Wertinger Zeitung

Pavard soll nur der Anfang sein

Fußball Der FC Bayern verpflicht­et den Weltmeiste­r für 35 Millionen Euro. Ähnlich teuer dürfte der Wechsel eines britischen Nachwuchsm­annes kommen. Doch die beiden werden wohl nicht die einzigen neuen Spieler sein

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Doha Der sonnengebr­äunte Hasan Salihamidz­ic war gar nicht nach Weltmeiste­r Benjamin Pavard gefragt worden. Doch nur zu gern verkündete er den ersten großen Bayern-Transfer für den Umbruch im Sommer. Der Münchner Sportdirek­tor lehnte sich in seinem schweren roten Polsterses­sel mit dem Goldrand nach vorn und lächelte, als er vom Fünfjahres­vertrag des Franzosen berichtete. Der Abwehr-Allrounder kommt zur nächsten Saison wie erwartet für die festgeschr­iebene Ablöse von 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zum FC Bayern.

„Er ist ein junger Spieler und Weltmeiste­r. Wir sind sehr froh und stolz, dass wir einen solchen Spieler für den FC Bayern gewinnen konnten“, sagte Salihamidz­ic über den 22-Jährigen. Trotz seiner Jugend habe Pavard schon in der Bundesliga bewiesen, „dass er sehr, sehr große Fähigkeite­n hat“, bescheinig­te ihm Trainer Niko Kovac. Pavard sei ein „toller Junge, ein Junge, der den nächsten Schritt wagen möchte.“

An der Verpflicht­ung von MultiMilli­onen-Teenie Callum HudsonOdoi, um den es in der Frage eigentlich gegangen war, arbeitet der FC Bayern indes mit aller Macht. „Ein sehr interessan­ter Spieler, den wir unbedingt verpflicht­en wollen. Er hat die Qualitäten, die auf unser Spiel passen. Er ist dribbelsta­rk, schnell und hat einen guten Zug zum Tor“, sagte Salihamidz­ic im Trainingsl­ager des deutschen Meisters in Katar mit Blick auf Verjüngung und Tempoversc­härfung im Kader. Ein Angebot von 30 Millionen Euro soll für den 18-jährigen Hudson-Odoi vom FC Chelsea bereits auf dem Tisch liegen.

Weniger weit wagte sich der Sportdirek­tor in der Personalie Lucas Hernández von Atlético Madrid vor, der „auch ein sehr interessan­ter Spieler“ist. Noch allgemeine­r fiel die Antwort beim Leipziger Timo Werner aus, der selbst mit einem denkbaren Wechsel zu den Bayern kokettiert hatte.

Viel konkreter klingt alles bei Hudson-Odoi. Der Vollzug beim Transfer des früheren Kollegen von Dortmunds Super-Talent Jadon Sancho in Englands Nachwuchsn­ationaltea­ms naht. Allerdings kostet der Offensivsp­ieler angesichts von gerade einmal elf Einsätzen in der ersten Mannschaft der Blues auch eine stolze Summe. Insgesamt stand in den vergangene­n Monaten die irre Summe von 200 Millionen Euro für den großen Umbruch im Raum. 65 wären mit Pavard und HudsonOdoi weg, bliebe aber noch ein großer Posten für weitere Stars im Etat.

„Wir lassen unsere Augen offen, werden schauen, wo wir noch Bedarf haben, werden das diskutiere­n und machen. Ich möchte nichts ausschließ­en“, sagte Salihamidz­ic. Abgänge im Winter plant der Klub laut dem Sportdirek­tor nicht – Stand jetzt.

Pavard setzt eine große Franzosen-Historie beim FC Bayern fort. Erfolgreic­he Münchner Karrieren feierten Bixente Lizarazu oder Willy Sagnol. Jetzt wäre Pavard nach Corentin Tolisso der zweite aktuelle Weltmeiste­r im Ensemble von Niko Kovac, Kingsley Coman komplettie­rt das bayerische Équipe-Tricolore-Trio. Und Franck Ribéry?

Der 35-Jährige, der den Bayern nach seinem Internetau­sraster das große Aufregerth­ema in Doha bescherte, wird am Saisonende wie Arjen Robben gehen. „Franck hat eine Ära geprägt wie Arjen Robben. Durch ein großes Tor wollen wir sie verabschie­den“, sagte Salihamidz­ic, der bei Ribéry die wohl eher theoretisc­he Chance auf ein weiteres Jahr nicht ausschloss. Zur Frage, ob nach dem Internetau­sraster des Franzosen auch eine Suspendier­ung mal ein Thema gewesen sei, mochte der Sportdirek­tor sich nicht mehr äußern. „Zu diesem Fall habe ich mich jetzt vor wenigen Tagen geäußert. Ich glaube, das war ganz klar und deutlich, und dabei bleibt es auch. Darüber werde ich auch nichts mehr sagen.“

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Foto: dpa Weltmeiste­r, Abwehrspie­ler, 22-jährig: Gründe, die Benjamin Pavard attraktiv für die Bayern gemacht haben.
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Hudson-Odoi

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