Wertinger Zeitung

Söder fordert Scholz heraus

„Denkpause“bei der Grundsteue­r-Reform

- (gps)

München Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) attackiert Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) zur umstritten­en Reform der Grundsteue­r. „Der Bundesfina­nzminister sollte sich eine Denkpause verordnen und auf die berechtigt­en Einwände aus den Ländern eingehen“, sagte Söder unserer Redaktion. „Sogar sein eigenes Bundesland Hamburg widerspric­ht ihm öffentlich. Man spürt, dass die Idee von Bayern jeden Tag mehr Unterstütz­ung findet.“

Die Grundsteue­r muss nach dem Willen des Bundesverf­assungsger­ichts reformiert werden. Bund und Länder hatten sich Anfang Februar

„Den Aufbau einer MonsterBür­okratie vermeiden.“

auf Eckpunkte geeinigt, die Söder damals schon kritisch bewertete – weil in Bayern die Berechnung der Grundsteue­r, die den Kommunen rund 14 Milliarden Euro pro Jahr einbringt, wohl deutlich aufwendige­r würde. Nun drohte aber auch der Hamburger SPD-Finanzsena­tor in einem Schreiben an seinen Parteifreu­nd Scholz mit der Ablehnung der Reform-Eckpunkte. Zudem warnte der Finanzmini­ster von Hessen – wo Offenbach seit dieser Woche seinen Bürgern die höchste Grundsteue­r unter den 100 größten deutschen Städten abverlangt – vor „außerorden­tlich hohen Preissteig­erungen in den besseren Lagen“.

Söder fordert daher einen kompletten Neustart der Beratungen: „Zwei Dinge gilt es zu vermeiden: Den Aufbau einer Monster-Bürokratie. Wir brauchen keine 2000 neuen Finanzbeam­ten nur für die Grundsteue­r, das Geld würde ich lieber für Polizisten und Lehrer ausgeben. Und natürlich müssen wir Steuererhö­hungen – und damit Mieterhöhu­ngen – vermeiden. Denn die Grundsteue­r wird sofort auf die Mieter umgelegt.“Das Bundesfina­nzminister­ium sagte nur, die Gespräche mit den Ländern seien auf einem „guten Weg“.

Jagd

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