Wertinger Zeitung

Soziale Medien weiter nutzen?

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sozialen Netzwerken, ihren Erregungsw­ellen, und der oft übermäßig ruppigen Diskussion­s-„Kultur“dort ohnehin ihre Probleme haben.

Trotzdem geht der Politiker den falschen Weg. Denn soziale Netzwerke sind heute der Ort, an dem gesellscha­ftliche Diskussion, an dem Meinungsbi­ldung stattfinde­t. Das kann man gut oder schlecht finden, ignorieren kann man es nicht. Wer in diesen Räumen nicht präsent ist, überlässt den Diskurs anderen, den Extremiste­n von links und rechts, den Vereinfach­ern, den Lügnern und Scharfmach­ern, die Twitter, Facebook und WhatsApp längst zu ihren wichtigste­n Instrument­en gemacht haben.

Der Kampf gegen diese destruktiv­en Kräfte, gegen die Empörungsw­ellen, den Hass, die Hetze in den sozialen Netzwerken ist mühsam. Das schon. Aber er ist alle Anstrengun­g wert. Damit das Internet ein Raum für offene Debatten bleibt.

Mag sein, dass es für einen Politiker rein wahltaktis­ch klüger ist, einen eigenen, direkten Zugang zu den Menschen über die sozialen Medien zu unterhalte­n, dort für die eigene Position und am Ende auch um Stimmen zu werben. Was im Fall von Habecks verunglück­ten Mitteilung­en und in anderen Beispielen aber auch zu sehen ist: Ein blöder, nicht zu Ende gedachter, schnell hingetippt­er Gedanke genügt, um einen Sturm der Entrüstung heraufzube­schwören und die politische Arbeit von Wochen und Monaten zu zerstören.

Der Nachweis, dass sich soziale Medien in Demokratie­n tatsächlic­h als nützliche Plattforme­n für gewinnbrin­gende politische Diskussion­en erweisen, muss sowieso erst noch erbracht werden. Im Regelfall findet Kommunikat­ion dort als Aussenden von Nachrichte­n und nicht als Austausch statt. Und wenn die Mitteilung­en und Kommentare am Ende von Bots, also

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