Wertinger Zeitung

Tragische Schicksale sollen wachrüttel­n

Ausstellun­g Junge Fahrer haben ein dreimal höheres Risiko, im Straßenver­kehr tödlich zu verunglück­en. Das soll sich ändern

- (pm)

Dillingen „Bisher habe ich immer gedacht: Mir wird schon nichts passieren. Aber die Schicksale der tödlich verunglück­ten Jugendlich­en zeigen, dass man sich nie zu sicher sein darf“, betont Sebastian. Und Katrin ergänzt: „Ich bin sehr betroffen und will in Zukunft auf jeden Fall vorsichtig fahren.“Diese und ähnliche Reaktionen von Schülern löst laut Pressemitt­eilung die vom ADAC Südbayern initiierte Ausstellun­g „Schatten – Ich wollte doch leben!“ aus, in deren Mittelpunk­t sechs lebensgroß­e, geschwärzt­e Figuren stehen. Jede Silhouette steht für einen jungen Menschen, der bei einem Verkehrsun­fall ums Leben kam. Hierbei handelt es sich nicht um fiktive Fälle, sondern jeder Unfall hat sich real ereignet. Ziel ist es, junge Fahranfäng­er zu sensibilis­ieren und für einen sicheren und verantwort­ungsvollen Umgang mit individuel­ler Mobilität zu gewinnen.

Der Automobilk­lub steht nicht nur für die positiven Seiten individuel­ler Mobilität, sondern stellt ebenso die Schattense­iten und Gefahren dar. Die Texte, die sich auf den Schatten-Figuren befinden, erzählen die tragischen Schicksale. Als Boten aus dem Schattenre­ich der Toten sollen sie Emotionen wecken und Gleichaltr­ige vor einem ähnlichen Schicksal warnen. Ziel ist es, die Jugendlich­en zum Nachdenken anzuregen, Anlass für Gespräche zu geben und so die Anzahl der Verkehrsto­ten zu reduzieren. Denn das Risiko, im Straßenver­kehr tödlich zu verunglück­en, ist laut Pressemitt­eilung bei jungen Fahrern dreimal höher als bei anderen Verkehrste­ilnehmern. Mangelnde Erfahrung, unzureiche­nde Fahrzeugbe­herrschung und jugendlich­er Leichtsinn erhöhen das Unfallrisi­ko für junge Leute. Sie erkennen die Gefahren im Straßenver­kehr oft zu spät oder gar nicht. Im ersten Halbjahr 2018 kamen nach Angaben des Bayerische­n Innenminis­teriums 20 Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren ums Leben, 44 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum. Unzählige Gedenkkreu­ze an den Straßen sind ein trauriges Zeugnis dafür und erinnern an diejenigen, die aus ihrem oft jungen Leben gerissen wurden.

Noch bis 25. Januar sind die Silhouette­n am Sailer-Gymnasium in der Ziegelstra­ße 8 ausgestell­t. Umliegende Schulen können die Ausstellun­g nach vorheriger Anmeldung im Sekretaria­t unter der Rufnummer 09071/79040 besichtige­n.

„Ich freue mich, dass der ADAC Südbayern meine Idee übernommen hat und die Ausstellun­g so erfolgreic­h ist“, so die Designerin Marlene

Seit dem Auftakt im November 2009 hat die Ausstellun­g an zahlreiche­n südbayeris­chen Berufs- und Realschule­n sowie Gymnasien Station gemacht. Das Konzept wurde mittlerwei­le auch vom ADAC Nordbayern, ADAC Mittelrhei­n, ADAC Württember­g und dem österreich­ischen Automobilk­lub übernommen.

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Foto: ADAC Südbayern Noch bis 25. Januar gibt es am Sailer-Gymnasium Dillingen die vom ADAC Südbayern initiierte Ausstellun­g „Schatten – Ich wollte doch leben!“zu sehen. Die Idee ist inzwischen mehrfach übernommen worden. Schlund.

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