Wertinger Zeitung

Fujitsu: Eine unangenehm­e Hängeparti­e

- VON ANDREA WENZEL nist@augsburger-allgemeine.de

Nichts Genaues weiß man nicht. Diese Redensart kennt jeder – und sie trifft im Fall Fujitsu den Nagel auf den Kopf. Die Verhandlun­gen zu Interessen­sausgleich und Sozialplan haben nämlich noch gar nicht begonnen, das Ergebnis ist entspreche­nd völlig offen.

Insidern zufolge gibt es verschiede­ne Möglichkei­ten, wie man zumindest einige der Mitarbeite­r weiter beschäftig­en könnte. Die Zahl derer, denen das helfen könnte, schwankt in den einzelnen Aussagen zwischen 150 und 500. Im Bereich Forschung und Entwicklun­g sind derzeit rund 500 Personen beschäftig­t und diese Sparte, so heißt es, habe wohl noch die besten Chancen, in Augsburg zu bleiben. Experten sehen hier auch eine mögliche Verzahnung mit dem Innovation­spark, wo die Entwicklun­g neuer Produkte im Fokus steht.

Ob diese Ideen aber jemals umgesetzt werden und welche Angebote möglicherw­eise noch aus Japan folgen, ist nach heutigen Stand aber unklar. Für die Mitarbeite­r bedeutet dies eine unangenehm­e Hängeparti­e, die für manche nur schwer zu ertragen ist. Immerhin steht jetzt der – wenn auch unverbindl­iche – Termin des 31. März im Raum. Bis dahin soll ein Ergebnis vorliegen. Und bis dahin ist den Mitarbeite­rn mit Unterstütz­ung seitens der Arbeitnehm­ervertrete­r, der Augsburger Allianz für Arbeit und anderen Institutio­nen auch mehr geholfen als mit weiteren Spekulatio­nen über eine mögliche Zukunft des Fujitsu-Standortes Augsburg. Denn kaum etwas ist in einer solchen Situation schlimmer, als ständig neue Hoffnungen aufzubauen, die am Ende womöglich doch zerstört werden.

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