Glyphosat ist schädlich
Zum Artikel „Ist Glyphosat schädlich?“vom 16. Januar:
Der Pflanzenschutzbeauftragte Stephan Haase vom Wertinger Landwirtschaftsamt nimmt Stellung zum großflächigen Einsatz von Glyphosat auf landwirtschaftlich genutztem Grünland im Trinkwasserschutzgebiet Buttenwiesen. Dabei wird die landwirtschaftliche Anwendung von Glyphosat als zulässige und gängige Praxis dargestellt.
Dies betrifft auch den beanstandeten Einzelfall – vorausgesetzt, die Schutzgebietsverordnung des Wasserversorgers wurde eingehalten. Dies war allem Anschein und den Aussagen der zuständigen Behörden nach jedoch nicht der Fall. Grundlage der Argumentation Haases für die Verwendung von Glyphosat sind Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, deren Glaubhaftigkeit zwischenzeitlich nicht mehr in Frage gestellt, sondern bereits mehrfach widerlegt ist.
Glyphosat lässt sich in Nahrungsmitteln und in jedem von uns feststellen.
Besonders problematisch bei der Anwendung von Glyphosat sind für die Umwelt zudem Zusatzstoffe, die die Toxizität des Breitbandherbizids noch bedenklich steigern. Glyphosat trägt unbestritten zum Verlust der biologischen Vielfalt, dem Rückgang von Insekten und von Vögeln bei.
Unter der Berücksichtigung der aktuellen Kursentwicklung der Aktien des Chemiekonzerns Bayer seit der Fusion mit dem Glyphosat-Hersteller Monsanto scheint das Amt für Landwirtschaft Wertingen weder ein guter Berater für die Landwirte in Angelegenheiten der Nachhaltigkeit, der Ökologie sowie der wirtschaftlichen Orientierung zu sein: Deutlicher können Zeichen für die Notwendigkeit eines Umdenkens nicht sein.
Anlass auch für die Molkereien unserer Region, zu diesem Thema eine klare Position für mehr Nachhaltigkeit in der Erzeugung ihrer Produkte zu beziehen – unter anderem durch ein Verbot von Glyphosat. Der Gemeinde Buttenwiesen sei angeraten, ein Trinkwasserschutzgebiet zu etablieren, das diesen Namen verdient.
Die Tiefenwasserentnahme ist dann überflüssig und die Reserven zukünftiger Generationen werden geschützt.