So baut man moderne Büros
Architektur Das Gebäude der Firma Nosta in Höchstädt verbindet Aussehen und Funktionalität. Das wurde belohnt
Höchstädt Fährt man, von Blindheim kommend, durch den Ortseingang von Höchstädt, fällt einem sofort das imposante Bürogebäude mit dem großen blauen Schriftzug „nosta“auf. Seit gut zwei Jahren bietet der Komplex der Firma Nosta Raum für rund 55 Mitarbeiter. „Ausgeschöpft ist das Potenzial im Moment noch nicht, wir haben noch Luft nach oben“, sagt Gregor Ludley, Geschäftsführer des Familienbetriebs. Aufgrund des Wachstums der Firma war es 2015 nötig, neben der Vergrößerung der bestehenden Produktionshalle auch ein neues Bürogebäude zu schaffen. Das Gebäude konnte in einem Jahr Bauzeit fertiggestellt werden, die Kosten betrugen rund vier Millionen Euro. Der Landkreis Dillingen hat das Bauwerk kürzlich ausgezeichnet als Beispiel für moderne, zeitgemäße Architektur im Landkreis. Der Slogan und damit Leitspruch der Firma, die heute weltweit zu den Qualitätsführern in ihrem Bereich zählt, der unter anderem die Fertigung von Frästeilen, Passfedern und Laserteilen umfasst, lautet ‚Wir begeistern durch Präzision‘. Dieser Gedanke spiegelt sich klar im Gebäude wider durch ein sauberes und geradliniges Design, bei der Außenfassade genauso wie im Innenbereich. Passend zum Hauptwerkstoff, mit dem Nosta arbeitet, setzte das beauftragte Architektenbüro Gumpp/Heigl/Schmitt aus Lutzingen auf Elemente aus Stahl. Die innen liegende Wendeltreppe aus diesem Material ist zentral im Gebäude angeordnet und sei laut Ludley funktional und architektonisch gelungen. Weiter wurden Putz, Sichtbeton sowie Lärchen- und Eichenholz eingesetzt.
Im Erdgeschoss betritt man zuerst die Eingangslobby, die Kantine ist ebenfalls dort. Dieser Teil ist komplett verglast und besticht durch Transparenz. In den beiden Obergeschossen befinden sich die Großraumbüros, außerdem ein paar Einzelbüros für die Teamleiter. „Wir setzen auf eine moderne Erscheinungsform, das sogenannte Open-Space-Büro. Wir wollen damit die Kommunikation und den Austausch zwischen den Kollegen fördern“, erklärt Ludley das Konzept. „Außerdem findet dadurch jeder Bearbeiter einen einheitlichen Arbeitsplatz vor, was ideal bei Projekten ist. So findet sich die Person auch an einem anderen Schreibtisch als dem eigenen zurecht.“Die Geschäftsführung sowie weitere Fachabteilungen haben ihren Platz im dritten Obergeschoss gefunden. Ein Highlight sei die Dachterrasse, die einen besonderen Ausblick auf Höchstädt bietet. Geplant war, die Terrasse im Sommer für Besprechungen zu nutzen, jedoch fehlen noch die passenden Möbel, gibt der Geschäftsführer zu. Außerdem sei es aufgrund der unmittelbaren Nähe zur B16 doch recht laut, hierfür müsse noch eine Lösung gefunden werden.
Ludley war es ein Anliegen, der Zeit nicht hinterherzuhinken und mit dem Gebäude bestens für die Zukunft vorbereitet zu sein. Dem beauftragten Architekten Michael Gumpp war von Anfang an klar, wirtschaftlich und kostengünstig vorzugehen. Außerdem müsse die Erscheinung zur Firma passen. Das Gebäude sei ein Mauerwerksbau mit zwei Mauerwerksschalen und besitze eine dicke Außenwand. Daher sei eine gute Dämmung vorhanden. Beim Thema Heizen und Kühlen setze die Firma auf das System der Wärmepumpe und die Nutzung von Grundwasser. Problem sei heutzutage nicht der Wärmeschutz im Winter, sondern eher der Schutz vor Sonne und Hitze im Sommer. Durch die tiefe Laibung der Fenster dringe wenig direkte Sonne ins Gebäude. Die Jalousien müssen also nicht gleich geschlossen werden, sodass die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen mit viel natürlichem Tageslicht versorgt werden. Auch bei der Ausstattung kann das Bürogebäude punkten. Alle Arbeitsplätze seien mit höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet, so Ludley. Weiter kann die Belüftung im Gebäude individuell eingestellt und temperiert werden.
Die Installationen seien in Hohlraumböden verstaut. Die Technik, wie beispielsweise die elektrisch geregelten Jalousien, können zentral gesteuert werden. „Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro sehr viel Zeit reingesteckt in der Planungs- sowie der Realisierungsphase. Es ist alles vorhanden, was in einem modernen Gebäude notwendig ist. Ich bin froh und dankbar, dass das Gebäude heute so dasteht, und freue mich daher sehr über den Preis, den wir gewonnen haben“, erzählt Ludley.