Natürliche Power
Heizen mit Holz Strom und Wärme von Mutter Natur
Ein Holzfeuer wärmt, ist gemütlich und entspannt. Doch damit Kamine, Kachel- oder Pelletöfen ihre Wohlfühlatmosphäre verströmen, ist richtiges Heizen angesagt. Denn beim Verbrennen von Holz können klima- und gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.
Holz eignet sich hervorragend zum Heizen und ist vor allem durch die immer moderner werdende Technik energieeffizient, umweltfreundlich und komfortabel. Der Brennstoff wird in Form von Scheitholz, Holzbriketts, -pellets oder Hackschnitzel eingesetzt. Holzpellets werden aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) hergestellt. Hackschnitzel sind zerkleinertes Holz und werden in speziellen Holzheizkesseln für größere Zentralheizungen verwendet.
Holz ist im Gegensatz zu fossilen Energieträgern annähernd CO2-neutral. Das bedeutet, dass bei der Verbrennung die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt wird, die der Baum während seiner Lebenszeit aufgenommen hat. Außerdem gibt es bei der Verwendung von Holz als Brennstoff keine Umweltverschmutzungen in Folge von Tankerunglücken und Lecks in Gaspipelines. Auch die Gefahr von Explosionen, Bränden und Grundwasserverunreinigungen bei der Lagerung ist im Vergleich zu den fossilen Energieträgern deutlich geringer. Und zu guter Letzt wächst Holz nach und ist bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft eine verlässliche Energiequelle.
Holz gut – alles gut?
Holz ist also ein umweltfreundlicher Brennstoff. Allerdings können unter bestimmten Bedingungen viele Emissionen entstehen. Darunter Treibhausgase, die das Klima schädigen. Aber auch Schadstoffe wie Feinstaub, die gefährlich für die Gesundheit werden können. Aber was muss man beachten, um richtig zu heizen? Die Kaminkehrer aus Schwaben kennen sich aus und haben folgende Tipps für alle „Einheizer“:
● „Je besser das Holz getrocknet ist, desto höher ist die Energieausbeute. Hat das Holz noch 50 Prozent Restfeuchte, so sinkt der Heizwert erheblich“, weiß Erwin Kastenmayer, Obermeister der Kaminkehrerinnung Schwaben. „Auch die Schadstoffemission sind bei gut getrocknetem Holz niedriger“, sagt Kastenmayer weiter.
● Die Anheizphase sollte durch die Verwendung von kleinem Anfeuerholz möglichst schnell erfolgen, um in den Hochtemperaturbereich zu kommen.
● Eine ausreichende Luftzufuhr sorgt dafür, dass die flüchtigen Bestandteile zu Kohlendioxid und Wasserdampf verbrennen können.
Wenn es dann mal gut brennt, ist es wichtig, den Verbrennungsablauf zu beobachten, die richtige Anzahl von Holzscheiten zum richtigen Zeitpunkt aufzulegen und die Luftmenge richtig zu dosieren. Beim weiteren Heizen darf man nicht zu viel Holz auflegen. Die Holzmenge sollte stets dem Wärmebedarf angepasst sein: lieber kleinere Mengen, aber dafür häufiger.
Schwelbrand sollte tunlichst vermieden werden. Dabei können Teile der Holzsubstanz unverbrannt in die Umwelt entweichen und sich auf den Rauchgaswegen absetzen. Insbesondere Ruß und Teer sind sichere Anzeichen dafür, dass die Verbrennung nicht optimal ist, denn bei der optimalen Verbrennung von Holz bleibt nichts übrig außer grauer Asche. Auch in der Ausbrandphase darf die Luftzufuhr nicht völlig gedrosselt werden, da sonst die Gefahr der Kohlenmonoxidbildung besteht.
Technische Vielfalt
Holz lässt sich auf verschiedene Art und Weise thermisch verwerten. Sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamin-, Pellet- oder Kachelöfen beheizen einzelne Wohnräume. Handbestückte Scheitholzkessel und automatisch befeuerte Holzkessel sind Zentralheizungskessel und dienen zugleich der Brauchwassererwärmung. Während Zentralheizungen in der Regel ihren Platz im Keller oder im Heizungsraum fanden, hat die technische Entwicklung der letzten Jahre dazu geführt, dass Zentralheizungskessel auch im Wohnbereich aufgestellt werden können.
Das Bundesimmissionschutzgesetz regelt die technischen Einzelheiten, die Anforderungen an bestimmte Anlagen sowie Einzelheiten zum Genehmigungsverfahren und zur Überwachung von Anlagen. Der Kaminkehrer weiß hierzu Rat.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Feuerstätte effizient und emissionsarm ist. Ältere Modelle sind dies oft nicht und sollten zügig ausgetauscht werden. Im Interesse des Umwelt-, Emissions- und Gesundheitsschutzes ist es ratsam, nur emissionsarme Holzheizungen mit möglichst hohem Wirkungsgrad anzuschaffen und durch Fachbetriebe installieren und in Betrieb nehmen zu lassen. Zudem sollte der Ofen regelmäßig gewartet und überwacht werden und nur nach Anleitung bedient werden.
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Weitere Informationen
Fachfirmen und Kaminkehrer findet man in der Betriebsdatenbank des Klimaschutznetzwerkes der Handwerkskammer für Schwaben www.klimaschutzhwk-schwaben.de. Tipps für die Wahl des geeigneten Ofens und Brennmaterials, Anleitungen für richtiges Heizen und Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen findet man in der Broschüre „Heizen mit Holz“vom Umweltbundesamt. Moderne Holzfeuerungsanlagen werden mit dem Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien der Bundesregierung gefördert.