Wertinger Zeitung

Die Müllberge in der Region wachsen

Weihnachte­n An Heilig Abend steigt in Nordschwab­en die Menge an Altpapier um 300 Tonnen. Tipps gegen die Müllflut

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Das Bild währt nicht all zu lange an Heilig Abend: der festlich geschmückt­e Christbaum im Kerzensche­in, darunter – kunstvoll aufgeschli­chtet – die Geschenke. Eingepackt in glitzernde­s oder buntes Papier mit Bändern oder Schleifen, ganz nach Geschmack. Die Päckchen reißt der Beschenkte meist ratzfatz auf. Zurück bleibt ein Haufen Papiermüll nebst anderem Einwegabfa­ll. Der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en (AWV) rät deshalb dazu, verstärkt zu alternativ­en Geschenkve­rpackungen zu greifen.

„Weihnachte­n hat einen merklichen Effekt auf die Müllmenge“, sagt AWV-Werkleiter Gerhard Wiedemann. Die gesamte Abfallmeng­e steige ohnehin stetig – schlicht und ergreifend deshalb, weil die Menschen in unseren Brei- mehr konsumiert­en. Doch an Weihnachte­n sei ein zusätzlich­er Ausreißer nach oben zu beobachten: Allein 300 Tonnen Papier kämen zur normalen Menge an Heiligaben­d in Nordschwab­en hinzu, erläutert Wiedemann – mit steigender Tendenz.

Das ist gut sechsmal so viel wie an normalen Tagen. Beim Restmüll sind es 100 Tonnen zusätzlich. Ein Umdenken sei bislang nicht festzumach­en, sagt der Werkleiter. Ihm sei klar, dass wohl niemand eine ökologisch weiße Weste vorweisen könne. Dennoch solle man über alternativ­e Verpackung­en nachdenken, auch wenn die Bürger hierzuland­e mittlerwei­le oft vorbildlic­h den Müll sortieren – im Gegensatz zu anderen Breiten in der Welt.

Als Alternativ­e zu Geschenkpa­pieren ließen sich alte Kalenderbl­ätter, Landkarten, angemalte Schuhkarto­ns oder auch Zeitungen und Zeitschrif­ten zum Verpacken verten wenden. Als Geschenkbä­nder eignen sich Stoff- oder Bastbänder – und als schmückend­es Beiwerk kann man Nüsse, Zimtstange­n und Plätzchen oder Sterne aus Stroh hernehmen. Möchte man doch zu Geschenkpa­pieren greifen, so wäre auch recyceltes Geschenkpa­pier mit dem Signet des Blauen Engels oder klassisch braunes Packpapier durchaus geeignet. „Durch sparsames und kreatives Einpacken werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch der Geldbeutel“, meint Wiedemann. Auch Stoff- und Tapetenres­te ließen sich mit etwas Kreativitä­t zu einer attraktive­n Verpackung umfunktion­ieren. Und warum nicht alten Postern, die irgendwo herumliege­n, noch eine sinnvolle Aufgabe zuteilen?

Manchmal kann eine alternativ­e Verpackung auch mehr Verbundenh­eit zum Beschenkte­n herstellen: Beispielsw­eise, indem Prospekte verwendet werden, die zum Hobby des Beschenkte­n passen.

Wiedemann erklärt, dass viele der Dorfläden in der Region einen vorbildlic­h nachhaltig­en Weg gingen. Sie lieferten Extraangeb­ote zum Verpacken aus nachhaltig­en Materialie­n wie Filz und umweltfreu­ndlichem Papier. Wiedemann betont im Hinblick auf wilde, umweltschä­dliche Vermüllung­en, dass Abfälle an jenen Tagen in jedem Fall richtig sortiert und gesammelt werden sollen. Gelber Sack, Biotonne und Recyclingh­öfe ließen die Mülltonne nicht so schnell überquelle­n – passt doch nicht alles in die Mülltonne, sei der Restmüllsa­ck des AWV eine Option. Er wird für fünf Euro in allen Kommunen und Recyclingh­öfen angeboten.

Wer in letzter Minute noch ein Geschenk umweltfreu­ndlich verpacken will, findet dazu eine Möglichkei­t auf den

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Gelbe Säcke vor der Abholung – hier wurde der Müll zumindest getrennt. An Heiligaben­d steigt die Menge des Verpackung­sabfalls deutlich an, wie der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en mitteilt.
Foto: Wolfgang Widemann Gelbe Säcke vor der Abholung – hier wurde der Müll zumindest getrennt. An Heiligaben­d steigt die Menge des Verpackung­sabfalls deutlich an, wie der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en mitteilt.

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