Große Bühne für eine Oberbechingerin
Fasching Sarah Schuster ist Tanzmariechen der Bachtalia. Vergangene Woche trat sie bei „Schwaben weißblau“vor Prominenten und Kameras auf. Ein eigener Fanbus unterstützte sie
Lauingen Vergangene Woche hat sich ein Bus aus dem Bachtal in Richtung Memmingen aufgemacht. An Bord waren mehr als 40 gut gelaunte, verkleidete Menschen. Sie alle begleiteten Sarah Schuster zu einem besonderen Auftritt. Das Tanzmariechen der Bachtalia durfte in diesem Jahr sein Können auf der Bühne der bayerisch-schwäbischen Prunksitzung „Schwaben weißblau, hurra und helau“in Memmingen zeigen. Eine Ehre für die 16-Jährige, die in Begleitung ihres eigenen Fanbusses ins Allgäu reiste. Familie, Freunde und Mitglieder der Bachtalia unterstützten die Jugendliche aus Oberbechingen vor Ort.
Sie tanzte in der ausverkauften Memminger Stadthalle vor einem prominenten Publikum. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger oder Landtagspräsidentin Ilse Aigner waren etwa unter den bunt verkleideten Gästen. „Ich wusste, dass einige Prominente kommen“, sagt Schuster. „Aber die habe ich gar nicht wahrgenommen, weil ich während des Auftritts nicht ins Publikum geschaut habe.“Das Tanzmariechen konzentrierte sich voll auf ihren Part. Gut zwei Minuten gehörte die Bühne ihr alleine – in dieser Zeit gab sie alles. Und dies gleich zwei Mal. Die Veranstaltung fand sowohl am vergangenen Donnerstag als auch am Freitag statt. Der Bayerische Rundfunk (BR), der die Veranstaltungen aufzeichnete und am kommenden Freitag um 20.15 Uhr ausstrahlt, nutzt beide Abende, um die besten Szenen zusammenzuschneiden. Viele Prominente und auch der Fanbus zur Unterstützung von Sarah Schuster waren am Freitag da.
Die Schülerin des Albertus-Gymnasiums in Lauingen war für ihre Auftritte in der vergangenen Woche für insgesamt drei Tage von der Schule befreit. Am Dienstag fand bereits eine Probe mit Kameras statt. Dies half, die Nervosität bei den Auftritten in den Griff zu bekommen, berichtet Schuster. „Am Anfang war es schon komisch“, beschreibt sie die ersten Momente auf der Bühne. „Aber die Aufregung hielt sich zum Glück in Grenzen und ich konnte auch die Kameras ausblenden.“Beim Hofball der Bachtalia sei die Jugendliche aufgeregter gewesen, sagt sie. „Dort zeigt man seine Show das erste Mal, deswegen ist die Anspannung groß.“In der folgenden Faschingszeit wiederholen sich ihre Auftritte, und die Schrittfolgen werden routinierter. Auch bei der bayerisch-schwäbischen Prunksitzung zeigte sie ihr diesjähriges Programm vom Hofball. Zugute kam dem Nervenkostüm der 16-Jährigen auch, dass sie die Bühne in Memmingen bereits kennt. Im vergangenen Jahr trat sie dort mit der Garde der Bachtalia auf. „Aber alleine auf der Bühne zu stehen, ist noch einmal etwas anderes“, sagt Schuster.
Auch heuer war bei „Schwaben weißblau“eine Garde aus der Region vertreten – die Prinzengarde der Laudonia, die ebenfalls von einer kleinen Abordnung begleitet wurde. Auch Bürgermeisterin Katja Müller befand sich unter den Zuschauern. Die Bachtalia hatte ihr angeboten, im Fanbus mitzufahren, aber sie kam schließlich auf anderem Wege zum Auftritt, berichtet Schuster.
Die Oberbechingerin ist seit 2011 bei der Bachtalia. Eine Freundin hatte sie damals zu einem Auftritt in einem Altenheim mitgenommen. Der hat ihr so gut gefallen, dass die damals Achtjährige den Weg zur Faschingsgesellschaft fand. Seit fünf Jahren ist sie deren Tanzmariechen. Von Anfang an ist Nicole Gulde ihre Trainerin. „Ihr habe ich viel zu verdanken“, sagt Schuster. Denn für die schnellen Beinführungen, Räder und Spagate braucht es durchaus Talent – aber vor allem eines: Training. Jedes Jahr übt Schuster von Mai an bis zur Faschingssaison zwei Mal in der Woche jeweils zweieinhalb Stunden. Beworben für „Schwaben weißblau“hatte sie sich mit einem Video ihrer Show beim letztjährigen Hofball der Bachtalia. Die Zusage im November habe sie „sehr gefreut“. Um gut vorbereitet zu sein, legte sie nochmals eine halbe Stunde auf ihr Trainingspensum drauf. „Wir haben an Feinheiten gearbeitet“, sagt Schuster.
Dieses Training hat sich ausgezahlt. Die beiden Auftritte liefen laut der 16-Jährigen sehr gut. Welchen der BR schließlich ausstrahlen wird, kann Schuster gar nicht sagen. „Beide Abende haben sich sehr gut angefühlt.“Sich selbst kann sie jedoch nicht live im Fernsehen anschauen. Am Freitagabend tritt sie bei der Bachtaler Faschingsnacht in Bachhagel auf – ihre Show in Memmingen sieht sie sich nachträglich an.
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Ausstrahlung ist am Freitag,
15. Februar, um 20.15 Uhr im BR.
Prominente im Publikum nicht wahrgenommen