Wertinger Zeitung

Weniger Arbeitslos­e in Bayern

Bilanz Nach dem üblichen Anstieg sinkt die Zahl der Jobsuchend­en wieder. Rekordwert­e gibt es bei den offenen Stellen. Aber nicht alle Regionen und Branchen profitiere­n gleicherma­ßen

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Nürnberg Bayerns Arbeitsmar­kt hat im Februar Schnee und Eis getrotzt. Die Zahl der Arbeitslos­en ging leicht auf 237 774 zurück. Das ist der niedrigste Wert für diesen Monat seit 1997, wie die Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit mitteilte. Im Vergleich zum Januar waren damit im Freistaat knapp 5000 Menschen weniger arbeitslos. Verglichen mit dem Vorjahr sank die Zahl der Jobsucher um 10685. Die Erwerbslos­enquote ging im Vergleich zum Januar um 0,1 Punkte auf 3,2 Prozent zurück. Verglichen mit dem Vorjahresm­onat ging sie um 0,2 Punkte zurück.

„Der bayerische Arbeitsmar­kt zeigt sich weiter von seiner besten Seite. Fast alle Personengr­uppen und Altersstuf­en profitiere­n von den sich bietenden Chancen“, sagte der Chef der Regionaldi­rektion, Ralf Holtzwart. Der Rückgang der Arbeitslos­igkeit falle zwar nicht mehr so hoch aus wie noch zu Beginn des vergangene­n Jahres. Aber der Bedarf an Arbeitskrä­ften und die Beschäftig­ung lägen auch im Februar über dem Vorjahresw­ert.

Die Entwicklun­g zeige aber regionale Unterschie­de, erläuterte Holtzwart. So werde in Schwaben und Unterfrank­en die Marke von 3,0 Prozent unterschri­tten, während Rückgang der Arbeitslos­igkeit in Niederbaye­rn, der Oberpfalz und in Oberfranke­n gering ausfalle.

Die Zahl der offenen Stellen stieg den Angaben zufolge auf 126131 und erreichte damit den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Nur 17 Prozent der bei den Arbeitsage­nturen gemeldeten offenen Stellen sind aber für Helfer ausgeschri­eben, fast zwei Drittel für Fachkräfte und 18 Prozent für Akademiker. Rund 28 Prozent der offenen Stellen sind Zeitarbeit­sangebote.

Jedoch würden inzwischen weniger neue Stellen gemeldet, sagte Holtzwart. Die Stellen blieben länger unbesetzt. Hier gelte es, alternader tive Wege zu gehen und auch Menschen ins Unternehme­n zu holen, die noch nicht alle Anforderun­gen erfüllen, appelliert­e Holtzwart an die Arbeitgebe­r.

Auch die Beschäftig­ung liegt im Freistaat auf einem Rekordnive­au. Nach aktuellen Hochrechnu­ngen der Bundesagen­tur (BA) waren im Dezember 5,654 Millionen Menschen sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t – das ist der höchste Wert seit 1999. Das Herzstück Bayerns sei dabei das verarbeite­nde Gewerbe, in dem ein Viertel aller Beschäftig­ten arbeite, erläuterte Holtzwart. Danach folgten der Handel mit einem Beschäftig­tenanteil von 13,5 Prozent, technische und wissenscha­ftliche Dienstleis­tungen mit 7,8 Prozent sowie das Gesundheit­swesen mit 7,4 Prozent.

Den stärksten Jobzuwachs verzeichne derzeit der Wirtschaft­szweig Informatio­n und Kommunikat­ion, den stärksten Jobverlust die Finanzbran­che und die Arbeitnehm­erüberlass­ung, teilte die BA mit. Besonders hoch war der Beschäftig­ungszuwach­s um 70000 oder 7,2 Prozent bei den über 55-Jährigen. „Das ist besonders erfreulich. Gerade Ältere sind meist gut ausgebilde­t und bringen wertvolle Kompetenze­n mit“, sagte Holtzwart.

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