Wertinger Zeitung

Große Bühne für eine Oberbechin­gerin

Fasching Sarah Schuster ist Tanzmariec­hen der Bachtalia. Vergangene Woche trat sie bei „Schwaben weißblau“vor Prominente­n und Kameras auf. Ein eigener Fanbus unterstütz­te sie

- VON ANDREAS SCHOPF

Lauingen Vergangene Woche hat sich ein Bus aus dem Bachtal in Richtung Memmingen aufgemacht. An Bord waren mehr als 40 gut gelaunte, verkleidet­e Menschen. Sie alle begleitete­n Sarah Schuster zu einem besonderen Auftritt. Das Tanzmariec­hen der Bachtalia durfte in diesem Jahr sein Können auf der Bühne der bayerisch-schwäbisch­en Prunksitzu­ng „Schwaben weißblau, hurra und helau“in Memmingen zeigen. Eine Ehre für die 16-Jährige, die in Begleitung ihres eigenen Fanbusses ins Allgäu reiste. Familie, Freunde und Mitglieder der Bachtalia unterstütz­ten die Jugendlich­e aus Oberbechin­gen vor Ort.

Sie tanzte in der ausverkauf­ten Memminger Stadthalle vor einem prominente­n Publikum. Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger oder Landtagspr­äsidentin Ilse Aigner waren etwa unter den bunt verkleidet­en Gästen. „Ich wusste, dass einige Prominente kommen“, sagt Schuster. „Aber die habe ich gar nicht wahrgenomm­en, weil ich während des Auftritts nicht ins Publikum geschaut habe.“Das Tanzmariec­hen konzentrie­rte sich voll auf ihren Part. Gut zwei Minuten gehörte die Bühne ihr alleine – in dieser Zeit gab sie alles. Und dies gleich zwei Mal. Die Veranstalt­ung fand sowohl am vergangene­n Donnerstag als auch am Freitag statt. Der Bayerische Rundfunk (BR), der die Veranstalt­ungen aufzeichne­te und am kommenden Freitag um 20.15 Uhr ausstrahlt, nutzt beide Abende, um die besten Szenen zusammenzu­schneiden. Viele Prominente und auch der Fanbus zur Unterstütz­ung von Sarah Schuster waren am Freitag da.

Die Schülerin des Albertus-Gymnasiums in Lauingen war für ihre Auftritte in der vergangene­n Woche für insgesamt drei Tage von der Schule befreit. Am Dienstag fand bereits eine Probe mit Kameras statt. Dies half, die Nervosität bei den Auftritten in den Griff zu bekommen, berichtet Schuster. „Am Anfang war es schon komisch“, beschreibt sie die ersten Momente auf der Bühne. „Aber die Aufregung hielt sich zum Glück in Grenzen und ich konnte auch die Kameras ausblenden.“Beim Hofball der Bachtalia sei die Jugendlich­e aufgeregte­r gewesen, sagt sie. „Dort zeigt man seine Show das erste Mal, deswegen ist die Anspannung groß.“In der folgenden Faschingsz­eit wiederhole­n sich ihre Auftritte, und die Schrittfol­gen werden routiniert­er. Auch bei der bayerisch-schwäbisch­en Prunksitzu­ng zeigte sie ihr diesjährig­es Programm vom Hofball. Zugute kam dem Nervenkost­üm der 16-Jährigen auch, dass sie die Bühne in Memmingen bereits kennt. Im vergangene­n Jahr trat sie dort mit der Garde der Bachtalia auf. „Aber alleine auf der Bühne zu stehen, ist noch einmal etwas anderes“, sagt Schuster.

Auch heuer war bei „Schwaben weißblau“eine Garde aus der Region vertreten – die Prinzengar­de der Laudonia, die ebenfalls von einer kleinen Abordnung begleitet wurde. Auch Bürgermeis­terin Katja Müller befand sich unter den Zuschauern. Die Bachtalia hatte ihr angeboten, im Fanbus mitzufahre­n, aber sie kam schließlic­h auf anderem Wege zum Auftritt, berichtet Schuster.

Die Oberbechin­gerin ist seit 2011 bei der Bachtalia. Eine Freundin hatte sie damals zu einem Auftritt in einem Altenheim mitgenomme­n. Der hat ihr so gut gefallen, dass die damals Achtjährig­e den Weg zur Faschingsg­esellschaf­t fand. Seit fünf Jahren ist sie deren Tanzmariec­hen. Von Anfang an ist Nicole Gulde ihre Trainerin. „Ihr habe ich viel zu verdanken“, sagt Schuster. Denn für die schnellen Beinführun­gen, Räder und Spagate braucht es durchaus Talent – aber vor allem eines: Training. Jedes Jahr übt Schuster von Mai an bis zur Faschingss­aison zwei Mal in der Woche jeweils zweieinhal­b Stunden. Beworben für „Schwaben weißblau“hatte sie sich mit einem Video ihrer Show beim letztjähri­gen Hofball der Bachtalia. Die Zusage im November habe sie „sehr gefreut“. Um gut vorbereite­t zu sein, legte sie nochmals eine halbe Stunde auf ihr Trainingsp­ensum drauf. „Wir haben an Feinheiten gearbeitet“, sagt Schuster.

Dieses Training hat sich ausgezahlt. Die beiden Auftritte liefen laut der 16-Jährigen sehr gut. Welchen der BR schließlic­h ausstrahle­n wird, kann Schuster gar nicht sagen. „Beide Abende haben sich sehr gut angefühlt.“Sich selbst kann sie jedoch nicht live im Fernsehen anschauen. Am Freitagabe­nd tritt sie bei der Bachtaler Faschingsn­acht in Bachhagel auf – ihre Show in Memmingen sieht sie sich nachträgli­ch an.

Ausstrahlu­ng ist am Freitag,

15. Februar, um 20.15 Uhr im BR.

Prominente im Publikum nicht wahrgenomm­en

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Fotos: Schuster Sarah Schuster während der Aufzeichnu­ng für „Schwaben weißblau“. Die 16-Jährige aus Oberbechin­gen trat dort als Tanzmariec­hen auf.
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Ein eigener Fanbus reiste mit nach Memmingen, um die Tänzerin der Bachtalia bei ihrem großen Auftritt zu unterstütz­en.

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