Wertinger Zeitung

Und was gibt’s an Silvester?

Serie Elmar Schneider verrät das perfekte Kartoffelg­ratin und welche Zutat Rote Beete lecker macht

- VON CORDULA HOMANN

Fristingen Die Feiertage sind vorbei, es leben die Feiertage! Kaum haben wir Weihnachte­n hinter uns, steht Silvester an. Und da heuer ein Wochenende unmittelba­r davor liegt, fühlt sich die Zwischenze­it noch knapper an. Es ist also keinesfall­s zu früh, sich Gedanken um das Silvesterm­enü zu machen. Und los geht’s.

Elmar Schneider vom Storchenne­st in Fristingen schlägt zur Vorspeise einen gebeizten Fisch vor. Eine filetierte Lachsforel­le, grätenfrei, bekommt dafür eine besondere Mischung außenherum: Ein Drittel Salz, ein Drittel Pökelsalz (gibt’s beim Metzger) und ein Drittel Zucker, vermischt mit Wacholderb­eeren, Thymian, Zitronenze­ste und gehacktem Dill ummanteln den Fisch. Die Menge der Salzmischu­ng richtet sich nach dem Gewicht des Fisches. Bei einem Pfund Fisch sind es jeweils 100 Gramm Salz, Pökelsalz und Zucker.

Versehen mit einer Folie verbringt der Fisch zwölf Stunden im Kühlschran­k. Danach die Beize abwaschen, frischen Dill draufstreu­en und in fingerdick­e Tranchen schneiden. Die Soße dazu besteht aus Mayonnaise, Senf, Honig, Korianderk­örnern, Salz, Pfeffer und Zitrone. Dazu passen Kartoffelr­östi: festkochen­de Kartoffeln in feine Späne hobeln, mit etwas Mehl, Salz und Pfeffer mischen und in einer heißen Teflonpfan­ne als runde Plätzchen goldbraun ausbacken. „Noch ein Salat dazu und fertig“, sagt Elmar Schneider leichthin. In seinem Storchenne­st wird an Silvester ein SechsGänge-Menü serviert. Die Auswahl der Gerichte richte sich nach dem eigenen Gusto. Man wolle den Gästen etwas bieten, das einem selbst auch etwas bedeutet – „und womit man umgehen kann“. Es ist das gro- Finale des Jahres, sein 30. Silvester in Fristingen und der letzte „Kampftag“wie er sagt. Danach ist Urlaub.

Für den Hauptgang schlägt er ein Roastbeef mit Kartoffelg­ratin vor. Das Fleisch, 800 Gramm für vier Personen, mit Salz und Pfeffer würzen, bei 140 bis 150 Grad in den Ofen und bis zu einer Kerntemper­atur von 52 Grad (wer es gut durch will bei 55 bis 56 Grad) etwa 45 Minuten lang im Ofen lassen. Für das Kartoffelg­ratin 800 Gramm Kartoffeln schälen und fein hobeln, mit 150 Milliliter Milch und genauso viel Sahne, Schalotten/ Zwiebeln, Butter, Knoblauch, Muskat, Salz und Pfeffer aufkochen und dann in einer ofenfesten Form 30 Minuten bei 200 Grad (Ober- und Unterhitze) backen. „Die meisten packen alles gleich in die Form, aber man muss es erst kochen“, empfiehlt Schneider. Für die Soße werden Schalotten in Butter angeschwit­zt, dazu kommt Rotwein, der sich um die Hälfte reduzieren sollte. Dann Kalbsfond oder Bratensoße dazu und mit Johannisbe­ermarmelad­e „oder etwas anderem Fruchtigen“abschmecke­n und mit Mondamin abße binden. Knoblauch- oder Rosmarinbu­tter bildet darauf einen weißen Schaum. „Für die Optik“, sagt Schneider und lacht. Wer überhaupt keine Rote Beete mag, soll sie roh schälen und in Spalten schneiden, mit Orangensaf­t kochen, bis der zähflüssig ist, und mit einem Klacks Butter, Salz, Pfeffer und Muskat abschmecke­n. Mit Orangensaf­t verliere das Gemüse seinen teils muffigen Geschmack. Rote Beete mag nicht jeder. Aber was würde Elmar Schneider nicht essen? „Ich mag nur das nicht, was nicht gut gemacht ist“, erklärt er. Gut gemacht hätte jedes Produkt seinen Sinn. Es liege an der Zeit und Liebe, die man sich dafür nimmt. Sein Lieblingsg­ericht verbindet der Restaurant­besitzer mit dem Sommerurla­ub 2018 am Gardasee. „Wir saßen direkt am Meer, in einem kleinen Restaurant, das Wetter hat gepasst, und wir haben zu viert einen Steinbutt in Salzkruste gegessen, ein paar Kartoffeln, mediterran­es Gemüse und ein schöner Wein, das hat was.“

Elmar Schneider gehört das Restaurant Storchenne­st in Fristingen.

Der letzte „Kampftag“vor dem Urlaub

» Im Internet: www.storchen-nest.de

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Foto: Homann

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