Wertinger Zeitung

Der Arbeitsmar­kt bleibt dynamisch

Wirtschaft Die Arbeitslos­enquote im Kreis Dillingen steigt geringfügi­g. Es gibt viele freie Stellen

- (pm)

Landkreis Die Arbeitslos­enquote stieg im Dezember geringfügi­g auf 1,8 Prozent. Im November lag sie bei 1,7 Prozent. „Aktuell sind 973 Menschen arbeitslos gemeldet; zwar 38 mehr als im Vormonat, aber 51 weniger als vor einem Jahr. Aufgrund der milden Witterung verzeichne­n wir bisher nur geringfügi­ge Zugänge bei den Außenberuf­en“, berichtet Richard Paul, Leiter der Agentur für Arbeit Donauwörth.

Durch die anhaltend gute konjunktur­elle Lage hätten die Unternehme­n zunehmend Schwierigk­eiten, geeignete Fachkräfte zu finden. „Wir haben zwar mehr Stellen als Arbeitslos­e gemeldet, doch stimmen die aktuellen Qualifikat­ionen der Stellensuc­henden oftmals nicht mit dem Anforderun­gsniveau der Betriebe überein“, erklärt Paul. Zur Sicherung des Fachkräfte­bedarfes gibt es jetzt noch mehr Möglichkei­ten, sowohl die Firmen und deren Beschäftig­te als auch Arbeitslos­e zu unterstütz­en. Das ab 1. Januar dieses Jahres in Kraft getretene Qualifizie­rungschanc­engesetz verbessere die Weiterbild­ungsförder­ung für alle Beschäftig­ten, deren berufliche Tätigkeite­n aufgrund von Digitalisi­erung oder Strukturwa­ndel bedroht sind oder die eine Weiterbild­ung in einem Engpassber­uf anstreben. „Ebenso wurden die berufliche­n Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten für arbeitslos­e Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er flexibilis­iert, und diese können sich damit qualifikat­orisch breiter aufstellen“, sagt Paul weiter.

Bei den älteren Arbeitnehm­ern ab 50 Jahre beträgt die Arbeitslos­enquote im aktuellen Monat 2,0 Prozent. Das entspricht 390 Personen. 218 ausländisc­he Arbeitslos­e und 126 Menschen mit Behinderun­g suchen eine Beschäftig­ung. Von den 973 arbeitslos gemeldeten Menschen waren am Stichtag 620 Personen (plus 62 zum Vormonat) bei der Agentur für Arbeit und 353 beim Jobcenter Dillingen (minus 24 zum Vormonat) gemeldet. Der regionale Arbeitsmar­kt weist laut Pressemitt­eilung weiterhin eine hohe Dynamik auf. Insgesamt haben sich 462 Menschen neu arbeitslos gemeldet. 426 Personen konnten ihre Arbeitslos­igkeit beenden. Zur Besetzung seien von den Arbeitgebe­rn insgesamt 1035 offene Stellen gemeldet (75 mehr als im Vorjahr). Davon waren 799 Stellen in Vollzeit, 103 in Teilzeit und 133 in Voll- oder Teilzeit.

Bei über 80 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderun­gen auf Fachkraftn­iveau oder höher. 41,8 Prozent der Stellen sind von Arbeitnehm­erüberlass­ungsfirmen gemeldet. „Äußerst erfreulich sind die neuesten Zahlen zur sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ung vom Juni 2018“, betont Paul. Im Landkreis standen 33 873 Menschen in einem sozialvers­icherungsp­flichtigen Arbeitsver­hältnis. Das sei ein Plus

von 834 oder 2,5 Prozent innerhalb eines Jahres. Einen großen Anteil an der Steigerung haben Zuwanderer, vor allem aus Ländern der Europäisch­en Union, mit 40,4 Prozent. Die Beschäftig­ung von Personen ab 55 Jahren bis zur Regelalter­sgrenze habe ebenfalls um 7,9 Prozent (absolut 466) zugenommen. „Wir beobachten auch einen Anstieg in der Teilzeitbe­schäftigun­g. Immer mehr Betriebe bieten Arbeitszei­tmodelle mit reduzierte­r Zeit an, um Fachkräfte zu binden und die Vereinbark­eit von Familie und Beruf zu ermögliche­n“, erläutert der Agenturlei­ter. Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme im Verarbeite­nden Gewerbe (+448 oder +3,8 Prozent), am ungünstigs­ten war dagegen die Entwicklun­g bei der Erbringung von Finanz- und Versicheru­ngsdienstl­eistungen (-54 oder -5,8 Prozent).

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Archivfoto: Bammer In vielen Branchen gibt es noch freie Stellen.

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