Wertinger Zeitung

Disco-Keilerei: Jetzt will sich Stadt intern abstimmen

Polizei Nach einer erneuten Schlägerei in der Gersthofer Sound-Factory bei der „Sound of Istanbul“-Party drohen Konsequenz­en. Wird die Stadt jetzt die Schließzei­ten verändern?

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Gersthofen Auch eine Veränderun­g der Schließzei­t könnte am Mittwoch zum Thema werden: In der Gersthofer Stadtverwa­ltung ist nach den jüngsten Vorfällen an der SoundFacto­ry ein internes Treffen geplant. Am Sonntag war es im Umfeld der Gersthofer Disco erneut zu Auseinande­rsetzungen gekommen (wir berichtete­n).

Zunächst fielen bei einer Polizeikon­trolle auf dem Parkplatz zahlreiche Verstöße gegen das von der Stadt verhängte Alkoholver­bot auf. Gegen 4.20 Uhr kam es dann zu einer handgreifl­ichen Auseinande­r- setzung zwischen zwei Besuchern aus dem Unterallgä­u. Das bemerkten zwei Freunde und eilten einem der beiden Kontrahent­en zu Hilfe. Bei der Schlägerei wurden drei der vier Beteiligte­n leicht verletzt. Die Polizei beendete die Keilerei.

Vergangene Woche gab es laut Polizei in der Disco eine Auseinande­rsetzung, bei der ein Mann mit einem Messer am Bauch verletzt worden sein soll. Discobetre­iber Alfons Weigl hat Zweifel, dass sich der Vorfall so wie von der Polizei geschilder­t zugetragen hatte.

In der Vergangenh­eit häuften sich die Vorfälle in der Sound-Factory. Die Polizei sprach von einer Ein- richtung, „die im Ruf steht, die problemati­schste Diskothek im Landkreis zu sein“. Angesichts der negativen Schlagzeil­en mutmaßt der Discobetre­iber Weigl: „Man macht uns mit allen Mitteln das Leben schwer.“Der Stadt Gersthofen wirft er Fremdenfei­ndlichkeit vor. In Gesprächen mit der Verwaltung habe es entspreche­nde Äußerungen gegeben. Den Vorwürfen will Gersthofen­s Bürgermeis­ter Michael Wörle auf den Grund gehen. Er sagte vergangene Woche: „Das können wir nicht nachvollzi­ehen. Wir werden dem Vorwurf nachgehen. So etwas können wir nicht im Raum stehen lassen.“

Schon im Dezember 2017 gab es einen Runden Tisch mit Vertretern der Stadtverwa­ltung, der Polizei und dem Diskotheke­nbetreiber. Bürgermeis­ter Wörle bezeichnet­e das Gespräch damals als konstrukti­v. Alle Teilnehmer hätten nach einer Lösung gesucht. Einigkeit herrschte am Runden Tisch darüber, dass die Türsteher der Disco künftig frühzeitig die Polizei verständig­en, damit es später nicht zu Konflikten zwischen zwei Gruppen kommt. Außerdem soll das Sicherheit­spersonal ein Auge auf den Parkplatz des Hery-Parks haben. Wörle machte bei dem Treffen damals deutlich: Die Vereinbaru­ngen müssten eingehalte­n werden, sonst gehe es in letzter Konsequenz um eine Veränderun­g der Schließzei­t.

Sie wird allgemein von den Kommunen geregelt. In Gersthofen beginnt die Sperrzeit für Gaststätte­n um 3 Uhr, für den Hery-Park zwei Stunden später. Müsste Discobetre­iber Alfons Weigl tatsächlic­h früher schließen, dann würde das ein wirtschaft­liches Minus für ihn bedeuten. Und noch mehr: „Dann brauche ich gar nicht mehr aufzumache­n“, sagte Weigl damals.

Im vergangene­n Jahr verhängte der Ordnungsau­sschuss der Stadt ein Alkoholver­bot auf dem Parkplatz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany