Wertinger Zeitung

Gebührenex­plosion und marode Netze?

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Leserbrief zur Diskussion um die Trinkwasse­rversorgun­g für Höchstädt:

Es ist die vierte Erhöhung der letzten sieben Jahre. Beginnend bei 59 Euro (Grundpreis) und 0,91 €/m³ (2012) wurde zuletzt 2017 auf 86 Euro (45%) und seit 2016 auf 1.10 €/m³ (21%) erhöht. Die neue Steigerung auf umgerechne­t 102,72 Euro unter Nennung lediglich des Nettomonat­spreises in der Presse und des Wassers auf 1,40 €/m³ (Brutto?) ist schon beachtensw­ert. Damit ergibt sich eine sagenhafte Erhöhung des Grundpreis­es (ca. 74%) und des Kubikmeter­preises (53%). Die Ausweitung der Förderbzw. Liefermeng­en und Investitio­nen in das Netz zum Anschluss bzw. Verbund der (Neu-)Nutzer seit 2012 (so die Verlautbar­ungen) erfordern wohl erhebliche­n Finanzbeda­rf.

Wer zahlt? Der Bürger, auch die angedachte­n Neuanschlü­sse, zum Beispiel Höchstädt, ebenso Buttenwies­en steht auf der Liste. Der überdurchs­chnittlich vorbildlic­he Zustand des BRW-Netzes mit nur 8% Verlust rechtferti­gt die Erhöhung jedenfalls nicht. Es ist wohl nicht mehr genug Wasser förderbar, deshalb der Anschluss an den Frankenver­bund. Endlich bekommt das Ries seine eigene Versorgung. Folgericht­ig müsste nun die „Rieswasser“in einen eigenen Zweckverba­nd entlassen werden.

Wir auf der Hochterras­se wären dann wieder nur für uns verantwort­lich. Die Fördermeng­en könnten erheblich reduziert werden, und es täte dem natürliche­n Gleichgewi­cht, den Gewässern und der Landwirtsc­haft gut, wenn wieder mehr Wasser im quartären Grundwasse­rleiter verbliebe, natürlich auch dem Geldbeutel der Bürger. Investitio­nen sollten sowieso erst einmal aus den Rücklagen finanziert werden, beispielsw­eise Verkauf der Grundstück­e (rund 20 Hektar), Kürzung der Vorstands- bzw. Sitzungsge­lder usw. Zudem könnte man einem Verkauf der kommunalen Wasservers­orgung auf Basis einer dummen EU-Verordnung oder eines noch dümmeren Freihandel­sabkommens gezielt vorbeugen. Michael Audibert, Blindheim

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