Wenn das Auto plötzlich bremst
Verkehr Hacker an Bord? Auch Fahrzeuge haben Sicherheitslücken
Augsburg Der aktuelle Hackerangriff auf Politiker und Prominente ist noch vergleichsweise glimpflich ausgegangen – dabei wurden, so empörend das für die Betroffenen auch war, „nur“private Daten im Netz verbreitet. Längst jedoch können Hacker noch ganz anderen Schaden anrichten. Etwa im Auto. Denn die modernen vernetzten Fahrzeuge lassen sich inzwischen buchstäblich von außen fernsteuern.
Was nach einem schlechten Krimi klingt, ist schon passiert. Vor dreieinhalb Jahren wurde in den USA ein fahrender Geländewagen von Hackern manipuliert. Es handelte sich dabei um ein normales Fahrzeug ohne Autopilot. Per Funk übernahmen zwei Männer die Kontrolle über das Fahrzeug. Sie schalteten Klimaanlage und Scheibenwischer ein und aus – und am Ende gelang es ihnen sogar, das Gaspedal so zu blockieren, dass der Wagen nur noch über die Straße kroch. Sie hatten sich durch eine Sicherheitslücke im Entertainmentsystem gehackt.
Es ist eine Horrorvorstellung: Man ist auf der Autobahn unterwegs und plötzlich übernimmt ein Fremder die Bremsen oder die Lenkung. Polizeikommissar Alexander Rimkus aus dem niedersächsischen Nordhorn aber bestätigt, dass dies theoretisch jederzeit passieren kann. Er hat gerade eine Arbeit über die Sicherheitslücken und deren Manipulationspotenzial im Auto geschrieben. Die gute Nachricht dabei: Ganz so einfach geht das Hacken beim Auto nicht. Es erfordert hohen Aufwand, gute Kenntnisse und ist teuer. Trotzdem wächst die Gefahr, Opfer eines Angriffs zu werden: Bis 2025 soll jeder Neuwagen einen Internetzugang haben …
Alles, was Sie zum aktuellen Hackerskandal noch wissen müssen, finden Sie in der Politik.