Die Narren bringen Farbe ins trübe Grau
Fasching Beim Umzug des Schützenvereins Edelweiß in Holzheim ist das Wetter das einzige, das nicht passt
Nasskalt mit starkem Wind – doch das Wetter hält die Narren in Holzheim nicht ab. Als die Wagen sich in der Aschberggemeinde in Bewegung setzen, beginnt es gerade wieder zu nieseln. Regen und Wind werden noch ein wenig stärker, der Stimmung tut das keinen Abbruch.
Auf den Wagen tobt die Party ungehindert weiter, ob bei der Lüne Geia auf ihrer Ritterburg oder den als Jokern verkleideten Mitgliedern der Brezga-Bar. Die Epponia zeigt während des Laufens Hebefiguren und in kurzen Abständen tönt es „Holza Helau“. Auch unter den trotz des Wetters vielen Besuchern ist die Stimmung gut, hier und da leuchten Kinderaugen. Hannes Herzog ist als Ritter verkleidet, er findet den Umzug „richtig toll“. Mit seiner Schule hat er den Fasching dieses Jahr schon gefeiert, aber der Umzug ist ein Höhepunkt. Das Verkleiden gefällt ihm, „die Musik, und die Süßigkeiten“. Sein Lieblingslied wird er gleich mehrfach hören, denn viele Wägen haben es in ihrem Repertoire: „Wie heißt die Mutter von Niki Lauda.“
Einige Meter weiter stehen Ina und Tom Geschwentner mit Alexander Knaus in warmen Flauschkostümen. Die drei Kinder kommen aus Mörslingen und erwarten den Mörslinger Wagen deshalb besonders sehnsüchtig. Sie kennen ein paar der Feiernden dort oben. Und die Tante wohnt in Holzheim, noch ein Grund, weshalb sie hier sind. Die Süßigkeiten finden sie schon auch ganz gut.
Des Holzheimer Umzug hat auch unter den Erwachsenen viele Fans. Zum Beispiel Günther Sailer, Renate und Franz Hörbrand, die als quietschgelbe Emojis verkleidet sind. Das Gruppenkostüm fällt auf – auch wenn es kleiner als geplant ist. „Eigentlich sind wir zu zwölft“, erzählt Franz Hörbrand. Dann kam die Grippe. Die verbliebenen drei lassen sich die Feier nicht verderben und freuen sich über die vielen Wagen. „Das ist ein Muss“, erklärt Sailer. Schließlich sei der Umzug gleich nebenan – die drei kommen aus Eppisburg. Aus einer Faschingshochburg, erklären sie, da wolle man den Holzheimern gerne etwas beibringen.
Bernadette Oberstaller und Hans Hegele erzählen, sie kommen eigentlich aus den Altenmünsterer Ortsteilen Hennhofen und Eppishofen. Zum Holzheimer Umzug gehen sie „schon immer“und das „aus Sympathie“. Was ihnen gefällt? „Der ist nicht so arg lang“, sagt Hegele. Und dass die Wagen dafür gleich zwei Mal vorbeikommen.