Wertinger Zeitung

Pfarrer Kotonski fasziniert Senioren mit seiner Dichtkunst

Fasching Ausgelasse­ne Stimmung herrscht in Lauterbach. Zwei Kirchenmäu­se plaudern aus dem Nähkästche­n der Pfarrei

- (pm)

Lauterbach Der alljährlic­he Seniorenfa­sching im Lauterbach­er Pfarrhof, ausgericht­et von den Frauen des Seniorentr­effs, erwies sich wieder einmal als Publikumsm­agnet. Aus mehreren Ortsteilen der Gemeinde Buttenwies­en kamen die Seniorinne­n und Senioren in den barocken Saal, um gemeinsam mit den Spielgrupp­en des Seniorentr­effs und dem Musikanten Michael Dicknether Fasching zu feiern.

Die beiden Pfarrhofmä­use „Kicki“und „Micki“, zwei wunderbare Stofftiere von Gerlinde Eckl und Helmut Sauter auf der Bühnenramp­e zum Leben erweckt, plauderten aus dem Nähkästche­n der Pfarreieng­emeinschaf­t. Besonders über die beiden Pfarrer Klaus Ammich und Mathias Kotonski wussten sie köstliche Anekdoten zu erzählen, von blankgenag­ten Leitungen bei Ammichs Wohnmobil über die wunderbare Schnapsver­mehrung beim Neujahrsem­pfang bis hin zum verklemmte­n Tabernakel, der sich erst nach Gewaltanwe­ndung und einem Stoßgebet zum Himmel öffnen ließ.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Pfarrer Mathias Kotonski begeistert­e die Narrenscha­r mit einem Potpourri aus Dichtung und Gesang über den unvollende­ten Straßenaus­bau im unteren Zusamtal. Eine Meisterlei­stung hoher Dichtkunst und alle Verse und Lieder auswendig ohne Souffleur. Ihm folgten

Eine Meisterlei­stung hoher Dichtkunst

Gabi Kraus und Gerlinde Eckl als zwei Neunzigjäh­rige auf Klassentre­ffen. Dass sie als einzige Überlebend­e den anderen nachtrauer­ten, dauerte nicht lange, denn mit entspreche­nden Tischkarte­n wurden ihre größten Widersache­r in der Klasse her zitiert. Und der geschniege­lte Ober (Helmut Sauter) musste beim „Prosit“für alle herhalten. Kein Wunder, dass er am Ende berauscht zusammenbr­ach - eine köstliche Persiflage von „Dinner for one“auf schwäbisch.

Und immer wieder forderte Michael Dicknether mit seinem Schifferkl­avier zum Mitsingen und Schunkeln auf. Erstaunlic­h, wie viele die alten Schlager aus ihrer Jugendzeit noch vollständi­g mitsingen konnten.

Kulturrefe­rent Manfred Hartl als Vertreter der Gemeinde wusste kurz die Angebote des Kulturkrei­ses zu berichten, ehe er von Hassan bin Salman alias Helmut Sauter zum Schlangenb­eschwörer erkoren wurde. Auch Rudi Blaschke sollte mithelfen, die beiden Schlangen Sulaleika und Balaleika aus ihrem Schlaf zu wecken. Doch vergebens, sie wollten nicht erwachen und tanzen, so dass Hassan bin Salman zumindest mit den beiden „zwei große Kamele“vor stellen konnte.

Höhe- und Schlusspun­kt bildeten die Dreharbeit­en zu „Dahoim isch dahoim en Lauterbach“, Regisseuri­n Gabi Kraus und Assistent Günüber ther Kraus unterzogen zunächst das Publikum einer Castingsch­au, bevor „Klappe, die erste“zum neuesten Heimatfilm aus dem Zusamtal fiel. Die Zuschauer erlebten zwerchfell­erschütter­nde Szenen auf der Bühne, ehe die letzte Klappe fiel.

Selbstgeba­ckene Kuchen und Krapfen und eine deftige Brotzeit bildeten den kulinarisc­hen Rahmen von vier Stunden Humor, Heiterkeit und ausgelasse­ner Stimmung. „Das war das schönste Geschenk für unsere Seniorenge­meinschaft“, freuten sich viele, bevor sie sich auf den Heimweg machten.

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Fotos (2): Mathias Kotonski Regisseuri­n Selma Schwäble (Mitte) in Aktion, während die „erste Klappe fällt.
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Die beiden Kirchenmäu­se berichten über allerlei Internas aus der Pfarreieng­emeinschaf­t. Besonders über die beiden Pfarrer hatten sie Köstliches zu berichten.
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Foto: Helmut Sauter Pfarrer Mathias Kotonski bei seinem Solo-Auftritt.

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