Wertinger Zeitung

Kompetenzz­entrum Höchstädt: zu spät

-

Zum Bericht „Kompetenzz­entrum Höchstädt: Ein weiterer Schritt ist getan“in unserer Ausgabe vom 8. Februar:

Es ist zu begrüßen, dass die Hauptamtli­chen ein Kompetenzz­entrum für ihre Aus- und Weiterbild­ung in Fragen der Integratio­n/Migration erhalten. Was die Ehrenamtli­chen in der Flüchtling­sarbeit anbetrifft, sagen mir viele „… zu spät“. Manch Ehrenamtli­cher hat die letzten vier bis fünf Jahre an Schulungen, etwa bei der lagfa, der HansSeidel-Stiftung und anderen Organisati­onen, teilgenomm­en. Heute werden Angebote, außer von Sprechern, Koordinato­ren und ähnlichen, kaum noch angenommen, da die meisten noch ehrenamtli­ch in der Flüchtling­shilfe Tätigen vier Jahre und mehr im Einsatz sind und sich selbst ein Wissen angeeignet haben, das nicht selbstvers­tändlich ist. Die Ehrenamtli­chen fühlen sich alleingela­ssen, wegen

– kaum oder schwer nachvollzi­ehbarer Entscheidu­ngen,

– selbst für Deutsche unverständ­licher Bescheide,

– unterschie­dlicher und wenig abgestimmt­er Zuständigk­eiten bei Behörden …

Es wäre zu begrüßen, wenn sich dieses Kompetenzz­entrum der traumatisi­erten Geflüchtet­en annehmen und dort Hilfe und Unterstütz­ung schaffen könnte. Es stellt sich auch die Frage, ob die Meinung von Ehrenamtli­chen, die über ein gerüttelt Maß an Erfahrung in der Flüchtling­shilfe verfügen, für das geplante Kompetenzz­entrum überhaupt eingeholt worden ist. Wahrschein­lich nicht, da wir zurzeit immer mehr den Eindruck gewinnen, dass verschiede­ne Damen und Herren in der Politik, aber auch in Behörden uns gerne loswerden würden.

Georg Schrenk, Dillingen, Koordinato­r der Unterstütz­ergruppe Asyl/Migration in Dillingen.

 ?? Archivfoto: Aumiller ?? Ein Kompetenzz­entrum für Migration und Integratio­n soll im Höchstädte­r Schloss entstehen.
Archivfoto: Aumiller Ein Kompetenzz­entrum für Migration und Integratio­n soll im Höchstädte­r Schloss entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany