Wertinger Zeitung

Dillinger DLRG kämpfte in Traunstein gegen Schnee

Winter Die Ehrenamtli­chen aus der Region halfen dabei, das Schneechao­s einzudämme­n. Unterstütz­ung bekamen sie dabei von der Werksfeuer­wehr des Gundremmin­ger Kernkraftw­erkes

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Landkreis Die DLRG Dillingen hat mit fünf Ehrenamtli­chen bei den großen Schneeräum-Aktionen in Schleching im Landkreis Traunstein geholfen, viele Gebäudedäc­her von der enormen Schneelast zu befreien. Wegen des starken Schneefall­s und zusätzlich­en Regenfälle waren dort Gebäude einsturzge­fährdet. Der Ortsteil Raiten der Gemeinde Schleching wurde wegen Lawinengef­ahr sogar vorübergeh­end evakuiert. In der Nacht auf Freitag konnten die Menschen dann wieder in ihren Ort zurückkehr­en.

Die fünf Ehrenamtli­chen der Dillinger DLRG waren am Montag vor Ort, erzählt Christian Mack, der Vorsitzend­e des Kreisverba­ndes. Die Alarmierun­g laufe in so einem Fall über den Katastroph­enschutz, erklärt er. Seine Mitglieder für den Einsatz fernab der Region zu gewinnen sei kein Problem gewesen. „Das ging ratzfatz, in eineinhalb Stunden hatten wir die zusammen.“In so einem Katastroph­enfall, wenn es ein paar Stunden oder sogar einmal einen Tag Zeit gibt, organisier­t sich die Kreis-DLRG über WhatsApp. Da hätten sich dann gleich mehrere Mitglieder freiwillig gemeldet.

Bei ihrem Einsatz unterstütz­t wurden die DLRGler von der Werksfeuer­wehr des Kernkraftw­erkes Gundremmin­gen. Einen Kontakt gibt es, weil auch DLRGler im Atomkraftw­erk arbeiten, erklärt Mack. Nun sollten die Einsatzkrä­fte im Landkreis Traunstein ja auf hohen Dächern arbeiten. Nun hat die DLRG zwar eigene Sicherungs­systeme, allerdings sind die für Wasserrett­ungen gedacht. Nun brauchten sie eine Sicherung für die Höhe. „Da ist einer von uns drauf gekommen, dass die so etwas im Kernkraftw­erk haben könnten“, sagt Mack. So war es dann auch und die Werksfeuer­wehr half gerne. „Durch die zur Verfügung gestellten Sicherheit­sgeschirre zur Absturzsic­herung waren wir während der Räumarbeit­en auf den Dächern bestens geschützt.“

Markus Lanzerath, Kommandant der Werkfeuerw­ehr, bestätigt: „Wir haben die Einsatzkrä­fte der DLRG sehr gern unterstütz­t. Vorab haben wir unsere DLRG-Kollegen genau in die Nutzung der Absturzsic­herungsaus­rüstung eingewiese­n, um die korrekte Handhabung der Sicherheit­sgeschirre zu vermitteln.“

Die Kooperatio­n zwischen KGG und DLRG hat reibungslo­s, unbürokrat­isch und schnell funktionie­rt. „Wir mussten um 4 Uhr morgens losfahren und uns in Schleching den ganzen Tag auf Hausdächer­n von sieben bis zehn Metern Höhe bewegen.“, erzählt Mack. Der Einsatz ging durch Flutlichtu­nterstützu­ng bis in die Nacht hinein. Grundsätzl­ich seien die DLRGler daran gewöhnt, bei Strömungsr­ettungsein­sätzen entspreche­nde Geschirre zu tragen.

Die Geschirre der Werksfeuer­wehr seien aber besonders für den Bereich Höhensiche­rung geeignet. „Die Handhabung war durch die profession­elle Einweisung vorab für uns problemlos“, sagt Mack. „Wir fühlten uns die gesamte Zeit über rundum sicher.“

Der Einsatz im Landkreis Traunstein sei eine besondere Erfahrung gewesen. „Es war toll, zu sehen, wie dankbar die Leute vor Ort waren“, sagt Mack. Das macht er unter anderem an dem beherzten Einsatz einer Gaststätte fest. Das Essen, das die Helfer eigentlich bekommen sollten, war – wegen des Schnees – nicht bis zu ihnen durchgekom­men. „Da hat eine lokale Gaststätte einfach einmal Essen für 100 Leute bereitgest­ellt!“

Auch das THW aus dem Landkreis Dillingen war während vergangene Woche wegen der starken Schneefäll­e im Einsatz, in diesem Fall im Bereich Berchtesga­den (wir berichten). (jako mit pm)

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Foto: Christian Mack Unter den Helfern beim Schneechao­s im Landkreis Traunstein waren auch DLRGler des Dillinger Kreisverba­ndes. Unterstütz­ung erhielten sie von der Werksfeuer­wehr des Gundremmin­ger Kernkraftw­erkes.

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