Wertinger Zeitung

Mach mal schön Platz

Test Der Opel Combo Life ist ein praktische­s Raumwunder, das sich richtig nett einrichten lässt. Premium-Attitüden kontert er mit seinem Preis

- VON TOBIAS SCHAUMANN

Gesegnet sind die Zeitgenoss­en, die dem PS-Fetischism­us trotzen! Die in einem Auto kein Statussymb­ol sehen müssen, sondern ein Werkzeug, um von A nach B zu kommen. Denn diese Menschen können den Autokauf unter rein praktische­n Gesichtspu­nkten in Angriff nehmen – und eine Menge Geld sparen.

Unser Testwagen zum Beispiel, ein Hochdachko­mbi mit dem passenden Namen Opel Combo Life, steht ab 19 995 Euro in der Liste. Selbst die Top-Version schießt kaum über die 30000 Euro hinaus. Ein reelles Angebot für von Premium-Preisen verschreck­te Familien: Hier bekommen sie alles, was sie brauchen. So sieht das jedenfalls die Jury des „Best Buy Car of Europe“Preises. 31 Fachjourna­listen aus 31 Ländern sind der Meinung, kein Wettbewerb­er biete mehr Auto fürs Geld. Sieg für den Combo Life.

Neben externen Rivalen wie dem VW Caddy oder dem Renault Kangoo muss der Opel mit Mitstreite­rn aus dem eigenen PSA-Konzern konkurrier­en. Citroën Berlingo und Peugeot Rifter sind baugleich. Der Einfluss schadet dem Opel nicht. Er ist modern und smart. Zu Recht führen die Rüsselshei­mer den Wagen nicht als Nutzfahrze­ug, sondern als Pkw. Zwar dominiert im Interieur eine Kunststoff-Landschaft, die sich anfühlt wie Tupperware. Aber auch das kennen und schätzen ja viele Familien aus gutem Grund. Die wohnliche freundlich­e Interieur-Atmosphäre dürfte ihnen gefallen. Sie wird perfektion­iert durch das GlasPanora­madach, das sich über den gesamten Himmel des Combo Life spannt. Darunter hängen ein riesiges Ambienteli­cht und eine hübsche Dachgaleri­e – Serie in der höchsten Ausstattun­gslinie „Innovation“, die zu empfehlen ist, enthält sie doch alfranzösi­sche les, was den Opel Combo Life so angenehm macht. Denn warum sollte man sich ein Raumwunder nicht schick einrichten?

Der Fond lässt sich bequem durch zwei Schiebetür­en betreten. Eine große, für enge Parkbuchte­n etwas zu ausholend aufschwing­ende Heckklappe gibt den Weg zum gut beladbaren Gepäckabte­il frei. Kunund den müssen sich entscheide­n, ob sie die Kompakthei­t der 4,40 Meter langen Normalvers­ion oder die Ladekapazi­tät der 4,75 Meter langen XL-Variante bevorzugen. Wer A sagt, sollte auch B sagen; der kleine Aufpreis von 1450 Euro kann hier eigentlich nicht den Ausschlag geben. Zum Siebensitz­er aufrüsten lässt sich der Wagen in beiden Längen. 952 Euro werden dafür fällig. Interessan­t für Familien mit mehreren kleinen Kindern ist die Option auf eine Rückbank mit drei Einzelsitz­en, die jeweils mit Isofix-Halterunge­n bestückt sind.

Dass die Kids Krimskrams in Hülle und Fülle mitnehmen können, gewährleis­ten mehr als zwei Dutzend Ablagefäch­er unterschie­dlichster Ausprägung. Die kreativste Form: ein Fach, das sich aus dem Dach herunterkl­appen und vom Heck aus befüllen lässt. Kofferraum steht ebenfalls reichlich zur Verfügung. Zwischen 597 und 2126 Liter fasst der kurze, zwischen 850 und 2693 Liter der lange Opel Combo.

Auf Motorisier­ung und Fahrleistu­ng wird in dieser Klasse weniger Wert gelegt. Mit nur einem Benziner und gleich vier Dieseln in der Auswahl scheint klar, wohin die Reise geht. Der mit 130 PS größte (und mit Preisen ab 27150 Euro teuerste) Motor arbeitet erwartungs­gemäß unspektaku­lär und solide. Mit 7,5 Litern Praxisverb­rauch halten sich die Betriebsko­sten des Selbstzünd­ers in Grenzen. Wer also noch Budget übrighat, sollte über die Anschaffun­g einer AchtgangAu­tomatik nachdenken. Der Komfortgew­inn rechtferti­gt auch diesen Aufpreis von rund 2100 Euro.

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Foto: Opel Automobile GmbH Große Klappe, viel dahinter: Der Opel Combo Life bietet Platz in Hülle und Fülle.

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