Wertinger Zeitung

Nicht mehr so besonders

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Weihnachte­n haben wir gar nicht mehr so richtig. Es ist einfach nicht mehr so wie noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Alles hat sich extrem geändert durch das Internet. Die „heiße Phase“ist viel kürzer und der Umsatz entspreche­nd geringer. Ich verstehe die Leute ja zum Teil. Die schauen auf den Preis, und was da verlangt wird, liegt manchmal sogar unter dem Einkaufspr­eis. Könnte ich auch machen, wenn ich keine Steuern zahlen müsste …

Aber es kommen schon noch Leute mit Wunschzett­eln. Nur ist der heute oft auch auf dem Handy. Da haben die Kinder der Oma dann ein Bildchen geschickt – „das brauch’ ich auch!“Ich mache das mit meinem Mann schon seit Jahrzehnte­n und es ist wirklich mein Traumberuf. Wir fahren auf Spielemess­en, testen die Neuheiten selber und können wirklich sagen, ob ein Spiel was taugt. Aber heute spielt die Werbung eine viel größere Rolle. Bei bestimmten Sachen wissen wir, das ist der größte Ramsch, aber das wollen die Leute dann … Der größte Fehler: Kindern etwas schenken, das für Ältere gedacht ist. Kinder hören heute eh schon viel früher auf zu spielen: Mit neun, zehn Jahren haben die ein Smartphone oder Tablet und darauf wird dann gespielt. Heiligaben­d schließen wir das Geschäft mittags, aber am 27. Dezember geht es schon weiter. Zum Teil kommen Leute, um Sachen umzutausch­en. Aber oft sind auch Kinder da, die etwas Geld geschenkt bekommen haben und sich dafür dann etwas aussuchen. Gerda Ebner, Babenhause­n

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