Engländer staunen über die Gaudi beim Hexentanz
Serie Was war los vor 100, 50, 30 und zehn Jahren? Kleine Geschichten aus unserem Archiv
Das Blättern in alten Bänden unserer Zeitung birgt immer wieder Überraschungen. Ausführlich berichten wir in der Serie „Blick zurück“einmal im Monat darüber, was vor 100, 50, 30 und zehn Jahren los war. Heute geht es um den Februar von anno dazumal.
Landkreis Vor 100 Jahren berichtete die Schwäbische Donau-Zeitung am 22. Februar über das Attentat auf Ministerpräsident Kurt Eisner mit folgendem Wortlaut: „Ministerpräsident Eisner wurde heute Vormittag dreiviertel 10 Uhr, am 21. Februar, als er sich aus dem Landtag begeben wollte, von dem Exleutnant und Studenten Anton Graf Arco auf Valley erschossen. Im Landtag brachen anschließend blutige Ereignisse aus. Der Landtag ist gesprengt. Die Abgeordneten der Bayerischen Volksparteien sind interniert. Der Minister Auer ist tot, nach anderer Meinung möglicherweise aber auch nur schwer verletzt.“Vor 50 Jahren war zu lesen: „Am Gumpigen Donnerstag ging es in Lauingen wieder hoch her. Zahlreiche Hexen belebten traditionsgemäß die alte Herzogstadt und führten am Abend beim großen Hexenzug zum Marktplatz, zur Hinrichtung der ‚Babara Schwertgoschin’ einen wilden Tanz auf. Ihr helles Vergnügen an dem wilden Geschehen hatten über fünfzig Engländer, die gerade zu Gast bei der Firma Ködel & Böhm waren und erstmals einen richtigen deutschen Fasching erlebten.“Eine Überschrift vor 30
Jahren lautete: „Die Kühltürme machen kein Wetter.“
Dies teilte Bayerns Umweltminister Dick auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Armin Weiß mit, der mit dem Hinweis auf die Dampfschwaden aus den 160 Meter hohen Kühltürmen eine Beeinflussung des Klimas im näheren Umfeld des Kraftwerks befürchtete. Zwar räumte Dick ein, dass in „Einzelfällen eine verzögerte Nebelbildung oder -auflösung denkbar sei“. Aber die Nebellage in der Region insgesamt werde durch die kilometerweit sichtbaren Dampfschwaden nicht beeinflusst. Darüber hinaus fielen die Kühltürme auch mit Blick auf die Niederschläge nicht ins Gewicht.
Vor zehn Jahren berichtete unsere Zeitung über einen Generationswechsel bei der CSU in Nordschwaben. Bei der Delegiertenversammlung in Bäumenheim scheiterte der bisherige Bundestagsabgeordnete Hans Raidel schon im ersten Wahlgang. Zum nächsten Bundestagskandidaten der nordschwäbischen CSU hatten die Delegierten den Nördlinger Rechtsanwalt Ulrich Lange gewählt. Als Konsequenz kündigte Hans Raidel an, aus seinem Oettinger CSU-Ortsverband auszutreten, versprach jedoch auch, seinem Nachfolger tatkräftig mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.