So senken Sie den Stresspegel vorm Fest
Titel-Thema Für viele Menschen war der Dezember bisher alles andere als besinnlich. Sieben Tipps, damit es in den verbleibenden Tagen bis Heiligabend ruhiger wird
Der Countdown für das Weihnachtsfest läuft. Ehe man sich versieht, ist es Heiligabend. Und wie so oft war bei vielen die Vorweihnachtszeit gar nicht besinnlich, sondern eher hektisch. Oft mussten mehrere Weihnachtsfeiern absolviert werden, bei denen sich die Teilnehmer schon vor dem 24. Dezember Wichtelgeschenke einfallen lassen mussten. Die Anzeige der Waage weist seit Anfang Dezember zusehends in immer gewichtigere Bereiche, auch das setzt sie oder ihn unter Druck. Sie wollen dennoch versuchen, bis Heiligabend ein bisschen Tempo rauszunehmen? Um sich besser einzustimmen? Wir haben ein paar Tipps für Sie parat: Viel Stress erzeugt heutzutage das Smartphone. WhatsApp übt viel zu viel Kontrolle über unser Leben aus. Also: ausmachen. Oder zumindest den Flugmodus einschalten. Räumen Sie dem Gerät nur wenige Stunden am Tag ein, an denen es sie nerven kann. Etwa: morgens von neun bis zehn Uhr, mittags von 13 bis 14 Uhr und abends von 19 bis 20 Uhr. Sie werden sehen, wie schnell es in der verbleibenden Zeit vor Heiligabend ruhiger wird.
Es ist toll, wenn ein Familienmitglied ein wunderbares Weihnachtsessen auf den Tisch zaubern kann. Meist bleibt das Ganze aber unfairerweise an der Ehefrau und Mutter hängen. Hier können sich die anderen Familienmitglieder überlegen, ob man nicht – zumindest vielleicht an einem der Festtage – außerhalb einen Tisch bestellt und die sonst übliche Köchin oder den sonst üblichen Koch einlädt. Muss man ja nicht jedes Jahr machen. Aber vielleicht wäre es heuer einen Versuch wert? Und die ganzen Vorbereitungen (Einkaufen et cetera) im Vorfeld fallen weg. Das Kochtalent wird es den anderen danken!
Es gibt etwas, das in vielen Familien als besinnlich empfunden wird – bei dem man aber trotzdem wunderbar abschalten kann. Wie wäre es, wenn Sie sich abends dazu verabreden, einen beliebten Klassiker gemeinsam im Fernsehen anzuschauen? Den Streifen wird man schon irgendwo auftreiben. Dazu Kerzen anmachen. Wolldecke auf dem Sofa. Vielleicht Vanilleeis mit Sahne und heißen Himbeeren herrichten. Das wird bestimmt ein Erfolg. Der keinen Stress erzeugt. Und in der Zeit bis Heiligabend guttut. Das Konzept kann man übrigens auch gut während der Festtage anwenden. In vielen Familien ist es gang und gäbe, dass während der Festtage alle alle sehen müssen. Das schafft schon vor dem Fest einen ziemlichen Druck. Man ist genervt, obwohl man sich noch gar nicht gesehen hat.
Überlegen Sie, ob Sie nicht den einen oder anderen Höflichkeitsbesuch spontan auf die Tage nach dem Fest oder in den Januar hinein verschieben können oder wollen. Mit dem Verweis, dass man dann viel mehr Zeit hat für ein echtes Gespräch. Es ist gut möglich, dass Sie bei den anderen offene Scheunentore einrennen. Weil diese Idee den anderen vielleicht auch recht ist. Aber keiner bisher gewagt hat, das anzusprechen.
Und: Mehrtägige Dauerbesuche zum Fest sollten Sie überdenken. Davon fühlen sich viele schon vor dem Weihnachtsfest gestresst. Nicht nur Sie, das geht auch den Gästen oft so.
Ziehen Sie sich in den Tagen vor Heiligabend bewusst zurück. Etwa: für ein sehr langes und heißes Bad mit schönen Essenzen. Machen Sie etwas ganz Verwegenes und Verrücktes – und lesen Sie ein Buch. Am besten eines, das sie geistig ganz woanders hinführt. Reservieren Sie sich dafür bis Heiligabend pro Tag eine klare Zeit – vielleicht 90 Minuten, die Sie abseits von den anderen Familienmitgliedern verbringen. Okay, der Tipp funktioniert natürlich nicht, wenn man noch kleine Kinder hat. Noch einmal Essen: Vielleicht wollen Sie Ihrem Körper eine Auszeit gönnen und bis Heiligabend schmale Küche fahren? Morgens eine Scheibe Brot, mittags und abends eine warme Suppe – dazu Tee. Muss man nicht tagelang machen. Schon ein solcher Tag reduziert einen auf Wesentliches, schärft die Sinne, verlangsamt vorfestlichen Konsumtrott. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Das sagen auch viele Menschen, die kirchenfern sind. Kennen Sie das: Sie haben etwas Gutes für jemand anderen getan, manchmal rein zufällig – und haben vielleicht ein dankbares Lächeln geerntet? Oder das Gefühl, „einen Karmapunkt gesammelt zu haben“, wie man heute gern sagt? Auch das kann vor dem Fest ziemlich erden: vielleicht jemanden auf eine Tasse Kaffee besuchen, der einsam ist? Ein Stück Kuchen (vom Bäcker, nicht selbst backen, es sei denn, das entspannt Sie) mitbringen? Jemanden besuchen, der krank ist? Danach werden auch Sie sich gut fühlen. Vorweihnachtlicher Stress wird dadurch jedenfalls mit einem Mal ordentlich relativiert. Und Sie befinden sich dann auch ein kleines bisschen auf dem Pfad jenes Mannes aus Nazareth, dessen Geburt wir eigentlich feiern. Egal, ob Sie kirchennah sind oder nicht…