Wertinger Zeitung

Neustart im Dillinger Krankenhau­s

Gesundheit Es war ein Schock, als es hieß, die Geburtshil­fe muss schließen. Doch drei Monate später ging es mit dem neuem Chefarzt Dr. Gerhard Nohe wieder los. Und wie!

- (corh)

Dillingen Es hatte sich im Sommer 2017 vielverspr­echend angehört. Zwei neue Ärzte unterstütz­en das Team der Belegärzte am Dillinger Krankenhau­s, die Geburtshil­fe sei damit gesichert. Im Januar dieses Jahres dann der Schock: Die beiden neuen Gynäkologe­n und Hebammen kündigten. Und jetzt? Die Geburtshil­fe wurde geschlosse­n. Die Nachricht von Landrat Leo Schrell, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der beiden Kreisklini­ken, traf nicht nur Schwangere im Landkreis. Vom 23. März bis zum 30. Juni war die Geburtshil­fe zu. Die Gynäkologi­e wurde aufrechter­halten. Die Politik forderte per Resolution mehr Unterstütz­ung für die Kliniken im ländlichen Raum, der Kinderschu­tzbund sammelte 4229 Unterschri­ften für die Geburtshil­fe und im Kranken- lief die Personalsu­che auf Hochtouren. Parallel dazu erkrankte auch noch der Geschäftsf­ührer der beiden Kreisklini­ken DillingenW­ertingen, Uli-Gerd Prillinger schwer. Die beiden Betriebsdi­rektorinne­n Sonja Greschner und Barbara Jahn-Hofmann ersetzten ihn monatelang.

Währenddes­sen kamen die Babys aus dem Landkreis Dillingen in Günzburg, Donauwörth, Heidenheim oder Augsburg zur Welt. Doch ein Baby wurde Ende April dennoch in Dillingen geboren. Ein absoluter Notfall, eine Ausnahme.

Ende Mai dann endlich die erlösende Nachricht: Ein Chefarzt ist gefunden, die Abteilung kann zum 1. Juli wieder ihren Betrieb aufnehmen. Dr. Nohe gilt als renommiert­er Facharzt für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe mit den Schwerpunk­ten Gynäkologi­sche Onkologie sowie die spezielle Geburtshil­fe und Perinatalm­edizin. Eine besondere Expertise brachte er auf den Gebieten der minimal-invasiven sowie der urogynäkol­ogischen Chirurgie mit.

Sowohl bei den Ärzten als auch bei den Hebammen wurde Personal aufgestock­t. Der neue Chefarzt, zuletzt als Chefarzt der Frauenklin­ik des Vivantes Klinikums Am Urban in Berlin, dem akademisch­en Lehrkranke­nhaus der Charité, tätig, brachte eine junge Frauenärzt­in aus Berlin mit, Grazyna Anna Goik. Parallel dazu konnte auch für das Hebammen-Team die notwendige personelle Verstärkun­g gewonnen werden: Madlen Hofmann, Sina Riedter und Isabel Heigl werden künftig die bisherige Stammmanns­chaft um Cahaus rolin Wahlster-Bode, Anita Hartmann, Anne Braun-Springer und Jasmin Sowik erweitern. Beim ersten Infotag nach drei Monaten stellte sich das Team im Dillinger Kreiskrank­enhaus St. Elisabeth vor. Und der Zuspruch war überwältig­end. Bei brütender Hitze kamen fast 100 Menschen und informiert­en sich über Nohes Methode „sanft und sicher“und schauten sich im Kreißsaal um.

Seitdem kommen mehr Babys zur Welt als zuvor im Schnitt. 550 Waren es im vergangene­n Jahr. Das wird aufgrund der Pause nicht zu toppen sein. Doch Landrat Leo Schrell, der genesene Geschäftsf­ührer Prillinger und auch der ärztliche Leiter Dr. Wolfgang Geisser sind mit dem bisherigen Verlauf hochzufrie­den.

 ?? Archivfoto: Cordula Homann ?? Im Bild das neue Team der Geburtshil­fe, von links (vorne) die Hebammen Anita Hartmann, Madlen Hofmann, Schwester Gabi Baierl, Frauenärzt­in Grazyna Anna Goik, Hebamme Anne Braun-Springer, Schwester Kornelia Roth, Hebamme Jasmin Sowik und ihre Tochter Eva, hinten von links Hebamme Caroline Wahlster-Bode, Sina Riedter, Chefarzt Dr. Gerhard Nohe, Tip.Dr.-Univ. Cukurova Sahin Ünsever und sein Kollege Paul Ludwig Kaim. Auf dem Bild fehlt Hebamme Isabel Heigl.
Archivfoto: Cordula Homann Im Bild das neue Team der Geburtshil­fe, von links (vorne) die Hebammen Anita Hartmann, Madlen Hofmann, Schwester Gabi Baierl, Frauenärzt­in Grazyna Anna Goik, Hebamme Anne Braun-Springer, Schwester Kornelia Roth, Hebamme Jasmin Sowik und ihre Tochter Eva, hinten von links Hebamme Caroline Wahlster-Bode, Sina Riedter, Chefarzt Dr. Gerhard Nohe, Tip.Dr.-Univ. Cukurova Sahin Ünsever und sein Kollege Paul Ludwig Kaim. Auf dem Bild fehlt Hebamme Isabel Heigl.

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