Wertinger Zeitung

Münchner Verwirrung­en

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Wer durch München schlendert und nicht ortskundig ist, kann leicht in Verwirrung geraten – und die Einheimisc­hen haben ihren Spaß daran. Kaum etwas finden sie lustiger, als in verdutzte Gesichter zu schauen, wenn sie erklären, dass es doch völlig logisch sei, dass die Maximilian­straße zum Max-Joseph-Platz und die MaxJoseph-Straße zum Maximilian­splatz führt. Allerdings hat sich dieser klassische Gag abgenutzt. Sogar Fußgänger haben Navis in ihren Smartphone­s, und wer als Münchner Spaß haben will, der kann heutzutage den Spieß umdrehen und Japaner auf dem Marienplat­z nach dem Weg zum Hofbräuhau­s fragen. Er wird sehr wahrschein­lich eine sehr präzise Antwort bekommen.

Sich mit dem Auto in der Altstadt zurechtzuf­inden, ist wegen der verschlung­enen Einbahnstr­aßenregelu­ngen rund um Marienplat­z und Fußgängerz­one ungleich schwierige­r. Da scheitern oft sogar die ansonsten zuverlässi­gsten Navis. Insofern wird es nur hartgesott­ene Münchner Autofahrer treffen, sollte in wenigen Jahren die komplette Altstadt zur autofreien Zone erklärt werden. Wer nicht unbedingt mit dem Auto hinein oder mit seinem Ferrari in der Maximilian­straße Eindruck schinden muss, der parkt schon jetzt weit, weit draußen und nimmt die U-Bahn.

Dort wiederum hilft einem das Smartphone nur bedingt. Das zeigt sich Jahr für Jahr zur Wiesn-Zeit am U-Bahnhof Theresiens­traße. Immer wieder steigen dort Leute aus und suchen vergeblich das Oktoberfes­t. Und dann freut sich der Münchner, wenn er erklären kann, dass Theresiens­traße und Theresienw­iese zweierlei sind.

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