Ihnen geht die Laudonia unter die Haut
Aktion Die Lauinger Faschingsgesellschaft hat über Facebook Karten für ihre Partynight verlost. Jana Wöhrle und Mandy Wahl hatten einen speziellen Vorschlag, mit dem sie gewonnen haben
Lauingen Jana Wöhrle und Mandy Wahl entscheiden gerne einmal etwas spontan. So auch am 30. Januar. Die beiden Mitte-20-Jährigen waren gerade gemeinsam unterwegs, als Wöhrle auf der Facebookseite der Laudonia schaute, ob denn noch irgendjemand Karten für die Partynight am 2. Februar verkaufen würde. Die Atzen waren da, ein Electround Hip-Hop-Duo aus den Künstlern Frauenarzt und Manny Marc. Außerdem würde Lorenz Büffel auftreten, ein Österreicher, der mit seinem Lied „Johnny Däpp“in die erste Riege der Mallorca-Sänger vorgerückt ist. Wöhrle und Mandy ging es vor allem um die Party. „Freunde von uns hatten schon Karten, deshalb wollten wir unbedingt hin“, erklärt Wahl. Die Laudonia hatte aber bereits vermeldet, dass die Veranstaltung ausverkauft ist. Aber vielleicht würden sie ja Glück haben.
Um 16.04 Uhr postete Michael Mayer, der die Facebookseite der Laudonia betreut, ein Gewinnspiel für die letzten Partynight-Karten. „Schreib in die Kommentare, was das Verrückteste ist, was du für einmal zwei Partynight-Karten tun würdest“, hieß es da. Um 16.25 Uhr kommentierte Jana Wöhrle: „Ich und Mandy würden uns Laudonia tätowieren lassen.“
Mandy Wahl wurde erst etwas später eingeweiht, als es konkret wurde, erzählen die beiden jetzt. Mayer kommentierte mit dem Laudonia-Account direkt unter den Vorschlag: „Da legen ja schon zwei ordentlich vor!“, und meldete sich bei ihnen. Wahl hatte kein Problem damit, erst jetzt von der Idee zu erfahren. „Als sie es gesagt hat, habe ich gleich gemeint, das ist o.k.“Wöhrle wisse ohnehin, dass sie bei so etwas dabei sei. Die beiden sind eben spontan.
Nun stellen sich einige Fragen. Haben die beiden denn einen besonderen persönlichen Bezug zur Laudonia? „Eigentlich nicht“, sagt Wöhrle. Kommen die beiden dann zumindest aus Lauingen? Nein, Wöhrle wohnt in Gerstetten im Landkreis Heidenheim, Wahl in Gundelfingen. O. k., aber es war immerhin nicht ihr erstes Tattoo? Das war es nicht. Für Mandy Wahl war es das zweite, Jana Wöhrle hat „schon ein paar“, eine exakte Zahl kann sie auf die Schnelle nicht nennen.
Deshalb sei sie auch auf die Idee gekommen, sagt sie. Sie habe überlegt, welche verrückte Idee sie vorschlagen könnte, und dabei an ihrem Tattoo am Arm gespielt. Die beiden Freundinnen hatten schon lange überlegt, sich ein Freundschaftstattoo stechen zu lassen, das gleiche Motiv an der gleichen Stelle. Nun das Motiv plötzlich ganz spontan fest.
Die Laudonia in Person von Michael Mayer fackelte ebenfalls nicht lange. „Steht das Angebot noch?“, fragte er in einer Nachricht. Als Wöhrle bejahte, suchte er eine Tätowiererin aus Lauingen, die den Schriftzug stechen würde. „Wir wollen uns ja auch nicht unglaubwürdig machen“, erklärt er. Versprochen ist versprochen, und die Idee der beiden ist, wie es gefordert war, verrückt. Mit Anna Fischer, die seit ein paar Monaten tätowiert, war schnell alles organisiert. Zur Tat schritten die Gewinner am Tag der Partynight, einige Stunden vor Einlass. Sie wählten aus mehreren Alternativen ihren Lieblingsschriftzug und entschieden sich dafür, ihn auf dem Nacken zu tragen.
Mayer postete Fotos und ein Vi- deo mit den beiden über den Laudonia-Facebook-Account. Deshalb wussten auf der Partynight viele bereits, wer Wöhrle und Wahl sind, und wollten unbedingt die Tattoos sehen. So kam zum freien Eintritt noch der eine oder andere Drink hinzu, und sie machten jede Menge Fotos mit anderen Besuchern.
Wie kamen die Tattoos denn nun an? „Die meisten haben es verrückt genannt, haben aber gesagt: ‚Respekt, Mädels!‘“, erzählt Wahl. Einer habe es nicht so cool gefunden, auf Facebook habe es auch einen einzelnen weniger schönen Kommentar gegeben. Das ist den beiden ohnehin schnuppe. „Es ist ein Erlebnis, das uns verbindet“, sagt Wahl. Das Tattoo hat so gerade wegen der verrückten Geschichte eine Bedeutung für die Freundschaft der beiden.
Und der Einsatz für die Partystand night habe sich auch gelohnt, sagt Wöhrle. Sie hätten die Feier ausgekostet und seien bis zum Schluss geblieben. „Das Licht war schon an.“
Die Laudonia wollte sich bei den besonderen Fans eigentlich noch auf der Bühne bedanken. Zwischen den Auftritten der Künstler wollten die Laudonen den beiden Orden verleihen. „Aber wir waren gerade auf der Toilette“, erklärt Wahl.
Die Verleihung lässt sich nachholen, sagt Mayer. Am Samstag gibt es ein Wiedersehen, da kommen Mandy Wahl und Jana Wörle beim „Ball Verkehrt“zurück in die Lauinger Stadthalle. Das haben sie schon im Voraus geplant, gar nicht so spontan wie sonst. Und dieses Mal haben sie ihre Tickets gekauft. Falls jemand anderes spontan sein will: Es gibt noch Tickets an der Abendkasse – gegen Geld, ganz ohne Tinte.