Ein Kreisverkehr am „Stachus“von Westendorf?
Gemeinderat Ingenieurbüro Steinbacher stellt Entwürfe für den Ausbau der Schulstraße und der Nordendorfer Straße vor
Westendorf Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter hat das Jahr 2019 zum Planungsjahr auserkoren. Der Grund: Die Hochwasserschutzmaßnahme wird den Haushalt so stark belasten, dass weitere Großprojekte heuer zwar geplant, aber erst in den Folgejahren umgesetzt werden können.
Eines dieser Großprojekte könnte der Ausbau der Schulstraße sein, die von der Hauptstraße abzweigt und Richtung Norden führt, sowie der Ausbau der Nordendorfer Straße, die an der Schulstraße abzweigt und Richtung Nordosten führt. Im Gemeinderat präsentierte das Ingenieurbüro Steinbacher Consult zwei Entwürfe samt Kostenschätzung.
Die Herausforderung liegt darin, dass sich auf halber Höhe der Schulstraße ein Knotenpunkt befindet, der in Westendorf als „Stachus“bezeichnet wird. Der Grund: Etwa auf halber Höhe der Schulstraße zweigt nicht nur die Nordendorfer Straße in Richtung Nordosten von der Schulstraße ab, sondern auch die Mühlstraße Richtung Westen und der Kapellenweg Richtung Osten. Zu dieser unglücklichen Verkehrsführung kommt die Problematik hinzu, dass gerade diese Strecke hoch frequentiert ist: Am Ende der Schulstraße, dort wo sich das aktuelle Baugebiet „Am Kornfeld“anschließt, liegt auch die Grundschule, zu der die Kinder nicht nur zu Fuß und später mit dem Fahrrad kommen, sondern auch mit dem Bus oder Eltern-Taxis gebracht werden.
Mit Blick auf diese Besonderheiten präsentierte Christian Standl von Steinbacher Consult zwei Entwürfe. Im Mittelpunkt der ersten Variante steht ein Minikreisverkehr, der mit einem Durchmesser von 19 Metern und einer überfahrbaren Mittelinsel die Verkehrssituation am Knotenpunkt verbessern soll: Jeder muss erst stoppen, um sich neu zu orientieren. Die Einmündung der Hauptstraße in die Schulstraße könnte zurückgenommen werden, der Gehweg westlich verlaufen. Auch die Bushaltebucht vor der Grundschule soll einen Warteund Ausstiegsbereich bekommen. Kostenpunkt: 1 159 500 Euro.
Die zweite Planungsvariante sieht vor, die Nordendorfer Straße zur bevorrechtigten Straße zu machen. Kapellenweg, Mühlstraße und Schulstraße würden dann lediglich in die Nordendorfer Straße einmünden. Der Teil der Schulstraße, der sich zwischen Grundschule und Friedhof befindet, könnte als „Anlieger frei“-Zone, verkehrsberuhigt und als Einbahnstraße konzipiert werden. Diese Planungen umfassen auch eine verengte Fahrbahn auf Höhe der Grundschule inklusive einem sicheren Ausstiegsbereich für die Kinder, die mit dem Bus zur Schule gebracht werden. Kostenpunkt: 1187500 Euro. Bei einigen Gemeinderäten sorgte der MiniKreisel für Skepsis, andere wiederum sahen darin eine Verkehrsregelung, die Klarheit bringt. Die Verkehrsberuhigung der Entwurfsvariante 2 kam hingegen gut an.