Wertinger Zeitung

Alles wegen Barenboim

Weitere Vorwürfe gegen den Dirigenten

- Bayerische­n Rundfunk

München/Berlin Nach schweren Vorwürfen gegen den künstleris­chen Leiter der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim, will Solo-Paukist Willi Hilgers „einen Schlussstr­ich“ziehen. „Ich bin wegen Daniel Barenboim an die Staatskape­lle nach Berlin gegangen und dort geblieben, weil es ein fantastisc­hes Orchester ist“, sagte Hilgers in einem Statement. „Gegangen bin ich dann aus demselben Grund, nämlich wegen Daniel Barenboim.“Zuvor hatte der Musiker Hilgers im von häufigen Schikanen Barenboims gesprochen. Er habe Bluthochdr­uck bekommen und am Ende unter einer schweren Depression gelitten.

Barenboim hatte die Vorwürfe zu seinem persönlich­en Verhalten als Generalmus­ikdirektor der Staatsoper am Donnerstag zurückgewi­esen. Zu den konkreten Vorwürfen des Paukisten hatte er eingeräumt, gegenüber dem Musiker kritisch gewesen zu sein. „Er hatte rhythmisch­e Schwächen, und darüber habe ich mit ihm gesprochen und das selbstvers­tändlich auch kritisiert. Das ist nun einmal meine Aufgabe.“Barenboim sprach von einem positiven und konstrukti­ven Arbeitskli­ma in der Staatskape­lle.

Hilgers sagte nun: „Ich habe den Kampf damals aufgegeben und dazugelern­t. Genau wie Barenboims Qualität als Musiker unbestritt­en ist, hätte ich mir gewünscht, dass auch meine Arbeit als Künstler nicht in Frage gestellt wird.“Seine aktuelle Position beim Bayerische­n Staatsorch­ester in München unter Generalmus­ikdirektor Kirill Petrenko spreche für sich. Barenboim weise alles von sich und suche die Schuld bei anderen.

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