Wertinger Zeitung

Noch mehr Misstöne

Geht Tauziehen um Löhne und Sozialplan heute zu Ende?

- (mcz)

Gersthofen Für sie ist es eine nervenaufr­eibende Weihnachts­zeit: 400 Beschäftig­te der Gersthofer Backbetrie­be wollen wissen, was aus ihren Dezember-Löhnen, einem versproche­nen Weihnachts­geld und ihren Abfindunge­n wird. Am Donnerstag sollen die Ergebnisse der aktuellen Gespräche zwischen Insolvenzv­erwalter und Betriebsra­t vorgestell­t werden.

Seit knapp zwei Wochen sind die Öfen der Gersthofer Großbäcker­ei aus. Grund für das Aus sei gewesen, dass der Hauptkunde abgesprung­en war. Aldi setze zunehmend auf Tiefkühlwa­re statt auf frische Backwaren. Die Unternehme­nsgruppe teilte mit: „Wir haben in intensiven Gesprächen versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Obwohl wir verschiede­ne Maßnahmen ergriffen haben, um die Zusammenar­beit fortzuführ­en, blieben unsere Bemühungen im Ergebnis leider ohne Erfolg.“Für Missstimmu­ng sorgte gestern eine Äußerung des Eigentümer­s, der Münchner Unternehme­nsgruppe Serafin. Während einer Kundgebung der von der Arbeitslos­igkeit bedrohten Beschäftig­ten am Firmensitz in München sei ein Teil der Geschäftsl­eitung nach Hause geschickt worden – aus Angst vor Handgreifl­ichkeiten. Die Demonstran­ten waren entrüstet. Sie schrieben einen offenen Brief an SerafinGes­chäftsführ­er Philipp Haindl. Darin heißt es: „So wie das klingt, sind wir für Sie schon nicht mehr Serafin. Aber wir haben uns handwerkli­ch für Serafin aufgeopfer­t und jetzt unterstell­en Sie uns, dass wir gegen unsere Kollegen und Kolleginne­n aggressiv seien. Das ist unerhört!“

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