Wertinger Zeitung

Ein historisch­er Sprung

Vierschanz­entournee Der Japaner Ryoyu Kobayashi ist der dritte Skispringe­r, dem ein Vierfachsi­eg gelingt. Markus Eisenbichl­er landet in der Endabrechn­ung auf Platz zwei. Stephan Leyhe überrascht

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Bischofsho­fen Der Japaner Ryoyu Kobayashi hat als dritter Skispringe­r den historisch­en Vierfachsi­eg bei der Vierschanz­entournee geschafft. Mit Sprüngen auf 135,0 und 137,5 Meter siegte der 22-Jährige auch am Sonntag in Bischofsho­fen und bestätigte damit seine Erfolge aus Oberstdorf, Garmisch-Partenkirc­hen und Innsbruck. Kobayashi folgt damit auf Sven Hannawald, dem das Kunststück 2001/2002 gelang, und den Polen Kamil Stoch, der erst im Vorjahr vier TourneeSie­ge aneinander­reihte.

Vierfachsi­eger Ryoyu Kobayashi wurde von seinen Teamkolleg­en auf den Schultern getragen, Markus Eisenbichl­er und Stephan Leyhe feierten im Auslauf ganz spontan die größten Erfolge ihrer bisherigen Karriere. Die DSV-Adler haben sich nach dem abschließe­nden Springen der Vierschanz­entournee in Bischofsho­fen in der Gesamtwert­ung auf Rang zwei und drei gesteigert und mussten sich damit nur dem emotional jubelnden Vierfachsi­eger aus Japan geschlagen geben.

„Geil, geil, geil, geil, geil, ohne Scheiß. Es ist einfach mega. Ich mag danken, die mich unterstütz­t haben. Ich bin einfach mega happy“, sagte Eisenbichl­er, der mit Platz fünf im Pongau den zweiten Gesamtplat­z festigte. Seine Führung nach dem ersten Durchgang verspielte er zwar, doch das war angesichts von neun starken Tagen bei der Tournee schnell vergessen. Völlig überrasche­nd noch auf Rang drei der Tournee-Wertung vorgesprun­gen ist Leyhe, der zum Abschluss nur mit ganz knappem Rückstand Vierter wurde. „Definitiv kommt das auf die Autogrammk­arte drauf. Es geht nahtlos weiter. Feiern könallen nen wir nach der Saison“, sagte der stille Hesse, der ohne Einzelpode­st bei den vier Wettbewerb­en noch den dritten Rang belegte.

Dem überragend­en Kobayashi, der schon in Oberstdorf, GarmischPa­rtenkirche­n und Innsbruck gewonnen hatte, mussten sich die DSV-Adler bereits nach drei Stationen geschlagen geben. Als „brutale Macht“bezeichnet­e Tournee-Rivale Eisenbichl­er am Bergisel den Japaner, der sich in diesem Winter anschicken könnte, noch mehr Bestmarken zu knacken. Seine blitzsaube­re Absprungte­chnik und die enorme Geschwindi­gkeit im ersten Flugdritte­l sind derzeit einzigarti­g und werden von seinen geschlagen­en Rivalen bewundert.

Lange war gar nicht klar, ob der finale Akt des Traditions-Events im Pongau überhaupt planmäßig über die Bühne gehen kann. Knapp ein Meter Neuschnee hatte am Samstag nicht nur für großes Chaos auf den Straßen und Autobahnen gesorgt, sondern die Austragung des Trainings und der Qualifikat­ion unmöglich gemacht. Die Folge für die Athleten: Eine extrem frühe Anreise an die Schanze am Sonntagmor­gen, um Training, Qualifikat­ion und Wettkampf an einem Tag möglich zu machen.

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Foto: imago/Eibner Ryoyu Kobayashi war der große Star der Vierschanz­entournee. Auch in Bischofsho­fen hatte der Japaner die Nase vorn.
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Foto: Daniel Karmann/dpa Siegerbild mit zwei Deutschen: Der Japaner Ryoyu Kobayashi wird flankiert von Markus Eisenbichl­er (links) und Stephan Leyhe.

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