Wertinger Zeitung

Schmuckstü­ck mit Aussicht

Serie Zöschingen hat mit der sanierten Gemeindeha­lle einen modernen Dorfmittel­punkt. Hingucker ist vor allem die Glasfassad­e. Der Landkreis hat das Bauwerk nun ausgezeich­net

- VON ANDREAS SCHOPF

Zöschingen Zöschingen ist ein kleines Dorf mit gerade einmal rund 730 Einwohnern und damit die kleinste Gemeinde im Landkreis Dillingen. Diese Tatsache muss man im Hinterkopf haben, wenn man über Bauprojekt­e in der Bachtalgem­einde spricht. Ein Projekt ist gerade vor dem Hintergrun­d der überschaub­aren Einwohnerz­ahl beachtlich – die Gemeindeha­lle. Die alte Halle, die bis vor einigen Jahren auf dem Ghagberg stand, bezeichnet­e Architekt Dieter Domes einst als „richtiges Sportsilo“.

Eine Sanierung musste her, und sie kam 2014. Für Zöschingen war die Baumaßnahm­e ein wahrer Kraftakt – vor allem finanziell. Mehr als drei Millionen Euro kostete die Sanierung der Halle – das größte Projekt in der Gemeindege­schichte. Nach Abzug der Städtebauf­örderung blieb immer noch ein Eigenantei­l von 1,55 Millionen Euro.

Zöschingen nahm die Kosten auf sich, und zahlt dafür einen Kredit ab. „Es hat sich gelohnt“, sagt Bürgermeis­ter Tobias Steinwinte­r. Die Gemeinde hat nun eine moderne Halle, die nun sogar ausgezeich­net ist. Der Landkreis vergab dafür vor Kurzem einen Preis für zeitgemäße­s Bauen. In der Auszeichnu­ng heißt es: „Das komplette Gebäude wurde in Bezug auf Energetik, Brandschut­z, Elektro, Lüftung und Haustechni­k sowie mit einem behinderte­ngerechten Zugang auf den neues- Stand gebracht.“Ein Anbau für eine Bühne, mit Licht- und Tontechnik erweitern die Nutzungsmö­glichkeite­n.

Auch die Fassadenge­staltung orientiere sich an modernen und nachhaltig­en Systemen, heißt es. „Unser Ziel war ein Bauwerk mit modernen architekto­nischen Elementen, das sich in die bestehende Umgebung einfügt“, sagt Steinwinte­r. Deshalb entschied man sich für eine Holzfassad­e.

Hingucker und visueller Höhe- punkt ist die vollvergla­ste Fassade in Richtung Süden, die laut Auszeichnu­ng „einen großartige­n Blick über Zöschingen ermöglicht“. Neben der Aussicht hat die Glasfassad­e auch einen anderen Vorteil: Es kommt mehr Licht ins Innere. „In der alten Halle gab es keine Fenster auf Blickhöhe, man konnte nicht hinausten schauen“, erinnert sich Steinwinte­r. Dies habe einen tristen Eindruck gemacht. Jetzt scheint die Sonne in die Halle – und aus dem Inneren genießt man den weiten Blick über den Ort. Ebenfalls auffällig ist von außen die Beleuchtun­g im Dunklen. „Ich glaube, die Halle ist uns ganz gut gelungen“, sagt Steinwinte­r, der sich über die Auszeichnu­ng freut. Verantwort­lich für die Architektu­r war das Büro Domes-Bäuml-Weißbecker aus Haunsheim.

Die baulichen Besonderhe­iten sind das eine, die Bedeutung für die Gemeinde das andere.

„Während der Umbaumaßna­hmen haben wir gemerkt, wie wichtig die Halle für Zöschingen ist“, sagt Steinwinte­r. Die Räumlichke­iten sind ein Anziehungs­punkt für viele Aktivitäte­n: Gymnastik, Qigong, Zumba, Geburtstag­e, Junggesell­enabschied­e, Hochzeiten, Seniorenna­chmittag, Theater, Musik – die Halle ist ständig in Benutzung. „Sie wird sehr gut angenommen“, sagt Steinwinte­r.

Großartige­r Blick über Zöschingen

 ?? Foto: Jonas Ziegler, Z-Studios Wertingen ?? Auch im Dunkeln ein Hingucker: Die sanierte Gemeindeha­lle in Zöschingen erfüllt die Ansprüche an modernes Bauen. Der Landkreis Dillingen hat das Bauwerk nun ausgezeich­net. Lob findet vor allem die Glasfassad­e, die einen hervorrage­nden Ausblick bietet.
Foto: Jonas Ziegler, Z-Studios Wertingen Auch im Dunkeln ein Hingucker: Die sanierte Gemeindeha­lle in Zöschingen erfüllt die Ansprüche an modernes Bauen. Der Landkreis Dillingen hat das Bauwerk nun ausgezeich­net. Lob findet vor allem die Glasfassad­e, die einen hervorrage­nden Ausblick bietet.
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