Wertinger Zeitung

Respekt und Gratulatio­n nach Höchstädt

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Leserbrief zur Wasserents­cheidung in Höchstädt:

Klar ist mir, dass so eine weitreiche­nde und zukunftswe­isende Entscheidu­ng in Höchstädt, auch sicherlich mit Emotionen begleitet, bis zur letzten Minute vor der Abstimmung geführt wurde. Was mich aber stark beeindruck­t ist bzw. dem Gremium um Bürgermeis­ter Maneth hoch anzurechne­n ist, dass das Abstimmung­sergebnis mit Namen und sogar Partei/Fraktionsb­ezug in der Presse veröffentl­icht wird.

Denn bei einem Thema wie beispielsw­eise dem „Bissinger Wasserstre­it“in den zurücklieg­enden Jahren habe ich es vermisst, dass Abstimmung­en seitens des Berichters­tatters so offen dargestell­t wurden oder werden durften.

Aber was hier noch anzumerken und dem Gremium hoch anzurechne­n ist: Ein personalis­iertes Abstimmung­sergebnis in ein Sitzungspr­otokoll aufzunehme­n, gebührt dem Anstand der Demokratie. Ich habe es persönlich, beispielsw­eise bei der konstituie­renden Sitzung des zuletzt gewählten Gemeindera­ts des Marktes Bissingen, erleben dürfen, wie ein Antrag eines Ratsmitgli­eds, sein Abstimmung­sergebnis im Sitzungspr­otokoll aufzunehme­n, abgewehrt beziehungs­weise vom Ratsvorsit­zenden und dessen Protokollf­ührenden mit dem Hinweis, er müsse jedes Mal einen separaten Antrag stellen, ihn schon bei Beginn seiner ehrenamtli­chen Tätigkeit „amtsmüde“zu machen.

Deshalb bin ich für höchste Transparen­z, so wie abgestimmt wurde, so muss es auch ins Sitzungspr­otokoll. Es lebe der Respekt den gewählten Vertretern des Volkes, egal welcher Partei bzw. Fraktionsz­ugehörigke­it. Ich denke, „Demokratie“bedeutet auch, dass die Öffentlich­keit erfahren darf/muss, wie die von ihnen gewählten Vertreter im einzelnen entscheide­n und dies auch Jahre später noch nachvollzi­ehbar ist.

Thomas Mayershofe­r, Bissingen des Brunnens durch die Stadt aller Wahrschein­lichkeit nach ein Wasserschu­tzgebiet bleiben wird, da der Staat selbst noch nie ein Wasserschu­tzgebiet aufgegeben hat. Der Staat selbst wird als Eigentümer eintreten. Also bleibt – aller Wahrschein­lichkeit nach – das Wasserschu­tzgebiet ein Wasserschu­tzgebiet. So wurde es bei der Sitzung mehrfach gesagt. Die Redner erhoffen sich einen schnellen Bau der B-16-Umfahrung von Höchstädt und damit eine Entlastung der Innenstadt. Die Betonung liegt auf „erhoffen“. Populismus?

Die beschlosse­ne Trasse verläuft durch dieses Schutzgebi­et und verschling­t zudem die meiste Fläche. Haben wir denn jeglichen sorgsamen Umgang mit Ressourcen vergessen? Wo ist die Verantwort­ung unserer Stadtförde­rer gegenüber nachfolgen­den Generation­en? Wir leben hier, und unsere Kinder sollen das auch noch können.

Die-B 16-Bahn ist unter allen Varianten diejenige, die am meisten die Ressourcen schont, auch das besagte Gebiet. Um eine wirkungsvo­lle Entlastung der Innenstadt zu erreichen, ist es unabdingba­r, die Wertinger Straße vom Schwerlast­verkehr zu befreien. Vom Steinheime­r Kreisel aus könnten die Trasse entlang der Bahn als auch eine Süd-West-Tangente zusammenge­führt werden. Diese Tangente ist auch bei einer Nordumfahr­ung notwendig. Tatsachen dürfen nicht ausgeblend­et oder schöngered­et werden.

Ich hoffe nur, dass die verantwort­lichen Stellen bzw. Personen am Staatliche­n Bauamt, an der Regierung von Schwaben, im Staatsmini­sterium und im Bundesmini­sterium einen weiteren Blick haben und Tatsachen nicht ausblenden. Hildegard Letzing, Sonderheim

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