Die Müllberge in der Region wachsen
Weihnachten An Heilig Abend steigt in Nordschwaben die Menge an Altpapier um 300 Tonnen. Tipps gegen die Müllflut
Donauwörth Das Bild währt nicht all zu lange an Heilig Abend: der festlich geschmückte Christbaum im Kerzenschein, darunter – kunstvoll aufgeschlichtet – die Geschenke. Eingepackt in glitzerndes oder buntes Papier mit Bändern oder Schleifen, ganz nach Geschmack. Die Päckchen reißt der Beschenkte meist ratzfatz auf. Zurück bleibt ein Haufen Papiermüll nebst anderem Einwegabfall. Der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben (AWV) rät deshalb dazu, verstärkt zu alternativen Geschenkverpackungen zu greifen.
„Weihnachten hat einen merklichen Effekt auf die Müllmenge“, sagt AWV-Werkleiter Gerhard Wiedemann. Die gesamte Abfallmenge steige ohnehin stetig – schlicht und ergreifend deshalb, weil die Menschen in unseren Brei- mehr konsumierten. Doch an Weihnachten sei ein zusätzlicher Ausreißer nach oben zu beobachten: Allein 300 Tonnen Papier kämen zur normalen Menge an Heiligabend in Nordschwaben hinzu, erläutert Wiedemann – mit steigender Tendenz.
Das ist gut sechsmal so viel wie an normalen Tagen. Beim Restmüll sind es 100 Tonnen zusätzlich. Ein Umdenken sei bislang nicht festzumachen, sagt der Werkleiter. Ihm sei klar, dass wohl niemand eine ökologisch weiße Weste vorweisen könne. Dennoch solle man über alternative Verpackungen nachdenken, auch wenn die Bürger hierzulande mittlerweile oft vorbildlich den Müll sortieren – im Gegensatz zu anderen Breiten in der Welt.
Als Alternative zu Geschenkpapieren ließen sich alte Kalenderblätter, Landkarten, angemalte Schuhkartons oder auch Zeitungen und Zeitschriften zum Verpacken verten wenden. Als Geschenkbänder eignen sich Stoff- oder Bastbänder – und als schmückendes Beiwerk kann man Nüsse, Zimtstangen und Plätzchen oder Sterne aus Stroh hernehmen. Möchte man doch zu Geschenkpapieren greifen, so wäre auch recyceltes Geschenkpapier mit dem Signet des Blauen Engels oder klassisch braunes Packpapier durchaus geeignet. „Durch sparsames und kreatives Einpacken werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch der Geldbeutel“, meint Wiedemann. Auch Stoff- und Tapetenreste ließen sich mit etwas Kreativität zu einer attraktiven Verpackung umfunktionieren. Und warum nicht alten Postern, die irgendwo herumliegen, noch eine sinnvolle Aufgabe zuteilen?
Manchmal kann eine alternative Verpackung auch mehr Verbundenheit zum Beschenkten herstellen: Beispielsweise, indem Prospekte verwendet werden, die zum Hobby des Beschenkten passen.
Wiedemann erklärt, dass viele der Dorfläden in der Region einen vorbildlich nachhaltigen Weg gingen. Sie lieferten Extraangebote zum Verpacken aus nachhaltigen Materialien wie Filz und umweltfreundlichem Papier. Wiedemann betont im Hinblick auf wilde, umweltschädliche Vermüllungen, dass Abfälle an jenen Tagen in jedem Fall richtig sortiert und gesammelt werden sollen. Gelber Sack, Biotonne und Recyclinghöfe ließen die Mülltonne nicht so schnell überquellen – passt doch nicht alles in die Mülltonne, sei der Restmüllsack des AWV eine Option. Er wird für fünf Euro in allen Kommunen und Recyclinghöfen angeboten.
Wer in letzter Minute noch ein Geschenk umweltfreundlich verpacken will, findet dazu eine Möglichkeit auf den