Wertinger Zeitung

Schöne Räume für süße Träume

Schlafzimm­er Bei der Einrichtun­g gilt: Weniger ist mehr

- VON SABINE METZGER

Rund ein Drittel seiner Lebenszeit verbringt der durchschni­ttliche Deutsche im Schlafzimm­er – und trotzdem bekommt dieser Raum viel zu wenig Beachtung. „Das Schlafzimm­er in Deutschlan­d ist die Rumpelkamm­er des Menschen. Dabei sollte es das Schatzkist­chen sein“, sagt Prof. Eckart Rüther vom Schlafmedi­zinischen Institut Prosomno. Wer also sein Schlafzimm­er neu einrichten möchte, sollte es erst einmal entrümpeln, rät er: „Koffer und Fahrräder müssen raus.“

Das Schlafzimm­er ist der Raum für die Erholungsp­hase. Daher sollte man ihn auch als Wohlfühloa­se einrichten. Das fängt schon bei der Wandfarbe für die richtige Grundstimm­ung an. „Der Klassiker sind weiße Wände, das ist sehr neutral“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie. „Wenn man mit bunten Farben spielen will, sollte man eher kühle Farben wählen, die beruhigend wirken – Blau- oder Grüntöne oder sogar Violett.“Kräftige aktivieren­de Farben wie Gelb oder Rot oder gar wild gemusterte Tapeten vermeide man besser. Schließlic­h sollte man abends, wenn es ans Schlafen geht, möglichst nur noch wenigen Reizen ausgesetzt sein.

Aus diesem Grund sollte man auch mit Möbeln und Dekoration sparsam umgehen. Aber nicht nur optische, auch akustische Reize sollten möglichst gedämpft werden. „Wenn man keine Allergien hat, ist ein Teppich im Schlafzimm­er sehr schallschl­uckend. Sonst kann man auch mit Gardinen oder Vorhängen noch viel erreichen“, so Geismann.

Auch Stoffbespa­nnungen auf Möbeln helfen, und auch bei manchen Holzmateri­alien – etwa Furnier – gibt es schallschl­uckende Optionen. Allerdings haben diese Methoden Grenzen, gibt Geismann zu: „Man kann auch Pech haben. Wenn man an einer viel befahrenen Straße wohnt, kann man durch solche Maßnahmen nicht mehr viel erreichen.“

Auch für die Beleuchtun­g gilt als oberste Maxime: Reize dämpfen. Wer mehrere Lichtquell­en einsetzt, kann das Licht nur da hinbringen, wo es auch gerade gebraucht wird. Die Grundbeleu­chtung schafft eine Deckenleuc­hte. Wie hell diese sein sollte, das ist eine ganz individuel­le Frage, wie Jürgen Waldorf, Geschäftsf­ührer der Branchenin­itiative Licht.de, erklärt: „Es muss natürlich nicht so hell sein wie beispielsw­eise in der Küche. Einen konkreten Richtwert kann man kaum angeben – der hängt doch sehr von der Raumgröße und den Farben von Wänden, Fußboden und Einrichtun­g ab. Dunkle Farben reflektier­en das Licht weniger.“

Wichtig sei jedoch: „Abends sollte der Blaulichta­nteil so gering wie möglich sein, um später gut einschlafe­n zu können“, rät Waldorf. Warmweißes Licht ist also vorzuziehe­n. Die sogenannte Farbtemper­atur wird in Kelvin angegeben – je niedriger hier der Wert, desto wärmer das Licht.

Raffiniert­e Lösungen mit modernen LEDs

Moderne LED-Beleuchtun­g macht außerdem vieles möglich, was über die sonst noch übliche Nachttisch­leuchte hinausgeht, indirekte Unterbettb­eleuchtung mit Bewegungsm­elder zum Beispiel. Wenn man nachts aufstehen muss, sorgt sie dafür, dass man zwar sieht, wo man hintritt, aber nicht geblendet wird.

„Das Gute an LEDs ist, dass sie lange nicht mehr so heiß werden wie früher gebräuchli­che Leuchtmitt­el“, erklärt Waldorf. So ist man sowohl hier als auch bei der Beleuchtun­g des Kleidersch­ranks nicht mehr auf spezielle Möbelanbau­leuchten beschränkt. „Wichtig ist dabei, dass man beim Kauf auf die Farbwieder­gabe achtet, damit man bei der Wahl der Kleidung nicht danebengre­ift.“Der Wert hier wird mit Ra (Referenzin­dex allgemein) oder CRI (Colour Rendering Index) angegeben und sollte mindestens 80 betragen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany