Physio für den Bären!
Das Verhältnis des Menschen zum Tier ist zunehmend von einer gewissen Ratlosigkeit geprägt. Der Bär jedenfalls kann ein Lied davon brummen. Mit Schaudern erinnern wir uns an den Hype um Eisbär Knut, als Scharen junger Frauen für einen Nachmittag nach Berlin flogen, um im Zoo ein weißes Fellknäuel anzuschmachten (ist belegt). In Bayern waren die bärigen Zeiten für Braunbären alles andere als bärig. Bruno wurde am Spitzingsee abgeknallt wie unweit davon der legendäre Wilderer Georg Jennerwein. Weil Problembär.
Das ist er auch geblieben. Weil der Mensch ihn zum Problem gemacht hat, nicht umgekehrt. Bei uns ist er dazu verurteilt, in alternativen Bärenparks zu hocken. Denn in der Natur könnte Meister Petz sich ja mühelos aus Schafgehegen und Abfällen bedienen, womit die Deutschen den nächsten Bären durchs Dorf treiben könnten. Dabei gibt es bärensichere Drittländer wie Slowenien mit unzugänglichen Mülltonnen.
Doch es könnte Hoffnung für ein Miteinander geben, zumindest für pfotenlahme Bären und Wölfe, bevor wir sie nach Transsylvanien weiterschicken. Die Kleintierklinik der Uni München möchte ihre orthopädischen, geriatrischen und zu dicken Patienten mit Physiotherapie behandeln. Warum nicht auch das Großtier? Die Zusatzkosten für Sonderanfertigungen von Crosstrainer, Beinpresse und Seilzug übernimmt die von Alexander Dobrindt gefürchtete mächtige AntiAbschiebe-Industrie.