Spaß im Schnee und Stress auf den Straßen
Am Samstag hat es in diesem Winter auch im Landkreis zum ersten Mal richtig geschneit. Räumfahrzeuge waren fast pausenlos im Einsatz. Die Unfall-Bilanz fällt überraschend aus
Landkreis Es gibt ihn also doch noch – den Winter. Auch im Landkreis Dillingen hat es am Samstag zum ersten Mal in dieser Jahreszeit richtig geschneit. In etwas höheren Lagen wie im Bachtal und im Kesseltal lagen zeitweise mehr als zehn Zentimeter Schnee. „Unsere Räumfahrzeuge waren von drei Uhr morgens bis etwa 21 Uhr im Einsatz“, informiert Hermann Strasser von der Straßenmeisterei Dillingen auf Anfrage und fügt in einem Atemzug hinzu: „Wir hatten die Sache gut im Griff.“
Im Landkreis Dillingen räumen die 15 Fahrzeuge des Kreisbauhofs und der Straßenmeisterei (Staatliches Bauamt Krumbach) gemeinsam. Etwa 450 Kilometer Kreisund Staatsstraßen sowie die B16 sind dabei von Schnee und Eis zu befreien. Der Landkreis stellt acht Fahrzeuge, die Straßenmeisterei sieben. Und die Fahrer waren nicht erst bei den Schneefällen am Samstagmorgen im Einsatz. Täglich prüfen im Winter um 3 Uhr „Wettermelder“die Strecken, erläutert Strasser. Und ab diesem Zeitpunkt werde, wenn es notwendig ist, präventiv gestreut, damit es zu keinen Glätteunfällen kommt. Auch am Samstagmorgen seien die Räumfahrzeuge bereits vor den Schneefällen im Einsatz gewesen. Und als es gegen 8.30 Uhr heftig zu schneien begann, sei die ganze Flotte wieder rausgefahren, habe nochmals Salz gestreut und die Schneemassen weggeräumt.
Bei Polizeibeamten der Dillinger Inspektion trieb der erste richtige Wintereinbruch dieser Saison zunächst Sorgenfalten auf die Stirn. Polizeihauptkommissar Jürgen Müller jedenfalls rechnete damit, dass sich einige Unfälle ereignen würden. Zu einem Verkehrschaos kam es aber nicht, teilte Müller am Samstagabend erleichtert mit. Es blieb bei Blechschäden, Menschen kamen nicht zu Schaden, zog Polizeioberkommissar Michael Dreller am Sonntagvormittag Bilanz. Die Inspektion in Dillingen registrierte lediglich fünf Unfälle – einen davon bei Fultenbach. Dort war ein Autofahrer nach Angaben der Polizei in Richtung Ellerbach unterwegs und wollte Schneeketten aufziehen. Dies bemerkte ein nachfolgender Autofahrer zu spät, er rutschte mit seinem Wagen in das Heck des vorderen Autos. Den Schaden gibt die Polizei mit 1100 Euro an. Von Bachhagel kommend war eine Autofahrerin am Samstag um 10.40 Uhr in Richtung Sachsenhausen unterwegs. Sie geriet bei Schneeglätte auf die Gegenfahrbahn. Ein entgegenkom- mender Autofahrer wich laut Polizei in einen Acker aus. Bei dem Unfall entstanden etwa 2000 Euro Sachschaden.
Um 12.30 Uhr kam es bei Zöschlingsweiler zu einem weiteren Glätteunfall. Der Lenker eines Transporters, der in Richtung Lauingen unterwegs war, verlor in einer lang gezogenen Linkskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und überfuhr einen Leitpfosten. Der Schaden liegt bei 1500 Euro. Gegen 15 Uhr fuhr eine Autofahrerin auf der Kreisstraße von Steinheim in Richtung Deisenhofen. Kurz vor dem Höchstädter Stadtteil verlor die Frau die Kontrolle über ihr Auto. Der Wagen rutschte auf eine Verkehrsinsel und prallte gegen ein Schild. Den Schaden gibt die Polizei mit 3000 Euro an. Und etwa 500 Euro Schaden entstanden, als ein Autofahrer gegen 21.40 Uhr auf dem Festplatz Donaupark in Dillingen mit seinem Wagen gegen einen Stromkasten fuhr. Hermann Strasser von der Straßenmeisterei hat eine Erklärung, warum bei diesen heftigen Schneefällen wenig passiert ist. „Wenn es so stark schneit, dann tun Autofahrer automatisch langsamer.“Und wenn der Schnee auf der Fahrbahn aufgehe, werde gleich wieder schneller gefahren – manchmal allerdings zu schnell.
Buben und Mädchen in der Region hatten am Samstag einen Riesenspaß mit der weißen Pracht. Überall wurden fantasievolle Schneemänner und Schneefrauen sowie Schneemänner und Anderes gebaut. Ihnen setzte allerdings bereits ab dem Nachmittag der Regen zu.
» Viele Fotos von Schneemännern finden Sie bei uns auf Facebook und unter wertinger-zeitung.de/bilder