Wertinger Zeitung

Sibirische Wochen

Nach dem Schneechao­s kommt die Kältepeits­che

- VON MARGIT HUFNAGEL

Wussten Sie, dass in Nord-Sibirien Frauen flirten, indem sie Männer mit Schnecken bewerfen? Unnützes Wissen? Von wegen! Von sibirische­n Zuständen, die auch in Deutschlan­d drohen, ist derzeit überall zu hören. Es kann also kein Fehler sein, sich mit den Gepflogenh­eiten unserer russischen Freunde zu beschäftig­en. „Schlafende­s Land“heißt Sibirien übrigens übersetzt. Mit klammen Fingern und vom Wollschal juckenden Hälsen können wir diese und weitere Anekdoten in den nächsten Wochen erzählen, wenn die Minustempe­raturen uns in den heimeligen Schoß der Familie treibt.

Vier Wochen, so droht uns der Deutsche Wetterdien­st, könnte die Kältewelle anhalten. Auch Bayern wird sich von seiner frostigen Seite zeigen: Auf bis zu minus zwölf Grad könnte das Thermomete­r fallen, selbst tagsüber wird es kaum über die Null-Grad-Schwelle klettern. „Ich habe es selten erlebt, dass alle Rechenmode­lle so eindeutig auf eine gleiche Entwicklun­g hinweisen“, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich.

Ursache für die Kälteperio­de ist ein Hoch namens „Brigida“. Es sorgt laut DWD dafür, dass sich die nach Deutschlan­d eingefloss­ene Polarluft kaum noch bewegt. Die Folge: Sie kühlt nachts durch den meist klaren Himmel immer weiter ab.

Wem schon beim Gedanken daran fröstelt, der sollte wissen, dass es immer noch schlimmer geht. Ein Winterstur­m mit viel Schnee, Eisregen und Gewitter soll durch die USA ziehen. Gouverneur Phil Murphy hat einen Tipp parat. Der New York Times sagte er: „Wenn es je ein Wochenende gibt, wo man drinbleibe­n und einen Videomarat­hon machen sollte, dann ist es wohl dieses.“

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