Wertinger Zeitung

So baut man moderne Büros

Architektu­r Das Gebäude der Firma Nosta in Höchstädt verbindet Aussehen und Funktional­ität. Das wurde belohnt

- VON ANDREA KNAUS

Höchstädt Fährt man, von Blindheim kommend, durch den Ortseingan­g von Höchstädt, fällt einem sofort das imposante Bürogebäud­e mit dem großen blauen Schriftzug „nosta“auf. Seit gut zwei Jahren bietet der Komplex der Firma Nosta Raum für rund 55 Mitarbeite­r. „Ausgeschöp­ft ist das Potenzial im Moment noch nicht, wir haben noch Luft nach oben“, sagt Gregor Ludley, Geschäftsf­ührer des Familienbe­triebs. Aufgrund des Wachstums der Firma war es 2015 nötig, neben der Vergrößeru­ng der bestehende­n Produktion­shalle auch ein neues Bürogebäud­e zu schaffen. Das Gebäude konnte in einem Jahr Bauzeit fertiggest­ellt werden, die Kosten betrugen rund vier Millionen Euro. Der Landkreis Dillingen hat das Bauwerk kürzlich ausgezeich­net als Beispiel für moderne, zeitgemäße Architektu­r im Landkreis. Der Slogan und damit Leitspruch der Firma, die heute weltweit zu den Qualitätsf­ührern in ihrem Bereich zählt, der unter anderem die Fertigung von Frästeilen, Passfedern und Laserteile­n umfasst, lautet ‚Wir begeistern durch Präzision‘. Dieser Gedanke spiegelt sich klar im Gebäude wider durch ein sauberes und geradlinig­es Design, bei der Außenfassa­de genauso wie im Innenberei­ch. Passend zum Hauptwerks­toff, mit dem Nosta arbeitet, setzte das beauftragt­e Architekte­nbüro Gumpp/Heigl/Schmitt aus Lutzingen auf Elemente aus Stahl. Die innen liegende Wendeltrep­pe aus diesem Material ist zentral im Gebäude angeordnet und sei laut Ludley funktional und architekto­nisch gelungen. Weiter wurden Putz, Sichtbeton sowie Lärchen- und Eichenholz eingesetzt.

Im Erdgeschos­s betritt man zuerst die Eingangslo­bby, die Kantine ist ebenfalls dort. Dieser Teil ist komplett verglast und besticht durch Transparen­z. In den beiden Obergescho­ssen befinden sich die Großraumbü­ros, außerdem ein paar Einzelbüro­s für die Teamleiter. „Wir setzen auf eine moderne Erscheinun­gsform, das sogenannte Open-Space-Büro. Wir wollen damit die Kommunikat­ion und den Austausch zwischen den Kollegen fördern“, erklärt Ludley das Konzept. „Außerdem findet dadurch jeder Bearbeiter einen einheitlic­hen Arbeitspla­tz vor, was ideal bei Projekten ist. So findet sich die Person auch an einem anderen Schreibtis­ch als dem eigenen zurecht.“Die Geschäftsf­ührung sowie weitere Fachabteil­ungen haben ihren Platz im dritten Obergescho­ss gefunden. Ein Highlight sei die Dachterras­se, die einen besonderen Ausblick auf Höchstädt bietet. Geplant war, die Terrasse im Sommer für Besprechun­gen zu nutzen, jedoch fehlen noch die passenden Möbel, gibt der Geschäftsf­ührer zu. Außerdem sei es aufgrund der unmittelba­ren Nähe zur B16 doch recht laut, hierfür müsse noch eine Lösung gefunden werden.

Ludley war es ein Anliegen, der Zeit nicht hinterherz­uhinken und mit dem Gebäude bestens für die Zukunft vorbereite­t zu sein. Dem beauftragt­en Architekte­n Michael Gumpp war von Anfang an klar, wirtschaft­lich und kostengüns­tig vorzugehen. Außerdem müsse die Erscheinun­g zur Firma passen. Das Gebäude sei ein Mauerwerks­bau mit zwei Mauerwerks­schalen und besitze eine dicke Außenwand. Daher sei eine gute Dämmung vorhanden. Beim Thema Heizen und Kühlen setze die Firma auf das System der Wärmepumpe und die Nutzung von Grundwasse­r. Problem sei heutzutage nicht der Wärmeschut­z im Winter, sondern eher der Schutz vor Sonne und Hitze im Sommer. Durch die tiefe Laibung der Fenster dringe wenig direkte Sonne ins Gebäude. Die Jalousien müssen also nicht gleich geschlosse­n werden, sodass die Mitarbeite­r an ihren Arbeitsplä­tzen mit viel natürliche­m Tageslicht versorgt werden. Auch bei der Ausstattun­g kann das Bürogebäud­e punkten. Alle Arbeitsplä­tze seien mit höhenverst­ellbaren Schreibtis­chen ausgestatt­et, so Ludley. Weiter kann die Belüftung im Gebäude individuel­l eingestell­t und temperiert werden.

Die Installati­onen seien in Hohlraumbö­den verstaut. Die Technik, wie beispielsw­eise die elektrisch geregelten Jalousien, können zentral gesteuert werden. „Wir haben in Zusammenar­beit mit dem Architekte­nbüro sehr viel Zeit reingestec­kt in der Planungs- sowie der Realisieru­ngsphase. Es ist alles vorhanden, was in einem modernen Gebäude notwendig ist. Ich bin froh und dankbar, dass das Gebäude heute so dasteht, und freue mich daher sehr über den Preis, den wir gewonnen haben“, erzählt Ludley.

 ?? Foto: Berthold Veh ?? Gregor Ludley, Geschäftsf­ührer von Nosta in Höchstädt, vor dem modernen Bürokomple­x der Firma. Der Landkreis Dillingen hat das Gebäude vor Kurzem als Beispiel für moderne und zeitgemäße Architektu­r ausgezeich­net.
Foto: Berthold Veh Gregor Ludley, Geschäftsf­ührer von Nosta in Höchstädt, vor dem modernen Bürokomple­x der Firma. Der Landkreis Dillingen hat das Gebäude vor Kurzem als Beispiel für moderne und zeitgemäße Architektu­r ausgezeich­net.
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