Wertinger Zeitung

FCA macht im neuen Jahr alte Fehler

Fußball Der Bundesligi­st verliert zum Rückrunden­auftakt auch gegen Fortuna Düsseldorf. Beim 1:2 fallen die Gegentore nach dem gleichen Muster wie so oft in der Hinrunde

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Als am Sonntag die beiden Fernsehtea­ms ihre Kameras am Rande des Trainingsp­latzes des FC Augsburg abgebaut hatten, beschäftig­te sich FCA-Trainer Manuel Baum noch mit der Fan-Basis. Die bestand am Tag nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf aus zwei älteren Trainingsb­eobachtern, die nicht einmal besonders laut über die Gründe für den verpatzten Rückrunden­start diskutiert­en. „Ich habe jetzt eine Zeit lang zugehört, fragen Sie doch mich direkt“, sprach Baum die verdutzten Senioren an.

Natürlich wollten die beiden Fans dann wissen, warum der FCA immer nach dem gleichen Muster (Gegentor nach einem Konter, Gegentor kurz vor Schluss), seine Punkte vergibt, warum man mit Gregor Kobel schon die dritte Nummer eins in einer Saison installier­te und warum sich die Causa Caiuby zu einer unendliche­n Geschichte entwickelt.

Dabei schien der ersatzgesc­hwächte FCA (es fehlten Koo, Ji, Stafylidis, Götze, Schieber, Gouweleeuw) gegen die Fortuna die Negativser­ie von acht Spielen ohne Sieg beenden zu können. In einer ansprechen­den Anfangspha­se traf Daniel Baier (13.) nur den Pfosten statt ins Tor. Vielleicht hätte sich das Spiel dann anders entwickelt. Doch so fielen die FCA-Spieler in altbekannt­e zurück. Mit dem Pausenpfif­f erzielte Fortuna nach einer FCAEcke im direkten Gegenzug durch Marvin Ducksch (45.) das 0:1. Und als nach dem Ausgleich durch einen tollen Freistoß von Jonathan Schmid (64.) alles auf ein 1:1 hinauslief, ließ sich der FCA nach einem Ballverlus­t im Mittelfeld auskontern und Benito Raman traf zum 1:2 (89.).

Die Analyse von Baum hörte sich dann wie eine Wiederholu­ngsschleif­e aus der Vorrunde an: „Wir reihen zu viele Fehler aneinander, die am Ende des Tages zu Gegentoren führen.“Das müsse man abstellen. Dass seine Spieler ihm nicht richtig zuhören, schloß er aus: „Ich habe schon das Gefühl, dass sie es aufsaugen und versuchen, es umzusetzen, nur wenn die Stresssitu­ation da ist, ist es nicht so einfach.“Deswegen will er in dieser Woche seinen Spielern ins Gewissen reden: „Safety first. Die Defensive muss kompakt stehen und wir dürfen nicht zu früh an die Offensive denken, um dann ins offene Messer zu laufen.“

Grundsätzl­ich will er aber seinem Spielstil mit hohem Pressing und schnellem Umschaltsp­iel festhalten. „Wir sind davon überzeugt, was wir hier in Augsburg machen. Und wir wissen auch, wenn wir diesen Weg weitergehe­n, wird der Erfolg wieder kommen.“Vielleicht passt zu dieMuster sem Spielstil Torhüter Gregor Kobel besser als seine Vorgänger Fabian Giefer oder Andreas Luthe. Warum Baum den 21-Jährigen zur neuen Nummer eins ernannte, wollte er nicht sagen. „Da will ich nicht ins Detail gehen. Er wird aber jetzt definitiv im Tor stehen.“

Wie es mit Caiuby weitergehe­n wird, weiß Baum nicht. „Er ist nicht da“, sagte er gestern. Über die Zukunft des Brasiliane­rs wird erst nach einem Gespräch mit ihm entschiede­n. Das bekräftigt­e der genervte Manager Stefan Reuter am Samstag noch einmal. „Erst dann werden wir eine Stellungna­hme abgeben.“Vorauszusa­gen, ob Caiuby überhaupt eine Zukunft beim FCA hat, ist genauso schwierig wie, ob der FCA in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt. Noch steht er auf einem Nichtabsti­egsplatz. Baum ist davon überzeugt, dass dies auch nach dem 34. Spieltag so sein wird. „Bleiben Sie uns treu. Wir kommen da wieder raus“, versprach er den beiden FCA-Fans. FCA Kobel – Framberger, Danso, Hinteregge­r, Max (84. Callsen-Bracker) – Moravek (74. M. Richter), Baier – Hahn, Gregoritsc­h (61. Cordova), Schmid – Finnbogaso­n Fortuna Rensing – Mat. Zimmermann, Ayhan, Kaminski, Gießelmann – Stöger, Morales – Lukebakio (76. Barkok), Karaman (83. Hennings), Usami (68. Raman) – Ducksch Tore 0:1 Ducksch (45.), 1:1 Schmid (64.), 1:2 Raman (89.) Schiedsric­hter Dingert (Lebecksmüh­le) Z. 27 568

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Foto: Uli Wagner Die Fortunen jubeln, FCA-Stürmer Alfred Finnbogaso­n kann da nur enttäuscht zuschauen. Der Rückrunden­auftakt ist vollkommen misslungen.

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