Disco-Keilerei: Jetzt will sich Stadt intern abstimmen
Polizei Nach einer erneuten Schlägerei in der Gersthofer Sound-Factory bei der „Sound of Istanbul“-Party drohen Konsequenzen. Wird die Stadt jetzt die Schließzeiten verändern?
Gersthofen Auch eine Veränderung der Schließzeit könnte am Mittwoch zum Thema werden: In der Gersthofer Stadtverwaltung ist nach den jüngsten Vorfällen an der SoundFactory ein internes Treffen geplant. Am Sonntag war es im Umfeld der Gersthofer Disco erneut zu Auseinandersetzungen gekommen (wir berichteten).
Zunächst fielen bei einer Polizeikontrolle auf dem Parkplatz zahlreiche Verstöße gegen das von der Stadt verhängte Alkoholverbot auf. Gegen 4.20 Uhr kam es dann zu einer handgreiflichen Auseinander- setzung zwischen zwei Besuchern aus dem Unterallgäu. Das bemerkten zwei Freunde und eilten einem der beiden Kontrahenten zu Hilfe. Bei der Schlägerei wurden drei der vier Beteiligten leicht verletzt. Die Polizei beendete die Keilerei.
Vergangene Woche gab es laut Polizei in der Disco eine Auseinandersetzung, bei der ein Mann mit einem Messer am Bauch verletzt worden sein soll. Discobetreiber Alfons Weigl hat Zweifel, dass sich der Vorfall so wie von der Polizei geschildert zugetragen hatte.
In der Vergangenheit häuften sich die Vorfälle in der Sound-Factory. Die Polizei sprach von einer Ein- richtung, „die im Ruf steht, die problematischste Diskothek im Landkreis zu sein“. Angesichts der negativen Schlagzeilen mutmaßt der Discobetreiber Weigl: „Man macht uns mit allen Mitteln das Leben schwer.“Der Stadt Gersthofen wirft er Fremdenfeindlichkeit vor. In Gesprächen mit der Verwaltung habe es entsprechende Äußerungen gegeben. Den Vorwürfen will Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle auf den Grund gehen. Er sagte vergangene Woche: „Das können wir nicht nachvollziehen. Wir werden dem Vorwurf nachgehen. So etwas können wir nicht im Raum stehen lassen.“
Schon im Dezember 2017 gab es einen Runden Tisch mit Vertretern der Stadtverwaltung, der Polizei und dem Diskothekenbetreiber. Bürgermeister Wörle bezeichnete das Gespräch damals als konstruktiv. Alle Teilnehmer hätten nach einer Lösung gesucht. Einigkeit herrschte am Runden Tisch darüber, dass die Türsteher der Disco künftig frühzeitig die Polizei verständigen, damit es später nicht zu Konflikten zwischen zwei Gruppen kommt. Außerdem soll das Sicherheitspersonal ein Auge auf den Parkplatz des Hery-Parks haben. Wörle machte bei dem Treffen damals deutlich: Die Vereinbarungen müssten eingehalten werden, sonst gehe es in letzter Konsequenz um eine Veränderung der Schließzeit.
Sie wird allgemein von den Kommunen geregelt. In Gersthofen beginnt die Sperrzeit für Gaststätten um 3 Uhr, für den Hery-Park zwei Stunden später. Müsste Discobetreiber Alfons Weigl tatsächlich früher schließen, dann würde das ein wirtschaftliches Minus für ihn bedeuten. Und noch mehr: „Dann brauche ich gar nicht mehr aufzumachen“, sagte Weigl damals.
Im vergangenen Jahr verhängte der Ordnungsausschuss der Stadt ein Alkoholverbot auf dem Parkplatz.