Der Schnee bremst auch die Skifahrer
Winter II Viele Gebiete haben aus Sicherheitsgründen geschlossen. Wo es in den kommenden Tagen Einschränkungen gibt
Augsburg Es schneit und schneit und schneit – bis zum Wochenende wird sich das den Vorhersagen der Wetterexperten nach auch nicht mehr ändern. Wer am Wochenende einen Skiausflug geplant hat, sollte sich vorher genau informieren, wie die Wetterlage im Skigebiet ist.
In Teilen Tirols, dorthin zieht es traditionell viele Skifahrer aus der Region, herrscht bereits jetzt der Ausnahmezustand. Alleine für die Nacht auf Donnerstag erwarte man in einigen Regionen bis zu 120 Zentimeter Neuschnee, heißt es vom Amt der Tiroler Landesregierung. Vor allem in den Kitzbüheler Alpen, dem Karwendel, den Lechtaler Alpen und im Gebiet Arlberg-Paznaun rechnet die Behörde mit starkem Schneefall in Verbindung mit stürmischem Wind. Trotzdem habe man die Situation nach wie vor im Griff, teilt die Behörde mit. Man rechne damit, dass die Lawinengefahr bis zum Wochenende auf Stufe 4 bleibt – die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Wegen der drohenden Gefahr wurde in Österreich bereits das Skigebiet Hochkar evakuiert. Die Behörden warnen dringend davor, abseits der gesicherten Pisten zu fahren. „Ganz Nordtirol ist ab der zweiten Wochenhälfte und am Wochenende von anhaltendem Schneefall betroffen. Dies verschärft die Lawinensituation immens“, berichtet Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts der Abteilung Zivilund Katastrophenschutz des Landes Tirol. Die Bevölkerung reagiere bisher sehr sensibel auf die erhöhte Gefahr im Land Tirol, die durch den starken Schneefall bedingt sei, lobt die Behörde.
In anderen Teilen Österreichs blieb das Schneechaos nicht ohne Folgen: Ein Skifahrer ist auf der Mariazeller Bürgeralpe tödlich verunglückt. Der 62-jährige Lehrer war von der Piste abgekommen und kopfüber im tiefen Schnee in einem angrenzenden Waldstück stecken geblieben. Seine Schüler konnten ihn wegen der Schneemassen nicht befreien. Rettungskräfte trafen erst ein, als der Mann bereits tot war. Ebenfalls in Österreich wurden sechs Schüler aus Sachsen-Anhalt von einer Lawine verschüttet – sie konnten alle von Mitschülern und anderen Skifahrern gerettet werden. Vor den Augen seiner Eltern und seines Bruders ist ein 16-Jähriger Deutsch-Australier beim Skifahren in St. Anton in einer Lawine ums Leben gekommen.
Auch in bayerischen Skigebieten wirkt sich der heftige Schneefall bereits aus, sagt die Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte, Birgit Priesnitz. Einige Skigebiete waren am Dienstag und am Mittwoch nicht geöffnet, weil Skilifte aus Sicherheitsgründen nicht in Betrieb waren – mit Schnee bedeckte Bäume entlang der Piste drohten umzustürzen. Neben den Schneemassen wird der Wind immer mehr zum Problem in den Skigebieten. Aus Sicherheitsgründen waren deshalb mehrere Pisten im Berchtesgadener Land, beispielsweise das Skigebiet Rossfeld, komplett geschlossen. Auch auf Pisten am Großen Arber und am Wendelstein kam es zu Einschränkungen. In den Skigebieten Brauneck und Sudelfeld hatten lediglich die Tallifte geöffnet. Dass am Wochenende zahlreiche Skigebiete nicht genutzt werden können, glaubt Priesnitz allerdings nicht.