Wie eine Wunde, die langsam heilt
Die Restaurierung der Kapelle im Kloster Maria Medingen lässt sich mit einer Wunde vergleichen, die langsam zuheilt. Das braucht seine Zeit, die Verletzung war schließlich heftig. Doch es geht aufwärts, ein Ende ist abzusehen.
Der Brand des Klosters Maria Medingen hat gleich mehrere Wunden gerissen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Kapelle zwar die offensichtlichste, doch der Tod einer Schwester bei dem Unglück ist die eigentliche Tragödie. So schön, so kunstvoll, so besonders die Kapelle war – dieser Zustand lässt sich wieder herstellen. Während der Alltag dreieinhalb Jahre nach dem Brand natürlich längst weitergeht, während die Spuren des Unglücks zum größten Teil beseitigt sind, gibt es etwas, das noch andauert.
Das klingt dramatisch, wie das Unglück eben auch war. Doch es hat auch etwas Tröstendes. Denn die Wunde heilt. Das dauert, ja, aber die Fortschritte sind zu erkennen. Als wir die Kapelle vor Ostern das letzte Mal besucht haben, schlossen die Mitarbeiter der Firma Amann gerade die Rußentfernung am Deckenfresko ab. Der mürbe Unterputz hat zwar für eine Verzögerung gesorgt, dennoch: Es ist faszinierend, diesen Fortschritt zu sehen. Stück für Stück ergibt die kleinteilige Arbeit ein Gesamtbild, an dessen Ende eine prachtvolle Kapelle stehen wird.
Und wie die Margaretenkapelle langsam heilt, so können eben auch andere schlimme Wunden heilen.