die nur noch mit der Genauigkeit eines Chronometerwerkes verglichen werden könne.
● Vor 25 Jahren Gundelfingen „Eine Idee hat sich durchgesetzt“, resümierte Landrat Anton Dietrich in der Sparkasse Gundelfingen beim Denkmalwettbewerb des Landkreises. Zum 15. Mal fand er statt, und noch nie war das Interesse so groß. 48 Objekte konnten ausgezeichnet werden, der Rekord in dem 1979 gestarteten Wettbewerb. Nach der Begrüßung durch Gundelfingens Bürgermeister Peter Schweizer, der besonders die Mitglieder der Wettbewerbskommission Alois Sailer, Alfred Sigg, Josef Rupp und Karl Stempflhuber willkommen hieß, blendete der Landkreischef auf die Intentionen vor 15 Jahren zurück. Ausgangspunkt, so Dietrich, sei die Erkenntnis gewesen, dass im Landkreis im Bereich der Denkmalpflege mehr getan werden müsse, um das kostbare Erbe der Vergangenheit zu bewahren. Besonders herzlich gratulierte der Landrat dem Ehepaar Leonhard und Gertraud Probst aus dem Weiler Neuschenau bei Wertingen für die „außerordentlich gut gelungene Instandsetzung“der in ihrem Besitz befindlichen Kapelle St. Maria in Re.
● Vor 10 Jahren
Dillingen „Wasser ist Leben“war 2008 das Motto des Umweltpreises des Landkreises Dillingen. Im zweijährigen Rhythmus würdigt der Landkreis Dillingen gelungene Projekte in Bereich Natur- und Umweltschutz durch Urkunden und Geldpreise. 2006 war es ein Novum, diese Ehrungen unter ein Schwerpunktthema zu stellen, damals hieß es „Alternativ heizen“. 2008 lautete das Motto „Wasser ist Leben“. Der erste Preis ging nach Wertingen, an Peter Kotter für seine ökologisch aufgewerteten Waldgrundstücke.
Wertingen An der Zapfsäule wurde richtig gespart: Vor zehn Jahren war Autofahren so billig wie seit Jahren nicht mehr. Diesel kostete an vielen Tankstellen weniger als einen Euro. „Noch Luft nach unten“. Neben Hamburg, Berlin und Nürnberg war Augsburg eine der ersten deutschen Städte, in denen der Dieselpreis so tief rutschte. Es war der vorläufige Höhepunkt eines Preissturzes, der im Sommer begonnen hatte. Am 8. Juli mussten die deutbisherige schen Autofahrer noch 1,52 Euro für den Liter Diesel bezahlen. Wertingen Rückblicke standen im Mittelpunkt der vorweihnachtlichen Sitzung des Wertinger Stadtrats. Bürgermeister Willy Lehmeier ließ wichtige Highlights – immer an Personen geknüpft – Revue passieren. Er erinnerte an den Besuch der Justizministerin Beate Merk auf dem Volksfest, an Familienministerin Ursula von der Leyen, die das ASB-Mehrgenerationenhaus inspizierte, an den Regisseur Joseph Vilsmeier, der im neuen Wertinger Kino seinen Film „Brandner-Kaspar“vorstellte und an den Ulmer Unternehmer Dieter Eitle, der der Odyssee der Krauß-Mitarbeiter ein Ende setzte, indem er die Werkshallen der insolventen Firma kaufte und selbst in Wertingen produziert.
Bei der Stadtratssitzung verlieh die Stadt Wertingen dem Bliensbacher Josef Bohmann den Bürgerbrief mit der Goldenen Bürgermedaille.