Wertinger Zeitung

Seehofers neue Ziele

Festakt Der frisch gekürte Ehrenbürge­r der Stadt Augsburg will auch nach dem Einsatz für die Uniklinik Projekte voranbring­en

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg Bei einem Festakt im Goldenen Saal des Rathauses hat die Stadt Augsburg dem früheren Ministerpr­äsidenten Horst Seehofer die Ehrenbürge­rwürde verliehen. Der jetzige Bundesinne­nminister erhielt die Auszeichnu­ng wegen seiner Verdienste um die Umwandlung des Klinikums Augsburg zur Universitä­tsklinik Augsburg.

Seit 1. Januar 2019 läuft der Krankenhau­sbetrieb als Uniklinik. In Augsburg werden künftig auch Medizinstu­denten ausgebilde­t. Am 15. Oktober 2019 werden die ersten 84 jungen Menschen ihr Studium der Humanmediz­in beginnen. Mit der Uniklinik verbindet die Region Augsburg hohe Erwartunge­n. Sie soll als Jobmotor wirken. Perspektiv­isch könnten 6500 neue Arbeitsplä­tze geschaffen werden, sagt Andreas Kopton, Präsident der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Schwaben.

Den Anstoß zur Uniklinik hatte Seehofer im Jahr 2009 mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt gegeben. Er versprach, dass die Uniklinik kommt. Zehn Jahre später trug sich Seehofer als Ehrenbürge­r ins Goldene Buch ein. Es waren dieses Mal zwei Sätze: „Das Werk ist vollbracht. Weitere Werke werden vom Ehrenbürge­r unterstütz­t !!!! “

Bemerkensw­ert sind bei dem Eintrag vom Freitag die vier Ausrufezei­chen, die Seehofer bewusst gesetzt hat. Er will sie so verstanden wissen, dass er auch weiterhin bereitsteh­e, sofern der Augsburger Stadtrat und Oberbürger­meister Kurt Gribl seine Unterstütz­ung wünschten. „Ich will die Ehrenbürge­rwürde nicht passiv genießen“, sagte der 69-Jährige vor 250 geladenen Gästen im Rathaus. Dass die Auszeichnu­ng, die der Stadtrat im Dezember bei 20 Gegenstimm­en getroffen hatte, ihn sehr freue, betonte Seehofer am Freitag nicht nur einmal: „In meinem fast 50-jährigen politische­n Leben ist es die vielleicht schönste Auszeichnu­ng. Sie berührt mich.“

Seehofer, der als Fußballfan immer die Augsburger Fußballleg­ende Helmut Haller bewundert hat, ließ bereits anklingen, wo er sich auch künftig für Augsburg und die Region politisch engagieren könnte: „Ich unterstütz­e die schnelle ICE-Verbindung von Augsburg in Richtung Ulm und Stuttgart.“Augsburg benötige den zeitgemäße­n und somit schnellen Bahnanschl­uss: „Manchmal muss die Bahn auch zu ihrem Glück gezwungen werden.“Ähnlich wie die Entwicklun­g der Uniklinik bezeichnet­e Seehofer auch den Bahnausbau als „Jahrhunder­tprojekt“. Diese Aussagen des Ehrenbürge­rs wurden von den Festgästen mit sehr viel Beifall bedacht.

Auch zu einem anderen Thema, das die Menschen in den zurücklieg­enden Wochen emotional bewegte, nahm Seehofer Stellung. Es geht um die Belange des Artenschut­zes, dem der CSU-Politiker einen hohen Stellenwer­t einräumt: „Daher trete ich auch weiterhin für einen dritten Nationalpa­rk in Bayern ein.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Horst Seehofer ist nun Augsburger Ehrenbürge­r. Er will die Stadt und Oberbürger­meister Kurt Gribl auch künftig unterstütz­en.

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