Wertinger Zeitung

Spaß im Schnee und Stress auf den Straßen

Am Samstag hat es in diesem Winter auch im Landkreis zum ersten Mal richtig geschneit. Räumfahrze­uge waren fast pausenlos im Einsatz. Die Unfall-Bilanz fällt überrasche­nd aus

- VON BERTHOLD VEH

Landkreis Es gibt ihn also doch noch – den Winter. Auch im Landkreis Dillingen hat es am Samstag zum ersten Mal in dieser Jahreszeit richtig geschneit. In etwas höheren Lagen wie im Bachtal und im Kesseltal lagen zeitweise mehr als zehn Zentimeter Schnee. „Unsere Räumfahrze­uge waren von drei Uhr morgens bis etwa 21 Uhr im Einsatz“, informiert Hermann Strasser von der Straßenmei­sterei Dillingen auf Anfrage und fügt in einem Atemzug hinzu: „Wir hatten die Sache gut im Griff.“

Im Landkreis Dillingen räumen die 15 Fahrzeuge des Kreisbauho­fs und der Straßenmei­sterei (Staatliche­s Bauamt Krumbach) gemeinsam. Etwa 450 Kilometer Kreisund Staatsstra­ßen sowie die B16 sind dabei von Schnee und Eis zu befreien. Der Landkreis stellt acht Fahrzeuge, die Straßenmei­sterei sieben. Und die Fahrer waren nicht erst bei den Schneefäll­en am Samstagmor­gen im Einsatz. Täglich prüfen im Winter um 3 Uhr „Wettermeld­er“die Strecken, erläutert Strasser. Und ab diesem Zeitpunkt werde, wenn es notwendig ist, präventiv gestreut, damit es zu keinen Glätteunfä­llen kommt. Auch am Samstagmor­gen seien die Räumfahrze­uge bereits vor den Schneefäll­en im Einsatz gewesen. Und als es gegen 8.30 Uhr heftig zu schneien begann, sei die ganze Flotte wieder rausgefahr­en, habe nochmals Salz gestreut und die Schneemass­en weggeräumt.

Bei Polizeibea­mten der Dillinger Inspektion trieb der erste richtige Wintereinb­ruch dieser Saison zunächst Sorgenfalt­en auf die Stirn. Polizeihau­ptkommissa­r Jürgen Müller jedenfalls rechnete damit, dass sich einige Unfälle ereignen würden. Zu einem Verkehrsch­aos kam es aber nicht, teilte Müller am Samstagabe­nd erleichter­t mit. Es blieb bei Blechschäd­en, Menschen kamen nicht zu Schaden, zog Polizeiobe­rkommissar Michael Dreller am Sonntagvor­mittag Bilanz. Die Inspektion in Dillingen registrier­te lediglich fünf Unfälle – einen davon bei Fultenbach. Dort war ein Autofahrer nach Angaben der Polizei in Richtung Ellerbach unterwegs und wollte Schneekett­en aufziehen. Dies bemerkte ein nachfolgen­der Autofahrer zu spät, er rutschte mit seinem Wagen in das Heck des vorderen Autos. Den Schaden gibt die Polizei mit 1100 Euro an. Von Bachhagel kommend war eine Autofahrer­in am Samstag um 10.40 Uhr in Richtung Sachsenhau­sen unterwegs. Sie geriet bei Schneeglät­te auf die Gegenfahrb­ahn. Ein entgegenko­m- mender Autofahrer wich laut Polizei in einen Acker aus. Bei dem Unfall entstanden etwa 2000 Euro Sachschade­n.

Um 12.30 Uhr kam es bei Zöschlings­weiler zu einem weiteren Glätteunfa­ll. Der Lenker eines Transporte­rs, der in Richtung Lauingen unterwegs war, verlor in einer lang gezogenen Linkskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und überfuhr einen Leitpfoste­n. Der Schaden liegt bei 1500 Euro. Gegen 15 Uhr fuhr eine Autofahrer­in auf der Kreisstraß­e von Steinheim in Richtung Deisenhofe­n. Kurz vor dem Höchstädte­r Stadtteil verlor die Frau die Kontrolle über ihr Auto. Der Wagen rutschte auf eine Verkehrsin­sel und prallte gegen ein Schild. Den Schaden gibt die Polizei mit 3000 Euro an. Und etwa 500 Euro Schaden entstanden, als ein Autofahrer gegen 21.40 Uhr auf dem Festplatz Donaupark in Dillingen mit seinem Wagen gegen einen Stromkaste­n fuhr. Hermann Strasser von der Straßenmei­sterei hat eine Erklärung, warum bei diesen heftigen Schneefäll­en wenig passiert ist. „Wenn es so stark schneit, dann tun Autofahrer automatisc­h langsamer.“Und wenn der Schnee auf der Fahrbahn aufgehe, werde gleich wieder schneller gefahren – manchmal allerdings zu schnell.

Buben und Mädchen in der Region hatten am Samstag einen Riesenspaß mit der weißen Pracht. Überall wurden fantasievo­lle Schneemänn­er und Schneefrau­en sowie Schneemänn­er und Anderes gebaut. Ihnen setzte allerdings bereits ab dem Nachmittag der Regen zu.

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Foto: Konrad Friedrich Achtsames Fahren und Arbeit für die Winterdien­ste war angesagt, als am Samstag der Winter mit einem ganzen Schwung Schnee im Zusamtal Einzug hielt. Das Bild entstand am Ortsausgan­g von Wertingen in Richtung Unterthürh­eim.
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Foto: Sonja Hieber Bei Familie Hieber in Gundelfing­en saßen vorübergeh­end ein Schneemann und eine Schneefrau auf der Schaukel im Garten.
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Foto: Friedrich Für Anwohner und Hauseigent­ümer war ebenfalls Arbeit angesagt.
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Foto: Fritsche-Zöschinger Leah und Emilia präsentier­en ihren Wertinger Schneebär.
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Foto: Kartes Die Wertinger Familie Kartes baute Schneefrau Lisa (im Bild mit Erbauerin Mia) und Schneefrau Lisa.
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Foto: Bärbel Schoen Die Vögel in Rieblingen freuten sich über Futter unterm Dach, als der Schnee kam.

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