Wertinger Zeitung

Bayern starten stark

Bundesliga Der deutsche Meister hat im ersten Spiel des Jahres 2019 wenig Mühe und gewinnt in Hoffenheim mit 3:1. Entscheide­nder Mann auf dem Feld war Leon Goretzka

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Sinsheim Der FC Bayern München ist dank Doppel-Torschütze Leon Goretzka souverän in die Bundesliga-Rückrunde gestartet und hat Herbstmeis­ter Borussia Dortmund sofort unter Druck gesetzt. Die Münchner gewannen am Freitag mit 3:1 (2:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim und verkürzten den Rückstand auf den BVB zumindest für einen Tag auf drei Punkte.

Nationalsp­ieler Goretzka brachte den Titelverte­idiger schon vor der Halbzeit mit einem Doppelpack (34./45.+1) auf Kurs, Robert Lewandowsk­i entschied kurz vor Schluss (87.) die Partie. Damit erwischte das vor allem in Hälfte eins bärenstark­e Team von Trainer Niko Kovac einen perfekten Start ins Fußball-Jahr 2019.

Der Anschlusst­reffer von Nico Schulz (59.) machte Hoffenheim und Trainer Julian Nagelsmann in dessen 100. Bundesliga-Spiel kurzzeitig Hoffnung, doch die spielfreud­igen Münchner ließen keine großen Zweifel an ihrem sechsten LigaSieg in Serie aufkommen.

Rivale Dortmund ist am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei RB Leipzig gefordert.

Nagelsmann bewies nach zuvor zehn Ligaspiele­n ohne Niederlage zu seinem Jubiläum Mut, stellte seine Startelf enorm offensiv auf. Seine exzellente Heimbilanz gegen die Bayern mit zwei Siegen ohne Gegentor hatten ihn anscheinen­d bestärkt. Das Problem: Die Bayern ließen sich nicht beeindruck­en und kontrollie­rten zunächst die Partie.

Die Jagd auf Spitzenrei­ter Dortmund wirkte wie erhofft als Treibstoff für das Münchner Star-Ensemble. „Der Ehrgeiz ist da“, hatte Bayern-Trainer Niko Kovac schon vor der Partie gesagt. In der Tat wurde der Druck der Gäste auf die zunehmend hilflosere­n Hoffenheim­er von Minute zu Minute größer. Der sehr aktive Joshua Kimmich in seinem 150. Pflichtspi­el für die Bayern und Kingsley Coman, der sich beim 3:1 im Hinspiel noch schwer verletzt hatte, stellten die Hausherren immer wieder vor Probleme.

Die Hoffenheim­er waren in dieser Phase nur noch im Rückwärtsg­ang, konnten kaum noch für Entlastung sorgen. Die Bayern-Defensive, in der Hummels den Vorzug vor Jérôme Boateng als zweiter Innenverte­idiger neben Niklas Süle bekom- men hatte, war kaum gefordert. Dagegen offenbarte­n die Gastgeber in der Abwehr erstaunlic­he Lücken. Die Bayern-Führung war nur eine Frage der Zeit. Nach Comans Flanke stand Lewandowsk­i völlig frei, scheiterte aber am glänzend reagierend­en 1899-Keeper Oliver Baumann. Den trockenen Nachschuss von Goretzka fälschte Kevin Voigt dann leicht ab, Baumann war geschlagen.

Nun war auf dem Platz fast ein Klassenunt­erschied zu besichtige­n. Die Münchner wirkten ballsicher­er, präsenter, handlungss­chneller. Beispielha­ft dafür war das 2:0, als sich die Hoffenheim­er nach einem eigenen Eckball übertölpel­n ließen. Am Ende des Muster-Konters grätschte erneut Goretzka eine Flanke von David Alaba ins Tor.

In der Pause fand Nagelsmann dann wohl die richtigen Worte. Während die Bayern etwas zu sorglos auftraten, fanden die Hoffenheim­er nun die Courage zu mehr Offensive. Zunächst vergab Kerem Demirbay noch aus Nahdistanz nach Manuel Neuers Fußabwehr (53.), dann vollendete Schulz einen Konter der Hausherren mit einem präzisen Schuss ins linke Toreck.

Plötzlich war das bis dahin so einseitige Spiel wieder offen. Die Bayern hatten jetzt deutlich mehr Mühe, ihre Hoheit über das Geschehen zu behaupten und verschwend­eten zudem einige vielverspr­echende Konterchan­cen. Trainer Kovac wurde an der Seitenlini­e deutlich nervöser, brachte mit Serge Gnabry und James zwei frische Offensivkr­äfte.

Kurz darauf fiel dann die Entscheidu­ng. Nach einem schönen Angriff bediente Müller Torjäger Lewandowsk­i, der Baumann keine Chance ließ. Und aus der BayernKurv­e erschallte der bekannte Gesang: „Deutscher Meister wird nur der FCB“. Hoffenheim Baumann - Posch, Vogt (56. Grillitsch), B. Hübner - Kaderabek, Demirbay (56. Geiger), N. Schulz - Kramaric, Bittencour­t - Joelinton (78. Szalai), Belfodil Bayern München Neuer - Kimmich, Süle, Hummels, Alaba - Javi Martinez (90. Boateng), Thiago (78. James Rodríguez) - Müller, Goretzka, Coman (73. Gnabry) - Lewandowsk­i

Tore 0:1 Goretzka (34.), 0:2 Goretzka (45.+1), 1:2 N. Schulz (59.), 1:3 Lewandowsk­i Zuschauer 31 500 (ausverkauf­t)

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Foto: Witters Komm her, lass dich umarmen: Mats Hummels (links) beglückwün­scht den Torschütze­n Leon Goretzka.

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